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0608 - Auf den Spuren der PAD

Titel: 0608 - Auf den Spuren der PAD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu weisen. Ich wette, wir würden sogar Rauschgifte finden, die noch immer zu den bestbezahlten Waren gehören."
    „Sir, Sie sind der Kommandant, nicht ich.
    Aber wenn ich Ihnen einen Rat geben darf ..."
    „Ich verzichte auf Ihren Rat, Captain. Sie haben ganz recht: ich bin der Kommandant! Und ich entscheide hier! Und wenn wir einem Schiff der Springer begegnen, dann haben die nichts zu lachen."
    „Sie sind bewaffnet, wie wir wissen. Dann möchte ich Sie an das Abkommen erinnern, das Rhodan mit ihnen traf. Keine Feindseligkeiten und keine Einmischung in die Geschäfte der anderen. Wir werden Schwierigkeiten bekommen, wenn wir uns nicht daran halten."
    „Was ist nur mit Ihnen los? erkundigte sich Major Byerlin.
    „Sir, was ist mit Ihnen los? lautete die Gegenfrage.
    Der Major sah seinen Ersten Offizier wütend an.
    Ehe er jedoch seine Absicht bekanntgeben konnte, eine Disziplinarstrafe über ihn zu verhängen, wurde er durch den Ruf eines Navigationsoffiziers daran gehindert. Der Leutnant tat Dienst in der Orterzentrale neben dem Kommandoraum.
    „Sir, eine positive Ortung innerhalb des Systems!"
    Der Kreuzer war mit einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit über die Bahn des dritten Planeten hinausgeschossen und näherte sich nun weiter abbremsend der des zweiten. Leporis II stand hinter dem dunklen Begleiter seines eigentlichen Muttergestirns.
    „Na, was habe ich Ihnen gesagt?" triumphierte Major Byerlin und rannte an Captain Gaisenbauer vorbei, um in der Orterzentrale zu verschwinden.
    Einer der jungen Kadetten, die auf derartigen Patrouillenflügen ihre ersten Raumerfahrungen sammelten, warf dem Ersten Offizier einen ratlosen Blick zu.
    „Glauben Sie, Sir, daß wir vor einem Einsatz stehen?"
    Gaisenbauer verstand die Bedenken des Kadetten nur allzu gut. Er schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube nicht. Wir haben keinen Auftrag, einen Einsatz durchzuführen, abgesehen davon, daß wir uns hier nicht in unserem eigenen Gebiet befinden."
    „Aber die Galaktischen Händler, Sir..."
    „Die haben überall ihre Stützpunkte, und es gibt Verträge mit ihnen. Machen Sie sich keine Sorgen, Kadett, die Tätigkeit der Springer in diesem Sektor geht uns nicht das geringste an."
    Inzwischen befaßte sich Byerlin mit der Auswertung der Orterinformationen. Das nicht identifizierte Objekt führte verschiedene Manöver aus, die zweifellos darauf hindeuteten, daß es sich um ein von intelligenten Wesen gelenktes Raumschiff handelte. Noch war es zu weit entfernt, um mehr als ein Echo auf den Orterschirmen zu erzeugen.
    „Sieht so aus, als sei der zweite Planet das Ziel", murmelte der Leutnant der Orterzentrale. „Eine unbewohnte Welt, so wenigstens behaupten die Karten."
    „Unbewohnt oder nicht, jedenfalls landet auf ihr ein Schiff, und wir werden uns das Schiff ansehen." Er ging vor zur Verbindungstür. „Captain, steuern Sie das Schiff mit Sicherheitsabstand um den Begleiter herum und nehmen Sie dann direkten Kurs auf Leporis IV"
    „Sir..."
    „Kein Kommentar, Captain! Tun Sie, was ich angeordnet habe."
    Er schaltete den Interkom ein und rief die Feuerleitstelle, um sie in Alarmbereitschaft zu versetzen. Danach unterrichtete er die Besatzung von der bevorstehenden Aktion und befahl die provisorische Zusammenstellung eines Landekommandos.
    Schließlich sah er auf den großen Panoramaschirm und wandte sich erneut an seinen Ersten Offizier: „Ich habe nicht vor, jemanden anzugreifen, aber dieser Planet gehört niemandem, auch nicht den Springern. Wir haben das gleiche Recht wie sie, jederzeit auf Leporis II zu landen."
    Gaisenbauer gab keine Antwort. Major Byerlin war schon immer ein wenig starrköpfig gewesen, aber das hatte nichts damit zu tun, daß er nun auf einmal unvorsichtig und leichtsinnig wurde.
    Aus gelegentlichen Bemerkungen hatte der Captain auch schließen können, daß er ungemein stolz darauf war, ein Mensch zu sein. Nun, das war Gaisenbauer zwar auch, aber ihm wäre niemals der Gedanke gekommen, deshalb ein nichtmenschliches Wesen zu verachten.
    In der Tat: der Major hatte sich verändert - oder besser: seine schon immer vorhandenen Neigungen kamen plötzlich ungehemmt zum Ausdruck.
    Der dunkle Begleiter der Sonne Leporis besaß kein beachtliches Schwerefeld und bedeutete in dieser Hinsicht keine Gefahr für den Kreuzer. An seinem schwarzen, atmosphärelosen Rand erschien ein heller Stern und wanderte langsam zur Mitte des Bildschirms.
    „Der zweite Planet des Systems", gab der Navigationsoffizier bekannt.

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