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0608 - Auf den Spuren der PAD

Titel: 0608 - Auf den Spuren der PAD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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minderwertige Rasse!" behauptete er, als er seine Geschichte erzählt hatte und sie auf der Veranda von Rhodans Insel - Bungalow saßen und ein eisgekühltes Bier tranken. „Sie schmuggeln Rauschgifte und andere verbotene - Waren. Es war meine Pflicht, sie daran zu hindern."
    „Sie hätten damit einen Vertragsbruch begehen können", sagte Rhodan ohne besondere Betonung. „Außerdem stört es mich, wenn Sie von einer minderwärtigen Rasse sprechen.
    Meiner Überzeugung nach gibt es so etwas wie eine - minderwertige Rasse überhaupt nicht. Alles ist relativ, also auch die Beurteilung. Die Springer leben seit Jahrtausenden so, wie - sie noeh heute leben. Sie leben anders als wir, aber das ist noch lange :kein Grund, sie nach unseren Maßstäben zu beurteilen und als minderwertig zu bezeichnen. Von, ihrer Warte aus gesehen, sind vielleicht wir die Minderwertigen, und sie brechen sich sämtliche Zacken aus ihren Kronen, wenn sie überhaupt Handel mit uns treiben. Ich würde demnach mit dem Urteil ein wenig vorsichtiger sein, Major. Aber trotzdem vorher eine Frage: Wie kamen Sie auf den Gedanken, ohne besonderen Befehl und ohne jeden Anlag den Planeten Alpha Leporis II anzufliegen, obwohl Ihnen bekannt sein dürfte, daß es sich bei dieser Welt um ein Lagerdepot der Springer handelte?"
    Mit Genugtuung bemerkte Eysbert, daß Perry Rhodan sich aktiv in die Diskussion einzuschalten begann. Das konnte seine eigenen Erfahrungen und Vermutungen nur bestätigen. Wenn andere ebenso handelten wie er selbst, war das ein glatter und unwiderlegbarer Beweis seiner Theorie.
    „Ich hatte Zeit und Gelegenheit", fuhr Rhodan fort, „mir die Aufzeichnungen Ihres Bordkomputers anzuhören: Ich konnte sie mit den Aufzeichnungen früherer Flüge unter Ihrem Kommando vergleichen, und dabei ist mir aufgefallen, daß Sie schon immer eine für meinen Geschmack zu arrogante Einstellung anderen Völkern gegenüber hatten. Allerdings verstanden Sie es stets, sich zu beherrschen und nach außen hin die Toleranz und Würde des Solaren Imperiums positiv zu vertreten. Bis auf diese letzte - Reise, Major. Wie kommt es, daß Sie plötzlich keine Hemmungen mehr verspürten, Ihrem inneren Drang freien Lauf zu lassen?"
    „Sir, ich befand mich lediglich im Glauben, meine Pflicht erfüllen zu müssen, als ich die drei Schiffe der Springer ortete..."
    „Das ist nicht ganz wahr", unterbrach ihn Rhodan brüsk.
    „Ich konnte Ihrem Logbuch entnehmen, daß Sie bereits vorher die Absicht äußerten, Leporis zu untersuchen. Ihre verbotene Landung hat demnach nichts mit der Ortung der drei Schiffe zu tun."
    Dr. Eysbert schaltete sich ein: „Major, beantworten Sie mir jetzt bitte eine Frage, aber reden Sie nicht um den heißen Brei herum, sondern sagen Sie offen und ehrlich Ihre Meinung: Würden Sie jetzt in diesem Augenblick genauso handeln wie vor einer Woche, wenn Sie die Wahl hätten?"
    Byerlin zögerte eine Sekunde, dann schüttelte er den Kopf.
    „Selbstverständlich nicht, Professor. Vielleicht könnte ich sogar meine Einstellung vergessen, die Ihnen allen nicht gefällt."
    „Danke, Major, mehr wollte ich nicht wissen."
    Rhodan warf Atlan einen bezeichnenden Blick zu, dessen Bedeutung klar war: Na also, er hat eben mal selbständig gehandelt, das ist alles. Kein Grund zur Beunruhigung.
    Kann passieren.
    Das Gespräch wurde belangloser, aber Eysbert studierte Rhodan aufmerksam und registrierte sein verändertes Verhalten mit der Kaltblütigkeit des Wissenschaftlers. Die Unterschiede waren oft so geringfügig, daß sie normalerweise nicht aufgefallen wären, aber Eysbert suchte bewußt nach ihnen - und er fand sie auch.
    Später kehrten sie nach Terrania zurück.
    Sie hatten eine ganze Menge und zugleich nichts in Erfahrung gebracht.
     
    *
     
    Es war die merkwürdigste Großfahndung, die jemals von der Solaren Abwehr und USO durchgeführt wurde. Zugleich war es aber auch eine der umfangreichsten.
    Da es sich um einen geheimen Alarm handelte, durfte niemand von der Suche nach den überall verstreut lebenden Urlaubern erfahren, nicht einmal die Urlauber selbst. Jedes Patrouillenschiff, jeder Frachter, jede Privatjacht und jeder Schlachtkreuzer stand im Dienst der Nachforschungen, ohne daß außer dem Kommandanten jemand wußte, worum es ging, und selbst die jeweiligen Kommandanten handelten in der Annahme, die MARCO POLO habe den ursprünglich für einen späteren Zeitpunkt geplanten Start vorverlegt und hole die Besatzung früher aus dem Urlaub

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