0608 - Auf den Spuren der PAD
Boden gesetzt hätte, was Maroana wiederum dazu veranlaßte, in dem kleinen Mausbiber eine Art Gott oder Zauberkünstler zu sehen.
Rhodan war mit Phil Rogers und Wania Kowski getaucht. Vor Anbruch der Dämmerung konnten sie kaum zurück sein.
„Er geht seinem zweiten Hobby nach", piepste Gucky und zwinkerte Maroana zu.
Obwohl die Zeit drängte, konnten sie nichts unternehmen.
Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf Rhodans Rückkehr zu warten.
Icho Tolot stapfte durch den Sand und die Palmenwälder der Insel, Gucky lag im Schatten des Bungalows und ließ sich von Maroana bedienen, Atlan durchsuchte Rhodans Wohnzimmer nach brauchbaren Hinweisen seiner Verwandlung.
Er fand nichts. Alles war absolut normal, und man hätte selbst ein wenig verrückt sein müssen, dem Großadministrator diesen erholsamen Urlaub nicht zu gönnen.
Noch vor Anbruch der Dämmerung setzte das U-Boot Rhodan am Ufer ab und fuhr gleich weiter.
Atlan saß auf der Veranda, die Beine weit von sich gestreckt, und sah Rhodan entgegen, der verblüfft stehenblieb, als er den Arkoniden erkannte. Dann ging er weiter und setzte sich.
„Wo kommst du denn her? Hat Bully dich vielleicht geschickt?"
„Hat er, aber ich wäre auch so gekommen, Perry. Wie war die Tauchfahrt?"
Rhodan schien froh zu sein, darüber sprechen zu können.
„Großartig, das mußt du dir ansehen! Eine völlig intakte Stadt der Lemurier! Stell dir vor: Das alles wurde auf der Oberfläche erbaut, als die Arkoniden die Erde noch gar nicht entdeckt hatten, lange vor deiner Zeit also, und lange vor dem Untergang von Atlantis."
„Ich kenne die Geschichte der ersten Menschheit, Perry.
Sicherlich werde ich eines Tages mit dir hinabtauchen, um mir die Zeugen der versunkenen Kultur anzusehen, aber nicht heute oder in den nächsten Tagen. Wir haben ein Problem."
Rhodan hatte sich,gesetzt.
„Wo ist denn Maroana?" fragte er und setzte voraus, daß Atlan Bescheid wußte.
„Sie ist hinter dem Bungalow bei Gucky. Laß sie ruhig in dem Glauben, es mit einem großen Zauberer zu tun zu haben."
„Der ist auch hier? Lieber Himmel, und ich wollte mal richtig Urlaub machen..."
„Daran hindert dich niemand!" versicherte Gucky und kam auf die Veranda. „Maroana ist wirklich reizend, Perry, du hast einen guten Geschmack."
„Dir versohle ich gleich das Fell!" drohte Rhodan lachend.
Maroana kam und verschwand im Haus, um für die Gäste zu sorgen.
Atlan sagte: „Hör zu, Perry, wie ich schon andeutete, haben wir ein Problem.
Ich möchte mit dir darüber reden."
„Ja, ich kenne das Problem, Atlan. Gucky, Icho Tolot und Eysbert haben es mir erklärt. Aber es ist kein Problem, glaube mir. Bin ich vielleicht krank?"
Atlan nickte.
„Ich fürchte, ja! Du hast die Fähigkeit verloren, Verdachtsmomente rechtzeitig zuerkennen, und das ist sogar eine sehr schwere Erkrankung für einen Großadministrator.
Du übersiehst Symptome, mein Lieber, und das erscheint mir schlimm. Niemand verübelt dir, dich erholen zu wollen, aber du mußtest doch schon an dir eine gewisse Sorglosigkeit und Gleichgültigkeit bemerkt haben. Erscheint dir das normal?"
„Absolut, Atlan wer könnte sich schon im Urlaub erholen, wenn er sich seine Arbeit mitnimmt? Das habe ich eben nicht getan.
Ich habe allen Ballast zurückgelassen." Er lächelte liebenswürdig. „Wie konnte ich wissen, daß mir der Ballst nachschwimmt?"
„Wir haben Geheimalarm für die Flotte gegeben", teilte Atlan ruhig mit.
Rhodan starrte ihn an, dann begann er schallend zu lachen.
„Geheimalarm, weil ein .paar Leute Urlaub gemacht haben?"
Er mußte pausieren, um Luft zu holen. Maroana erschien In der Tür, um nach dem Grund des Heiterkeitsausbruchs zu forschen, verschwand aber dann wieder. „Ihr seid alle total übergeschnappt! Wenn es den anderen Leuten so geht wie mir, kann man doch nur zufrieden sein. Was glaubst du, wie gut erholt wir nach dem Urlaub alle sein werden!?"
„Das persönliche Wohlergehen der Personen, die am Flug der MARCO POLO teilnahmen, steht hier nicht zur Debatte, Perry.
Es geht nur darum, was in dieser Zeit der Nachlässigkeit alles geschehen kann und welche Folgen daraus entstehen. Denke an Dr. Hung-Chuin! Er hat seines Hobbys wegen zweihundert Menschenleben aufs Spiel gesetzt. Und Major Byerlin riskierte einen Krieg mit den Galaktischen Händlern, weil er eigenmächtig handelte und seinen Trieben freien Lauf ließ."
„Reine Zufälle", wischte Rhodan die Bedenken vom Tisch.
„Und Fellmer Lloyd?"
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