0608 - Auf den Spuren der PAD
zurück.
Den größten Erfolg bei der Suche hatten natürlich jene Kommandanten, die einen Erholungsplaneten anflogen und auf ihm landeten.
Viele der Urlauber hatten es vorgezogen, die Bequemlichkeiten der Zivilisation in Anspruch zu nehmen und sich auf einer dafür eingerichteten Welt zu vergnügen.
Sie wurden bei ihrer Ankunft registriert und konnten entsprechend schnell aufgefunden werden.
Schwieriger wurde es bei den eingefleischten Abenteurern, die zu allen möglichen und auch unmöglichen Planeten geflogen waren, um dort ihren Hobbys nachzugehen. Die einen zogen primitive Siedlerwelten vor, auf denen sie gern willkommen geheißen wurden, weil sie Nachrichten aus der Solaren Zivilisation brachten und mit Rat und Tat helfen konnten. Andere wiederum ließen sich auf unerforschten, wilden Urwelten absetzen, um dort für einige Tage und Wochen das Leben eines Gottes zu führen. Es gab auch Urlauber, die auf solchen Planeten landeten, die bereits eine gewisse Eigenständigkeit besaßen und nicht einmal wußten, daß es so etwas wie eine kosmische Zivilisation gab.
Eine solche Welt war der zweite Planet des Sterns Bellatrix, im Sternbild Gamma Orionis, 251 Lichtjahre von der Erde entfernt.
*
Chris Barring, Mechaniker für Positronik auf der MARCO POLO und damit ständiges Besatzungsmitglied, wußte am 13.
November haargenau; was er in seinem Urlaub tun würde. Aus den Explorerberichten hatte er - in Erfahrung gebracht, daß auf Bellatrix II Humanoiden lebten, die gerade gelernt hatten, Metall aus erzhaltigem Gestein zu schmelzen und daraus Waffen herzustellen.
Chris hatte viel in alten Büchern geIesen sie waren sein Hobby.
Nun hatte er zum erstenmal in seinem Leben Gelegenheit, seinen Wunschtraum zu verwirklichen. Vier Wochen Urlaub!
Und er konnte damit tun und lassen, was er wollte.
Ein Frachter brachte ihn bis in die Nähe von Bellatrix II, dann erwischte er einen Explorer, dessen Kommandant sich bereit erklärte, ihn auf Bellatrix abzusetzen. Der amtliche Urlaubsschein Barrings, von Rhodan persönlich unterschrieben, gab ihm dazu die Berechtigung.
Das Beiboot landete etwa am 20. November auf der Hochebene des größten Kontinents. In drei Wochen würde es Chris wieder an derselben Stelle abholen, so war es vereinbart.
Bei strahlendem Sonnenschein stieg das Beiboot wieder empor, und verschwand im wolkenlosen Himmel.
Chris Barring hatte schon vor er Landung die Karawane gesehen, die quer über das Hochland zog und seinen Standort passieren mußte. Er warf den Proviantsack über die Schulter, rückte den Impulsstrahler im Gürtel zurecht und marschierte den Bellatrixern entgegen.
Die menschenähnlichen Bewohner des unerforschten Planeten hatten natürlich die Landung des kleinen Raumschiffs beobachtet und empfingen Chris als einen Gott, der vorn Himmel gekommen war. Das aber war genau das, was Chris beabsichtigt hatte. In der MARCO POLO und auch auf der Raumakademie war er stets nicht anderes als eine Nummer gewesen, ohne besondere Bedeutung. Einmal in seinem Leben wollte er mehr sein als eine Nummer, und in seinem Wunsch war er durchaus nicht bescheiden gewesen. Wenn schon, dann wollte er ein Gott sein.
Und er war es jetzt.
Die Bellatrixer fielen auf die Knie, als sie ihn erblickten.
Sie hatten gesehen, daß er vom Himmel zu ihnen herabgestiegen war, und er konnte ihrer Auffassung nach gar nichts anderes als ein Gott sein. Daß er lediglich eine Kombination und einen primitiven Sack trug, spielte dabei keine Rolle.
Alles Fremde war unverständlich und daher heilig.
Der Gott verstellte sich, so glaubten sie, um ihre Hilfsbereitschaft zu prüfen. Er stellte sich auf eine Stufe mit ihnen, um ihre Demut bewiesen zu sehen. Er wählte die Armut, um sein Volk kennenzulernen. Er leugnete es, ein Gott zu sein, um mit seinem Volk leben zu können.
Chris beugte sich hinab und hob den Anführer der Karawane auf die Füße. Der winzige Translator, von Siganesen hergestellt und auf der Brust verborgen, übersetzte seine Worte in die Sprache der, Bellatrixer.
„Helft mir jetzt, da ich in Not bin, und euch wird geholfen werden."
Das waren seine ersten Worte, und niemals in der Geschichte der Bellatrixer würden sie je vergessen werden. Die Ladung eines der Tragtiere wurde auf die anderen verteilt, so daß Chris bequem sitzen und reisen konnte.
Sie erreichten zwei Tage später die Hauptstadt des Landes, in der Chris nach anfänglicher Skepsis mit Begeisterung und religiösem Fanatismus empfangen
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