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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas sagen konnte, hatte Suko schon aufgelegt.
    »Mein Freund wird bald hier erscheinen«, flüsterte ich der Frau hastig zu. »Bitte, geh ins Bad und zieh dich an.«
    »Dauert es lange?«
    »Bestimmt nicht.«
    Sie nahm die Kleidung und verschwand. Es war gerade noch schnell genug gewesen, denn Suko öffnete die Wohnungstür mit dem Zweitschlüssel. Er durchquerte die Diele, sah mich, blieb stehen und atmete tief durch die Nase ein.
    »Was hast du?«
    »Es riecht, John, als hätte jemand bei dir geduscht. Irgendwie frischer als sonst, obwohl du gequalmt hast.«
    »Stimmt auch. Femina ist im Bad.«
    »Ooohhh…« Suko verdrehte die Augen und sah gleichzeitig mein Kopfschütteln.
    »Spar dir deine Gedanken…«
    »Alter, was hab’ ich mit deinem Intimleben zu tun?«
    »Stimmt genau.«
    »Also kommen wir zur Sache.« Suko schaute sich um, sah den Spiegel und faßte den Griff an. »Das also ist er, der es geschafft hat, dich in eine andere Zeit zu bringen.«
    »Genau, aber nur durch den Kontakt mit dem Kreuz.«
    Suko dachte einige Sekunden nach. Dann räusperte er sich und rückte mit einem Vorschlag heraus. »Du hast von deinem Kreuz gesprochen, John. Wenn ich es recht bedenke, geht es um die Templer, zwar nicht direkt, aber immerhin.«
    »Richtig.«
    »Was würde wohl geschehen, wenn du diesen Spiegel hier in einen direkten Kontakt mit dem dunklen Gral bringst?«
    Daran hatte ich nicht gedacht. Ich staunte ihn regelrecht an und hörte sein Lachen. »Ja, Alter, was würde geschehen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht solltest du es versuchen. Wir müssen zu einer Lösung kommen. Mittlerweile gehe ich davon aus, daß hinter dem Spiegel mehr steckt, als wir bisher angenommen haben.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung. Ein Geheimnis, das mit den Templern zusammenhängen könnte.«
    Ich atmete tief durch. »Mein lieber Schwan, du machst es mir ziemlich schwer.«
    »Unmöglich ist nichts.«
    »Das stimmt.«
    Suko drehte sich um, weil er Schritte gehört hatte. Ich hatte sie ebenfalls vernommen und sah plötzlich Femina in den Wohnraum kommen. Umgezogen war sie nicht ganz. Nur den Pulli trug sie und ein Nichts von einem Slip.
    Suko preßte die Hand auf den Mund, weil er Mühe hatte, sich ein Lachen zu verbeißen.
    Aber auch Femina war verlegen geworden und hatte einen roten Kopf bekommen. Sie wollte etwas fragen, verschluckte die Worte, drehte sich um und verschwand im Bad.
    Suko bekam einen sehr breiten Grinsmund, bevor er meinte: »Nun ja, nun ja.«
    »Wieso nun ja?«
    »Ich meinte ja nur.«
    Näher ging ich auf Sukos Bemerkung nicht ein. »Und was war mit dem Dunklen Gral?«
    »Es kommt auf einen Versuch an, John. Dieser Spiegel scheint einiges zu kennen, finde ich. Er ist magisch aufgeladen, er wird über Verbindungen informiert sein, er kann dich in eine andere Zeit hineinziehen, jetzt würde es mich interessieren, wie er auf Gegenstände reagiert, die ebenfalls magisch aufgeladen sind. Bei deinem Kreuz hast du es ja erlebt. Aber was ist mit ihm?«
    Ich schaute Suko lächelnd an. »Du redest, als wärst du dir sehr sicher, alter Gauner.«
    »Soll ich ihn holen?«
    »Nein, nein, das mache ich.«
    Der Gral stand in einem schmalen Schrank. Das Möbelstück war von außen sehr unauffällig, niemand wäre auf den Gedanken gekommen, hinter der Tür etwas derart Wertvolles zu vermuten. Es war für mich nicht leicht gewesen, ein Versteck für ihn zu finden.
    Ich hätte ihn in den Panzerschränken des Yard verschwinden lassen können, das aber wäre auch nicht der Sinn der Sache gewesen.
    Wenn ich ihn brauchte, mußte er mir rasch zugänglich sein. So wie jetzt.
    Ich öffnete die Tür und schaute den Gral direkt an. Er stand günstig in Augenhöhe und war ein wunderbarer Gegenstand. Das goldene Gefäß als Kelch, der alte Kelch des Feuers. Genau in seine offene Rundung hinein paßte die Kugel der Tanith.
    Sie war eine Wahrsagerin gewesen, ich hatte einen sehr guten Kontakt mit ihr gehabt. Durch einen Messerstich war sie umgebracht worden, doch die Kugel blieb mir erhalten.
    Prall gefüllt mit einer magischen Kraft, hatte Tanith es geschafft, mit großen Geistern Kontakt aufzunehmen, unter anderem mit dem des verstorbenen Nostradamus. Dessen Geist und der des König Salomo sowie mein eigenes Ich bildeten zusammen den Seher.
    Ich bekam zwar nicht das große Zittern, wenn ich den Gral hervorholte, immerhin bildete sich in mir eine Spannung, da ich vor ihm starken Respekt hatte.
    Er war nicht leicht. Ich umfaßte ihn mit beiden Händen

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