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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gestanden hatte.
    Da war an einer Stelle schlecht aufgetragener Lack großflächig abgeplatzt. Darunter war die Originalfarbe zu sehen gewesen und auch ein Teil der ursprünglichen Beschriftung. Jemand hatte die einfach übermalt.
    Das Buchstabenpuzzle paßte zu dieser ellenlangen lateinischen Bezeichnung, war ein Teil davon!
    »Ich schätze, Bancroft wird den Sheriff des Palm Beach County um sehr schnelle Amtshilfe bitten müssen, wenn er hier noch was sicherstellen will«, sagte Zamorra und griff mit einer Hand zum Funkgerät, während er mit der anderen den Reliant lenkte, den er wieder gestartet hatte.
    Als sie das Tor passierten, wurden sie fotografiert.
    Zamorra lächelte freundlich und nahm Verbindung mit dem Sheriffs-Büro in Miami auf.
    ***
    Roul O’Brennan warf die Bürotür hinter sich zu und ließ sich in seinen Sessel fallen. Dann begann er hastig zu telefonieren.
    Zunächst mit Miguel. Ihm teilte er mit, daß ein seltsamer Schnüffler bei ihm gewesen sei.
    »Soll ich ihn erledigen?« fragte Miguel.
    »Natürlich nicht! Mit der Polizei werde ich anders fertig. Aber du solltest vorsichtig sein. Vielleicht findet dieser Schnüffler Querverbindungen zu dir. Daß Pete und ich miteinander zu tun hatten, scheint er zu wissen.«
    »Was weiß er noch?«
    »Zuviel«, brummte O’Brennan.
    Seine Giftmüllgeschäfte gingen Miguel nichts an. Der war der Mann fürs Grobe, wenn mal etwas danebenging.
    Aber die Geschäfte hatten immer nur Pete und Roul angeleiert, wobei gerade in Sachen Mülldeponie Pete auf politischer Ebene einige Dinge hatte zurechtbiegen können.
    Auch wenn er ›nur‹ Bürgermeister von Homestead gewesen war, man kannte sich, und eine Hand wusch die andere - oft genug, ohne daß dabei beide Hände sauberer wurden.
    Außerdem hatte Pete durch seine Position in der Bank of Florida eine Menge Dinge finanzieren können, die eine noch größere Menge Geld einbrachten, wenn man sie richtig anleierte.
    Das war jetzt vorbei…
    »Ich wollte dich nur informieren«, sagte Roul jetzt. »Hast du schon etwas herausgefunden über die möglichen Verbindungen von Ronny?«
    »In der kurzen Zeit?« Miguel lachte, und es klang wie das wütende Bellen eines Hundes. »Ich arbeite noch dran. Sieh bloß zu, daß der Schnüffler nicht zu einem Problem wird. In diesem Fall ist dein Problem nämlich auch mein Problem, und meine Probleme pflege ich schnell und unwiderruflich zu lösen. Und noch etwas: Ich sage Dir jetzt zum letzten Mal, daß du mich nicht unter dieser Nummer anrufen sollst. Hast du das endlich kapiert, verdammt?« Miguel knallte den Hörer am anderen Ende der Leitung auf die Gabel.
    Roul schluckte. Die Warnung war deutlich.
    Und er fühlte, wie sich ein unsichtbarer Ring um ihn zusammenzog. Pete war tot, auch auf Miguel hatte es einen Mordanschlag gegeben. Ein Schnüffler war hier aufgetaucht und hatte ausgerechnet nach dieser Giftsubstanz gefragt!
    Und er hatte auch eines der Fässer gesehen, die jetzt gerade von Männern in Schutzkleidung geborgen und fortgebracht wurden. Darin dieses verdammte Gift, das eine andere kriminelle Bande hatte verschwinden lassen wollen - ein wahres Teufelszeug!
    Plötzlich wünschte sich Roul, er hätte sich niemals auf diesen Deal eingelassen. Die Fässer konnten ihm, wenn sie nicht rechtzeitig verschwanden, das Genick brechen.
    Zur Hölle damit!
    Aber da war noch eine andere Möglichkeit.
    Wenn es ihm irgendwie gelang, den Verdacht auf Miguel oder jemand anderen zu lenken… Am besten auf Pete, denn der konnte sich ja als Toter nicht mehr wehren.
    Roul atmete tief durch.
    Er fragte sich, wer hinter dieser ganzen Sache steckte.
    An Ronny selbst dachte er nicht.
    Obgleich man dessen Leichnam beim Abtragen der Halde zu Rouls Erleichterung nicht gefunden hatte…
    Aber Ronny war tot!
    Und jemand, der Ronny nahestand?
    Warum aber sollte der erst jetzt auftauchen? Warum nicht schon früher? Immerhin lag der Mord schon längere Zeit zurück.
    Für Roul begann jetzt einige Arbeit. Er mußte falsche Spuren legen und dafür sorgen, daß jeder Verdacht von ihm weg und auf Pete gelenkt wurde. Zur Not auch auf Miguel. Denn der war gefährlich.
    »Schade«, murmelte Roul, »daß der Mordanschlag auf ihn nicht geklappt hat…«
    Aber vielleicht galt der nächste Anschlag schon ihm selbst?
    ***
    Weitere Erinnerungen…
    In der Nacht hatte sich der Veränderte endgültig erhoben. Er hatte jetzt die völlige Kontrolle über seinen Körper und konnte ihn schnell genug steuern.
    Er bewegte

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