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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein älterer Mann.
    »Sie wollen zu Mr. Montoya?«
    »Sicher!« fauchte sie. »Was glauben Sie wohl, weshalb ich sonst bei ihm klingele? Da muß was passiert sein. Unser Telefongespräch endete mit einem lauten Schrei und…«
    »Äh, kann sein, daß ich da vorhin was gehört habe. Wann war das denn genau?« fragte der alte Herr.
    »Vor einer halben Stunde?« Sie war nicht ganz sicher, hatte nicht auf die Uhr geschaut, und ihr Zeitgefühl war noch nie besonders gut gewesen.
    Notfalls wird seine Telefonrechnung zeigen, wie lange es her ist, dachte sie. Die Verbindung steht ja immer noch…
    Sie nahm die Pistole aus der Handtasche und richtete sie auf das Türschloß.
    »Was machen Sie denn da?« rief der Nachbar entsetzt.
    Nicht auf das Schloß schießen, dachte sie. Ein paar Löcher ins Holz daneben.
    Sie feuerte sechs Mal auf das Holz, perforierte es, dann warf sie sich gegen die Tür.
    »Sind Sie verrückt geworden?« schrie der Nachbar auf. »Sie können doch nicht einfach…«
    Da war sie schon drinnen, die Waffe in der Hand.
    Erschrocken fiel ihr ein, daß sie jetzt höchstens noch zwei Kugeln hatte.
    Sie stürmte vorwärts - und dann sah sie Miguel im Wohnzimmer am Boden liegen.
    Der Nachbar war direkt hinter ihr. Er zeterte schon wieder los, machte ihr Vorwürfe - und verstummte dann jäh, als er den Toten sah.
    Nur gut, daß der Opa hier ist, dachte Betty-Ann. Er kann bezeugen, daß die Wohnungstür zu war und ich nicht die Täterin bin.
    Im nächsten Moment sah sie, daß Miguels Hand noch am Telefonhörer hing.
    Und der zornige Nachbar versuchte Miguel umzudrehen.
    Sie hatte offenbar stärkere Nerven als er, denn sie fiel nicht in Ohnmacht wie der ältere Herr.
    Der Anblick war schrecklich, der Gestank bestialisch. Es roch nach Säure, und Miguels Körper fiel bei bloßer Berührung einfach auseinander.
    Betty-Ann wandte sich entsetzt ab.
    Pete. Miguel. Wer würde der nächste sein? Roul oder Betty-Ann?
    Angst fraß sich in ihre Seele.
    Unwillkürlich dachte sie an Ronny. Hatte es etwas mit ihm zu tun? Sie vier waren an seinem Mord beteiligt gewesen, und zwei waren jetzt tot.
    Da endlich schaltete sie die Telefonverbindung ab, dann wählte sie über ihr Handy den Polizeinotruf.
    Daß sie die Pistole immer noch in der Hand hielt, merkte sie erst, als die Beamten eintrafen…
    ***
    »Ah, Zamorra!« klang es aus dem Funkgerät. »Sie werden gerade von einer Miss Peters verlangt. Wir schalten das Telefonat zu, ja?«
    »Warten Sie«, bat Zamorra schnell. »Es gibt da noch etwas. Ich muß Bancroft sprechen, sofort. Vertrösten Sie Miss Peters einen Moment - oder besser«, er wechselte einen schnellen Blick mit Nicole, »richten Sie ihr aus, sie möchte einen direkten Kontakt versuchen.«
    Nicole nickte bestätigend.
    »Moment bitte«, kam es aus dem Funklautsprecher.
    Wenig später tönte daraus Bancrofts Stimme, und Zamorra unterrichtete ihn von dem eigenartigen Wiedersehen mit Roul O’Brennan.
    »Da dampft was, Sheriff. Und Sie sollten schnell zugreifen!«
    »Das ist wohl eher was für den FBI«, sagte Bancroft. »Okay, Zamorra, ich leite das in die Wege. Die sollen sich die Deponie mal hurtig ansehen. Wissen Sie übrigens, daß ich die Worte unseres freundlichen Informanten auch noch auf Band habe? Sein Name taucht zwar nicht auf, aber zusammen mit der Aufzeichnung haben wir als Ohrenzeugen einiges in der Hand.«
    »Woher dieser jähe Sinneswandel?« wunderte sich Zamorra.
    »Vor ein paar Stunden noch hatte ich den Eindruck, daß Sie mich nur deshalb losgeschickt haben, weil Sie selbst O’Brennan nichts am Zeug flicken wollten.«
    »Täuscht, Zamorra. Täuscht total. Aber ich könnte im Ernstfall für befangen erklärt werden, weil ich zu Rouls engeren Bekannten gehöre. Okay, wir packen ihn. Glauben Sie, daß er mit diesem chemischen Teufelszeug Pete umgebracht hat?«
    »Ich glaube gar nichts«, sagte Zamorra. »Ich weiß nur, daß man diese verdammten Fässer, von denen eins auch noch beschädigt ist, mal genau untersuchen sollte.«
    »Machen wir«, versprach Bancroft. »Und zwar ganz schnell. Falls der FBI zaudert, habe ich auch noch ein paar Experten an der Hand. Ach - bleiben Sie einen Moment am Apparat, Zamorra, ja?«
    Es war eine Weile still, dann meldete sich Bancroft wieder.
    »Wo sind Sie jetzt?«
    Zamorra nannte seinen Standort.
    »Kommen Sie nach Hialeah. Folgende Adresse… Könnte Sie interessieren. Ich werde auch da sein. Man hat einen Toten gefunden.«
    »Säure?«
    »Scheinbar eine Parallele

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