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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu Waltershaven«, erwiderte Bancroft nur vage. »Sollten Sie sich auf jeden Fall mal anschauen.«
    Damit schaltete er sich aus dem Funkverkehr.
    Nicole wandte den Kopf. »Ich hatte gerade telepathischen Kontakt mit den Zwillingen. Sie konnten die Entität aufspüren, die ich kurz fühlte. Es ist der Killer!«
    Zamorra hielt das Lenkrad mit beiden Fäusten. Er benutzte den gebührenpflichtigen Highway. Auf dem kam man schneller voran als auf der um diese Tageszeit völlig verstopften Straße, die nur drei Kilometer entfernt parallel verlief.
    Es war genauso wie bei den Autobahnen in Frankreich - die Leute nahmen lieber den Stau in Kauf, als ein paar Münzen für die nahezu freie Fahrt zu opfern.
    »Wie macht er es?«
    »Keine Ahnung«, gestand Nicole. »Das haben die Zwillinge nicht herausfinden können. Aber sie haben erlebt, wie er getötet hat. Danach verschwand er aus ihrem Erfassungsbereich.«
    »Verschwand?«
    »Ja. Sie können ihn auch nicht wieder aufspüren. Aber… Zamorra, es ist kein Mensch! Es ist etwas Kaltes, etwas Totes. Ein Wesen ohne Moral, ohne Ethik. Und es will Rache!«
    »Sieht so aus, als wären wir gerade unterwegs zum nächsten Tatort«, sagte Zamorra. »Hast du noch Verbindung zu den Zwillingen?«
    »Im Moment nicht mehr.«
    »Verdammt. Die müssen den Killer wiederfinden! Wir müssen verhindern, daß er noch einmal zuschlägt! Und das geht nur, wenn wir rechtzeitig erfahren, wo er steckt! - Rache also. Aber was für einen Grund sollte er haben, sich an Pete Waltershaven zu rächen? Vielleicht ist er ein Opfer von Korruption, Schieberei und Betrug?«
    »Es ist kein Mensch«, wiederholte Nicole. »Kein lebender Mensch!«
    Zamorra bedauerte, daß er nicht selbst direkten telepathischen Kontakt mit den Peters-Zwillingen gehabt hatte.
    Mittels Telepathie ließen sich viele Dinge bedeutend präziser und unmißverständlicher ausdrücken als mit Worten. Denn für viele Begriffe gab es einfach keine passenden Wörter ganz gleich, welche Sprache benutzt wurde, aber bei der Telepathie wurden auch Bedeutungsnuancen gleich mitgeliefert.
    Kein lebender Mensch…
    Ein Toter?
    Eine Rache aus dem Grab?
    Nichts war unmöglich…
    ***
    Der Veränderte hielt inne, er lauschte ins Nichts.
    Ganz kurz hatte er den Eindruck gehabt, daß jemand nach ihm griff.
    War das nicht schon einmal geschehen?
    Aber wie sollte das möglich sein? Er kannte doch die Menschen, zu denen er selbst einmal gehört hatte. Ein Mensch müßte schon über Para-Fähigkeiten verfügen, um ihn ausfindig machen zu können. Aber wer hatte schon solche Fähigkeiten?
    Er, der einmal Ronny Devere gewesen war, hatte zu den großen Ausnahmen gehört. Deshalb war er ja mit seiner hellseherischen Gabe auch so wertvoll für Pete gewesen.
    Ronny hatte nie jemanden kennengelernt, der ebenfalls über Para-Fähigkeiten verfügte. Wirkliche Para-Gaben waren verdammt selten.
    Dennoch schien da jetzt jemand zu sein.
    Ein Telepath vielleicht?
    Ronny wußte es nicht. Aber er wollte nichts riskieren, deshalb bereitete er sich darauf vor, den Telepathen anzugreifen, wenn er sich noch einmal herantastete. Es war kein Problem, auch einen heimlichen Lauscher zu töten.
    Ob das Ziel eine Person war, deren Aussehen der Veränderte kannte, oder jemand, dessen mentale Aura er wahrnahm, das spielte keine Rolle. Er konnte den Telepathen ebenso töten, wie er Pete und Miguel getötet hatte.
    Es war doch so grandios einfach.
    ICH DENKE, ALSO TÖTE ICH.
    Jetzt aber würde er erst mal seiner Rache nachgehen.
    Eine weitere Person befand sich in seiner unmittelbaren Reichweite, war gewissermaßen zu ihm gekommen, ohne daß er nach ihr hatte suchen müssen. Sie war zu Miguel gekommen, aber das spielte in der Praxis keine Rolle.
    Er sah sie vor sich, mit seinen neuen Para-Sinnen, und er brauchte bloß zuzuschlagen, um sie zu töten.
    Betty-Ann, die ihn so hinterhältig in die Falle gelockt hatte.
    Er hatte Betty-Ann vertraut.
    Damals.
    Heute war ohnehin alles anders.
    Seine Para-Gabe hatte sich so radikal verändert wie sein Körper, und was das Vertrauen anging - das gab es schon längst nicht mehr.
    ***
    Sheriff Bancroft hatte Zamorra und Nicole voller Ungeduld erwartet.
    Der Dämonenjäger sah sich erstmal in der Wohnung um.
    Nichts Auffälliges. Keine Hinweise auf einen Täter. Die Zeitschau mit dem Amulett ergab hier ebensowenig wie bei Pete Waltershaven. Magie war offenbar nicht im Spiel gewesen.
    »Die Wohnung war abgeschlossen«, erklärte ihm Bancroft.
    »Der Nachbar

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