0609 - Operation Sternstunde
Minimalangriff durchführen."
Er hob die Stimme.
„Verstehen Sie mich nicht falsch, Freunde. Das, was ich einen Minimalangriff nenne, soll indirekt unseren massiven Schlag und den Erfolg dieses Schlages vorbereiten. Ich schlage vor, wir schicken eine Agentengruppe zur Erde, deren Aufgabe es zu sein hat, Perry Rhodan und Atlan zu beseitigen - wenn möglich auch noch einige andere Schlüsselfiguren des Solaren Imperiums."
Lodkom sprang auf und stieß die Fäuste in die Luft.
„Tod dem Großadministrator und dem Eximperator!" brüllte er mit überschnappender Stimme.
„Halt die Klappe, Alter!" sagte der Akone eisig.
Lodkom wurde leichenblaß. Seine Arme sanken ebenso herunter wie seine Kinnlade.
„Was haben Sie gesagt?" flüsterte er tonlos.
„Ich habe Sie etwas gewaltsam auf den Boden der Realitäten zurückgeholt, Lodkom", erklärte Jala von Katranat. „Entweder bleiben Sie jetzt vernünftig, oder ich ziehe es vor, mich aus dieser Versammlung zu entfernen. Derart heikle Operationen, wie wir sie vorhaben, müssen mit kühlem Kopf und kalter Logik geplant werden, sonst gehen sie in die Hose, wie die Terraner sagen würden.
„Bitte!" mahnte Vuurdaal indigniert. „Jala von Katranat, bedenken Sie, daß ein Hoherpriester in der Runde sitzt.
Verschonen Sie uns mit den vulgären Ausdrücken terranischer Steinzeitwilder."
„Die terranischen Steinzeitwilden trugen bekanntlich keine Hosen", warf Heegen-Tsor ein.
Abermals brachen die Patriarchen in brüllendes Gelächter aus.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, stellte der Akone fest, daß sein psychologisches Zwischenspiel gewirkt hatte. Die Springer würden während der nächsten Zeiteinheiten nicht genug Atemluft haben, um unqualifizierte Ausbrüche zu produzieren.
Er zwinkerte dem Ara zu und fuhr fort: „Bei der genannten Aktion, die ich Operation Sternstunde nennen will, müssen nebenher die Verhaltensweisen so vieler Terraner wie möglich getestet werden, damit wir einen Überblick darüber erhalten, wie sich die Terraner in einer Extremsituation verhalten würden. Die wichtigste Frage, die es zu beantworten gilt, ist die nach dem Gefechtswert terranischer Schiffsbesatzungen.
Erst wenn darüber Klarheit herrscht, können wir entscheiden, ob wir die Risiken eines offenen Krieges eingehen dürfen oder nicht.
Doch ganz egal, wie wir uns dann entscheiden, allein die Beseitigung von Perry Rhodan und Atlan wäre schon ein großartiger Erfolg für uns. Diesen beiden Männern verdankt die Menschheit des Solaren Imperiums in erster Linie ihren Aufstieg - und vor allem Perry Rhodan ist längst ein Symbol geworden, ein Symbol für die Einheit der terranischen Menschheit.
Wenn dieses Symbol fällt, wird die Einheit zerbröckeln."
Er sah seine Mitverschwörer fragend an.
„Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Jala von Katranat", erklärte der Baalol-Priester würdevoll, „und ich bin sicher, daß Ihr Plan auch vor dem Hohen Baalol Gnade finden wird."
„Ich bin ebenfalls einverstanden", sagte Heegen-Tsor.
Die Patriarchen blickten mißmutig drein. Lodkom drückte ihre Meinung aus, als er das Wort ergriff und sagte: „Ihr Vorschlag befriedigt uns Galaktische Händler in keiner Weise, Jala von Katranat. Von einem Offizier des Energiekommandos hatten wir mehr Tatkraft und Wagemut erwartet."
„Wagemut ist Gift für jeden Geheimdienst", erklärte der Akone schneidend.
Lodkom winkte ab.
„Ausflüchte, Akone, alles Ausflüchte. Wir sind enttäuscht.
Leider verfügen wir Springer nicht über das militärische Potential, um das Solare Imperium im Alleingang angreifen zu können."
„Deshalb schließen Sie sich meinem Vorschlag an", stellte der Akone nüchtern fest.
„Nur, weil uns nichts anderes übrigbleibt", empörte sich der alte Patriarch.
„Das Warum ist unwesentlich", gab Jala von Katranat zurück.
„Wesentlich ist nur, daß wir wieder harmonieren. Kommen wir nun zu den Details. Selbstverständlich können wir nicht mit einem akonischen Kampfschiff ins Solsystem einfliegen. Ich denke, es wird am besten sein, wenn das Einsatzkommando in der LODKOM-XI reist."
„In meinem Schiff?" protestierte Lodkom. „Wie komme ich dazu, mein bestes Handelsschiff zu riskieren? Wenn unser Plan fehlschlägt, bin ich es los."
„Wenn der Plan fehlschlägt, spielt der Verlust Ihres Schiffes überhaupt keine Rolle mehr, ehrwürdiger Patriarch" warf Heegen-Tsor ein. „Falls wir entkommen sollten, dürfen wir uns nirgendwo mehr blicken lassen."
„So ist es",
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