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0609 - Operation Sternstunde

Titel: 0609 - Operation Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehalten hat. Ich begreife das nicht. Als erfahrene Kaufleute wissen sie doch, wie sehr unüberlegtes Handeln dem Handelnden selber schaden kann."
    Das Geschrei in der großen Halle brach ab. Kurz darauf steckte Lodkom seinen Kopf durch die Tür in den Vorraum und fragte: „Was ist los? Wollen Sie eine Gruppe für sich bilden?
    „Wir wollten nur unsere Ohren schonen", entgegnete Heegen-Tsor mit deutlichem Sarkasmus. „Hoffentlich haben Sie und Ihre Kollegen sich inzwischen heiser geschrien, damit wir in normalem Ton weiterverhandeln können."
    Lodkoms Augen funkelten zornig.
    „Was fällt Ihnen ein, Heegen-Tsor: Sie sprechen immerhin mit dem ehrwürdigen Oberhaupt der großen Lodkom-Sippe. Ich verlange, daß Sie sich für Ihr unerhörtes Benehmen entschuldigen!"
    Der Ara neigte spöttisch den Kopf.
    „Bitte, entschuldigen Sie, Patriarch Lodkom. Gehen wir wieder hinein, ja?"
    Lodkom brummte undeutlich vor sich hin, während sie wieder in den Saal zurückkehrten. Die anderen vier Patriarchen blickten ihnen mit fiebrig glänzenden Augen entgegen. Nur Vuurdaal saß, äußerlich unbeteiligt, am Tisch und fixierte mit den Augen einen imaginären Punkt an der gegenüberliegenden Wand.
    „Wann schlagen wir los?" fragte einer der Patriarchen.
    Jala von Katranat blieb vor dem Tisch stehen und verschränkte die Hände vor der Brust.
    „In absehbarer Zeit", antwortete er.
    „Weichen Sie nicht aus!" fuhr Lodkom auf.
    Heegen-Tsor machte eine beschwichtigende Geste.
    „Unser akonischer Freund weicht nicht aus, ehrwürdiger Patriarch. Aber wir dürfen nichts überstürzen. Es wäre nicht das erstemal, daß wir die Terraner gewaltig unterschätzten und uns eine schmerzhafte Abfuhr holten."
    „So ist es", fiel Jala von Katranat ein. „Die Terraner sind dafür bekannt, daß sie in Notfällen ungeahnte Kraftreserven mobilisieren. Wenn wir das Solsystem mit einer Flotte angreifen und nicht mit dem ersten Schlag einen vollen Erfolg erzielen, könnte das unseren eigenen Untergang bedeuten."
    Zum erstenmal ergriff der Baalol-Priester das Wort. Ohne jemanden anzusehen. sagte er ruhig: „Ich nehme an, Sie können mit einem konkreten Vorschlag aufwarten, Jala von Katranat. Bitte, äußern Sie sich."
    „Einen Augenblick noch", warf Heegen-Tsor ein. „Ich möchte nicht versäumen, Ihnen über einen Vorfall zu berichten, der sich in meiner wissenschaftlichen Forschungsstation ereignete."
    Er berichtete vom überraschenden Auftauchen Dalaimoc Rorvics und Tatcher a Hainus im Transmitter der Station, von der „Behandlung" der beiden Männer mit einem Mittel, das den eigenen Willen vollständig ausschaltete und schloß: „Trotz dieser Behandlung entkamen die beiden Terraner aus einem Beobachtungsraum, der mit einem starkwandigen Panzerschott verschlossen war. Das Schlimmste aber ist, daß ich beide Männer noch durch eine semitransparente Wand in dem Raum sah, als sie den Transmitter bereits wieder erreicht haben mußten."
    „Das gibt es nicht", brauste Lodkom auf.
    „Es gibt vieles, was normale Menschen für unmöglich halten", erklärte der Baalol-Priester bedächtig. „Hören Sie sich einmal bei den Völkern um, die vom Baalol-Kult betreut werden. Die Menschen werden ihnen von Wundern und Offenbarungen berichten..."
    „...die in Wirklichkeit nur geschickte Täuschungen der Kultpriester waren", beendete Jala von Katranat spöttisch den Satz.
    Vuurdaal hob die Hand.
    „Jala von Katranat, Sie sollten nicht so ketzerische Reden führen. Der Hohe Baalol hat seine Augen und Ohren überall, und nichts entgeht ihm."
    „Ich weiß", sagte Heegen-Tsor grinsend. „Erst neulich hat der Hohe Baalol über verschiedene Deckadressen eine Schiffsladung mechanischer Augen und Ohren von Siga bezogen."
    „Frevler!" sagte Vuurdaal entrüstet.
    Lodkom kicherte hinter vorgehaltener Hand.
    „Ich habe die Transaktion selber arrangiert, Hoherpriester."
    „Und einen schönen Profit eingestrichen", fuhr Vuurdaal ihn an.
    Er errötete, als er merkte, daß er dem gerissenen Patriarchen in die Falle gegangen war. „Sie alter Schuft!"
    Jala von Katranat lächelte entwaffnend.
    „Wir sind uns also einig", erklärte er ironisch. „Kehren wir also zur Sache zurück. Wie der geschätzte Vuurdaal richtig vermutete, habe ich einen Plan anzubieten."
    Lassen Sie hören", sagte Lodkom eifrig.
    „Ich schlage vor, daß wir zwar insgeheim Vorbereitungen für einen Großangriff auf das Solare Imperium, speziell auf das Solsystem, treffen, aber vorerst nur einen

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