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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Angst einjagen, aber ich glaube, daß wir einen Fehler begangen haben.«
    »Und welchen bitte?«
    »Du hättest den Chink abknallen müssen. Der ist gut, das habe ich sofort gespürt.«
    »Dann, meinst du, daß er uns noch Ärger bereiten könnte?«
    »Sogar schweren.«
    Jeb Raiser überlegte. Er nagte auf seiner Unterlippe. Neben ihm saß Fisher und tupfte ein Taschentuch gegen die kleinen Wunden.
    »Du bist geil darauf, ihn zu killen, Starky, wie?«
    »Chinks immer.«
    »Dann geh hin und mach es schnell. Nimm ein Messer, zieh es einmal durch.«
    »Ja, wie bei den Fischen.« Starkys Augen leuchteten. Er war einige Jahre zur See gefahren und hatte dort gelernt, wie man Fischen blitzschnell den Kopf abschnitt.
    Sehr schnell war er aus dem Wagen, drehte sich noch einmal um und versprach, rasch wieder zurück zu sein.
    »Hoffentlich, Starky.« Jeb schüttelte eine der stark parfümierten Zigaretten aus der Schachtel und rauchte.
    Daß Chris Tanner auf der Pritsche lag und leise jammerte, störte ihn überhaupt nicht. Der Begriff Gefühl existierte im Wörterbuch dieser brutalen Gangster nicht. Die hätten selbst ihre eigenen Verwandten umgebracht, wenn Geld genug geflossen wäre. Minuten vergingen. Raiser rauchte, Fisher pfiff eine Schlagermelodie vor sich hin.
    »Er bleibt lange«, sagte Jeb.
    »Ja, wundert mich auch. Soll ich nachsehen?«
    Raiser schaute auf das Haus. Zahlreiche Bäume umstanden es.
    Starky kehrte zurück. Er lief schnell und hob eine Hand. Aus dem offenen Fenster heraus fragte Jeb nur ein Wort. »Und?«
    »Der Chink ist tot!«
    »Wunderbar.« Raiser nickte. »Dann können wir ja losfahren.«
    Fisher wartete noch, bis sein Kumpan eingestiegen war. Danach ließ er den Motor an.
    Chris Tanner hatte alles mitbekommen. Jetzt, wo Suko tot war, sah auch sie keine Chance mehr und verfiel in eine dumpfe Agonie…
    ***
    Die Terrasse des Restaurants war so gebaut, daß es den Anschein hatte, man würde direkt auf dem Wasser sitzen und nicht geschützt durch Glaswände und dünne Betonstreifen.
    Es war ein Fischrestaurant und das beste, wie mir mein Gegenüber, Kate Tanner, versichert hatte.
    Greenspond mochte zwar ein kleiner Ort sein, aber dieses Restaurant überbot alles.
    Wie auch Kate Tanner, denn sie war eine außergewöhnliche Person. Engagiert, dazu von einer wilden Schönheit und sehr burschikos. Sie stammte aus Irland, hatte natürlich rötliches Haar. Es leuchtete wie Kupfer im Schein der Deckenlampe.
    Wir waren nicht elegant angezogen, das brauchte man in diesem Restaurant nicht zu sein. Kein Chi-chi, sondern anständiges, gutes Essen, zu dem ich Kate eingeladen hatte.
    Wir hatten uns beide für Hummer entschieden, die Suppe bereits gegessen und warteten auf den zweiten Gang.
    In diese abgelegene Gegend hatte sie der Job hin vertrieben. Kate Tanner bezeichnete sich selbst als engagierte Umweltschützerin und wollte, daß die letzten Paradiese erhalten blieben. Besonders für die zahlreichen Seevögel, die Neufundland immer wieder anflogen und in den Felsen ihre Brutplätze besaßen.
    Das herrliche Haus, in dem sie lebte, war von einer Umweltschutz-Organisation gemietet worden. Seit zwei Wochen befand sich Kates Schwester Christine zu Besuch. Die war aus Ulster gekommen und wollte vor dem Wintereinbruch wieder zurück auf ihre Insel.
    Kate aber blieb, denn es hatte Ärger gegeben. Sie war mit Drohungen überschüttet worden, denn ausgerechnet eine große Anlagefirma hatte vor, nahe der Ortschaft Greenspond ein großes Ferienzentrum zu errichten, mit Tennisplätzen, einer Golfanlage und allem, was zur sogenannten Zivilisation gehörte.
    Es war nicht bei den Drohungen geblieben. Die Unbekannten waren bereits zur Tat geschritten und hatten sie handgreiflich angegriffen. Nur mit Mühe war sie einer Vergewaltigung entgangen. Sogar geschossen hatte man auf sie und ebenfalls versucht, in ihrem Boot eine Bombe zu deponieren. Nur durch Zufall hatte sie überlebt, denn die Bombe war nicht hochgegangen.
    Und was trieb Suko und mich in diese gottverlassene Ecke fast am Ende der Welt?
    Ich wollte auf Schatzsuche gehen, denn ich war der Sohn des Lichts, und mir sollten die Templerschätze gehören, die angeblich hier auf dem Meeresgrund verborgen waren.
    Danach wollten Suko und ich tauchen. Wir wußten weder, ob die Schätze nicht doch schon gehoben waren oder ob das Ganze nicht doch eine Legende war.
    Wir hatten die beiden Frauen durch Zufall getroffen, denn sie wären uns fast in den Leihwagen gelaufen, als

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