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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu. Er traf den Mönch hinter dem rechten Ohr. Doch Pemba zeigte keine Reaktion. Er sprang sofort wieder Srong an.
    „Geben Sie mir Ihr Gewehr!" befahl der Dämonenkiller.
    „Ich denke nicht daran", sagte Yameshi. „Soll Pemba nur Srong umbringen. Er tut uns einen Gefallen damit."
    Der Dämonenkiller musterte Yameshi flüchtig. Der Mischling meinte seine Worte völlig ernst.
    Coco hatte es mit einem magischen Spruch versucht, der aber bei Pemba nicht wirkte. Jetzt griffen auch einige Sherpas ein. Sie packten die Arme des Mönches und rissen ihn hoch.
    Pemba schlug wie ein Wahnsinniger um sich. Ein paar Sherpas fielen zu Boden.
    Khapa Srong richtete sich schwankend auf. Mit beiden Händen griff er sich an den Hals. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet.
    „Er ist besessen!" schrie Srong mit schriller Stimme. „Eine Gebetsmühle! Rasch!"
    Einer der Sherpas zog eine silberne Gebetstrommel heraus, die sich im Wind rasch bewegte.
    „Om mani padme hum!" brüllte Srong.
    Plötzlich wurde der Wandermönch ruhig.
    Srong nahm die Gebetsmühle an sich und stapfte auf Pemba zu. Er drehte die Trommel der Mühle rascher und schrie immer lauter die segenspendenden Worte.
    Pemba stieß einen schrillen Schrei aus und griff sich an die Brust.
    Als die Sherpas die Wirkung der Gebetsmühle erkannten, holten alle ihre hervor. Sekunden später war die Luft von ihren Gebeten und dem Geräusch der sich drehenden Trommeln erfüllt.
    „Der Dämon zieht sich aus Pemba langsam zurück", sagte Coco leise zu Dorian."
    Der Dämonenkiller trat einen Schritt beiseite, und dabei fiel sein Blick auf Yameshis Gesicht. Es war schmerzverzerrt. Er hatte die Lippen zusammengebissen und die Augen halb geschlossen. Trotz der Kälte perlten Schweißtropfen auf seiner Stirn.
    „Sieh dir Yameshi an!" flüsterte Dorian.
    Pemba wankte einige Schritte vorwärts, dann brach er zusammen und fiel auf die Knie. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Er versuchte sich noch einmal hochzustemmen, sackte aber wieder zusammen und fiel auf den Bauch. Sein Gesicht verschwand im Schnee. Für einen Augenblick zuckten noch seine Beine, dann lag er still.
    Die Sherpas ließen ihre Gebetsmühlen sinken und hörten mit den Gebeten auf.
    Dorian ging an Yameshi vorbei, der jetzt ruhig atmete. Jeff packte den reglos daliegenden Wandermönch und wälzte ihn auf den Rücken.
    „Holt Delphine!" befahl Jeff.
    Die Ärztin war von dem Lärm angelockt worden und hatte das Zelt verlassen. Sie kniete neben Pemba nieder. Er atmete schwach.
    Zwei Sherpas hoben den Bewußtlosen auf und trugen ihn ins Messezelt. Dorian zog dem Mann den Anorak aus, dann hoben sie ihn auf den Tisch. Delphine fühlte Pembas Puls. Er war nur ganz schwach zu spüren. Sie griff nach seiner Brust. Da regte sich der Bewußtlose plötzlich. Er stieß einen schrillen Schrei aus, und Delphine zuckte zurück.
    „Vielleicht ist seine Brustwunde wieder aufgebrochen", sagte die Ärztin.
    „Das glaube ich kaum", meinte Dorian. „Seine Brust war völlig verheilt."
    Der Dämonenkiller öffnete das Gewand des Mönches über der Brust und trat vor Überraschung einen Schritt zurück.
    „Das ist unglaublich!" rief die Ärztin.
    Aus der Brust des Mönches wuchs eine handgroße, schneeweiße Blüte.
    „Die Blume von der Tuschzeichnung", sagte Dorian leise.
    Yameshi trat neugierig näher. Bevor ihn jemand daran hindern konnte, streckte er die rechte Hand aus und riß die Blume aus Pembas Brust.
    Der Mönch stieß einen unmenschlichen Schrei aus und richtete sich mit weit aufgerissenen Augen auf. Seine Hände schlugen wie verrückt auf die Tischplatte, und seine Beine verkrampften sich. Pemba schrie noch einmal, dann fiel er auf den Tisch zurück. Ein Arm lag quer über seiner Brust, der andere hing leblos herunter. Seine Brust hob sich nicht mehr.
    „Weshalb haben Sie das getan, Yameshi?" fragte Dorian grimmig.
    „Ich pflücke gern Blumen", sagte Yameshi zynisch.
    Er warf die Blüte neben dem Toten auf den Tisch. Die Blätter der Blüte, die irgendwie an eine Schneerose erinnerte, wurden gelb, krümmten sich zusammen und verwelkten innerhalb weniger Sekunden.
    „Ich träume", sagte die Ärztin mit zittriger Stimme. „Es ist unmöglich! Das kann nicht wahr sein!" „Reißen Sie sich zusammen, Delphine!" sagte Dorian scharf.
    Die Ärztin schluchzte.
    „Holen Sie ein Skalpell und schneiden Sie die Brust des Toten auf!" „Wozu soll das gut sein?" fragte Yameshi.
    „Das werden Sie sehen", sagte Dorian abweisend. Am

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