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061 - In der Gewalt der Schneemenschen

061 - In der Gewalt der Schneemenschen

Titel: 061 - In der Gewalt der Schneemenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht beschützt.
    „Coco", sagte er, wandte den Kopf und blieb überrascht stehen.
    Coco war verschwunden. Er blickte den Gang entlang, dann sah er in den Todesgarten, aber Coco war weg.. Er hob die Schultern. Dorian machte sich um Coco keine Sorgen. Wahrscheinlich hatte sie die Spezialität ihrer Familie angewandt und sich in einen rascheren Zeitablauf versetzt; und es war nur verständlich, daß, sie ihm nichts davon gesagt hatte, denn dadurch wäre unter Umständen Hekate gewarnt worden.
    Der Dämonenkiller ging rasch weiter. Nach wenigen Schritten betrat er den kreisrunden Raum, in dem sich die magischen Gebetsmühlen befanden, die sich langsam drehten.
    Dorian blieb stehen, setzte sich wieder die Schneebrille auf und hielt das Amulett vor sich hin.
    Die Gebetsmühlen bewegten sich rascher. Dorian versuchte, nicht hinzusehen. Er überlegte, welche der Öffnungen er jetzt betreten sollte.
    Da merkte er den beißenden Geruch. Er legte sich schwer auf seine Lungen. Dorian mußte husten und würgte. Der Duft ging von den Gebetsmühlen aus.
    Ich muß von hier rasch wieder verschwinden, dachte Dorian. Doch dazu kam er nicht mehr. Von den Gebetsmühlen trieb plötzlich eine knallgelbe Wolke auf ihn zu. Bevor er noch einen Schritt tun konnte, hüllte ihn die Wolke ein. Dorian hielt den Atem an, als die nebelartige Wolke seine Haut berührte. Ein Brennen war das einzige, was er, spürte.
    Die Wolke umhüllte seinen Kopf. Sie drang in seine Nasenlöcher ein, und er mußte niesen. Dabei öffnete er den Mund. Die Wolke glitt in seinen Mund und verschwand.
    Dorian ließ den Eispickel fallen, den er in der linken Hand gehalten hatte. Seine Finger legten sich um die Kette, an der das Amulett hing. Ihm wurde schwindelig, so als hätte er zu viel getrunken.
    Die Kette war plötzlich tonnenschwer; er konnte sie nicht mehr halten. Lallend, wie ein Betrunkener, torkelte er im kreisrunden Raum hin und her. Nach einigen Sekunden fing sein Körper zu glühen an. Er taumelte gegen eine Wand, glitt zu Boden und blieb einfach hocken. Sein Gesicht nahm einen stupiden Ausdruck an. Schweißtropfen rannen über seine Stirn und Wangen und sammelten sich in seinem Schnauzbart. Er rülpste, lehnte sich gegen die Wand, schloß die Augen, riß sie aber sofort wieder auf, da sich alles vor ihm zu drehen begann. Die Schneebrille fiel von seiner Nase, doch er achtete nicht darauf. Irgend etwas zwang ihn, den Kopf den Gebetsmühlen zuzuwenden. Alles verschwamm vor seinen Augen. Irgend etwas schien in seinem Kopf zu zerplatzen.
    „Steh auf!"
    Die Stimme kam aus dem Nichts und erschien ihm bekannt. Doch er war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Steh auf, Dorian!"
    Er gehorchte. Schwerfällig wie ein alter Mann stemmte er sich hoch. Breitbeinig blieb er stehen und stierte die sich drehenden Zylinder der Gebetstrommeln an.
    „Komm näher, Dorian!"
    Die Gebetsmühlen verschmolzen zu einer Einheit. Sie wurden zu einem farbenprächtigen Gebilde. Geblendet schloß der Dämonenkiller die Augen und schritt mit ausgebreiteten Armen auf die Mühlen zu.
    Die ineinanderfließenden Farben wurden heller. Das Licht im Raum erlosch.
    „Bleib stehen, Dorian!"
    Ich kenne die Stimme, dachte der Dämonenkiller. Es war eine rauchige Frauenstimme, deren Klang ihm wohlige Schauer über den Rücken jagte.
    Es war dunkel. Irgendwo flackerte ein weißes Licht. Wie eine Kerze auf einem einsamen Friedhof, dachte er. Das Licht wurde greller.
    Geblendet schloß Dorian die Augen.
    „Sieh mich an!" befahl die Stimme.
    Dorian öffnete widerstrebend die Augen.
    Eine halb durchscheinende Gestalt stand vor ihm. Er hob den Kopf, und die Gestalt wurde rasch größer.
    Hekate? fragte sich Dorian. Wer ist Hekate? Verwundert blickte er die Frau an.
    Selten zuvor hatte er eine verführerischere Frau gesehen. Sie war mittelgroß. Das lange, feuerrote Haar floß in weichen Wellen über ihre zarten Schultern. Ihr Gesicht war ein bleiches Oval, in dem die grünen Augen wie zwei strahlende Sterne leuchteten. Die Lider und der volle Mund waren grün geschminkt. Sie trug ein bodenlanges, enganliegendes Kleid, das jede Kurve ihres aufreizenden Körpers betonte.
    „Komm zu mir, Dorian!" lockte die Hexe.
    Der Dämonenkiller machte einen Schritt auf sie zu und griff nach ihr. Seine Hände faßten durch die Gestalt hindurch.
    Hekate lachte laut. „Komm noch näher!"
    Die Frauengestalt wich einen Schritt zurück, und Dorian setzte ihr nach. Er war nicht mehr Herr seiner selbst.

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