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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wie eine
Statue stand. Er kam leise näher, weil er im Halbdunkel der Meinung war, daß
Ainsly etwas im Licht beobachtete. Er hielt die Lampe unablässig in die gleiche
Richtung. Gattern fragte sich, weshalb Ainsly sich so merkwürdig verhielt. Sie
hatten schließlich beide die Hilferufe vernommen. Wenn Fred sah, daß jemand in
Gefahr war, verstand er nicht, weshalb der Betreffende tatenlos herumstand und
keine Anstalten machte, der Hilfesuchenden entgegenzugehen. Er kam hinter dem
Freund zu stehen und legte diesem die Hand auf die linke Schulter. Dabei blickte
er gleichzeitig in das Lichtfeld, das vom Strahl aus der Taschenlampe
geschaffen wurde.
    »Heh?«
fragte Gattern noch scherzhaft, als er die Härte unter der Jacke fühlte. »Ich
hab noch gar nicht gewußt, daß du über solche Muskelpakete verfügst und…« Was
er weiter sagen wollte, blieb ihm wie ein Kloß im Hals stecken. Ainsly war zu
Stein geworden, und Gattern ereilte das gleiche Schicksal! »Hallo!« sagte die
säuselnde, freundliche Stimme vom Fluß her. »Sieh mich an… ich werde dir
gefallen…«
    Bob
Gattern sah die Bewegung im Lichtkreis. Der Dreiundzwanzigjährige fühlte noch
instinktiv, daß es besser wäre, dieser ersten mechanischen Reaktion nicht
nachzugeben. Doch da war es auch schon zu spät. Er sah das Schreckenshaupt der
Medusa! Die schöne, verführerische Stimme kam aus dem blutigroten Mund eines
Wesens, das nichts Menschliches an sich hatte. Auf dem Haupt kringelten sich
die Schlangen. Sie waren fingerdick, grün und rot, und der Anblick des Hauptes
war so fürchterlich, daß namenloses Grauen ihn wie eisiger Hauch durchwehte.
    Die
Kälte kroch in seine Glieder und ließ ihn erstarren. Das ging so schnell, daß
Gattern nicht mal mehr dazu kam, seine Hand von der Schulter des ebenfalls
betroffenen Freundes zu nehmen. Mit schreckgeweiteten Augen standen sie beide
da und rührten sich nicht mehr vom Fleck, zu Stein gewordene Statuen.
    Das
Schlangenhaupt schwamm weiter auf dem Wasser. Medusas blutroter Mund verzog
sich zu teuflischem Grinsen.
    »Lange«,
murmelte sie, »habe ich gewartet… ihr werdet mir dienen und gehorchen. Ihr
werdet tun, was ich von euch verlange. Ich werde beweisen, daß meine Macht und
meine Kraft ungebrochen sind. Mein Name ist Inger Bornholm, ich bin Medusa. Die
Welt glaubt mich tot. Aber meine Feinde haben nur meinen Körper beseitigen
können, nicht jedoch mein Haupt.
    Es
lebt, es fiel damals in einen Fluß. Stück für Stück ist es mir gelungen, auf
diese Weise über Tausende von Kilometern hinweg jenen Ort zu erreichen, wo
niemand mich vermutet. Transsylvanien, das Land, das mich seit jeher reizte und
wo ich untertauchen wollte. Hier gibt es wundervolle Verstecke, und ein kleines
Schloß, das mir gehören soll… Ich habe die letzte Etappe meines Weges erreicht.
Seit den Tagen in Norwegen ist viel geschehen, wovon niemand weiß. Jede Etappe war eine Etappe des Todes, für
diejenigen, die meinen Weg kreuzten, und die ich auserwählte, mir zu dienen.
Sie hatten immer den Auftrag, mich zu einem anderen Bach, einem anderen
Flußlauf zu bringen… Dann ließ ich meine Sklaven zurück. In unzugänglichen,
einsamen Gebieten… In Höhlen und Schluchten, die niemals ein Mensch aufsucht…
Ich durfte keine Spuren hinterlassen. Das allerdings wird sich nun ändern. Von
dieser Minute an soll man Spuren finden, damit man merkt: Noch lebt Medusa!
Ich bin nahe an meinem Ziel…«
    Das
kleine Karpatenschloß, das ein Makler seinerzeit für Inger Bornholm ausfindig
gemacht hatte, lag jenseits der schroffen Felsen. Dort wollte sie ein neues
Leben beginnen, und gleichzeitig jene Menschen anlocken, denen sie Rache
geschworen hatte. »Einer soll meinen ganzen Zorn und meine neue Macht zuerst zu
spüren bekommen, und er soll einen Ehrenplatz in meinem Kabinett erhalten. Larry
Brent…. ihm wird kein zweites Mal gelingen, mich zu überrumpeln. Ehe er
begreift, worum es geht, wird das Schicksal ihn ereilt haben…«
     
    ●
     
    Der
Mann, von dem der aus dem Wasser ragende Kopf sprach, hielt sich im gleichen
Augenblick einige tausend Kilometer weiter westlich auf. Er dachte nicht an
Medusa. Diesen Fall hatte er lange abgehakt, und andere unheimliche Ereignisse
hatten ihn zwischenzeitlich in ihren Bann gezogen. Der blonde PSA-Agent war der
Einladung eines Freundes gefolgt, der für eine medizinische Zeitschrift
populärwissenschaftliche Artikel schrieb. Unter anderem berichtete das Magazin
auch über grenzwissenschaftliche

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