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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kiefer
fiel ihm herab »Jetzt… nach all dem, was geschehen ist und eigentlich…«
    »Gerade
deshalb, weil es geschehen ist. Der Mörder ist noch unterwegs! Und er hat Marie
bei sich… Vielleicht kann ich ihn noch einholen und zumindest hindern, etwas
mit ihr zu tun, was möglicherweise mit drei anderen jungen Frauen aus diesem
Ort schon geschehen ist… Ich gehe zum Schloß hinauf… Wenn mich einer der Herren
begleiten will, steht dem nichts im Weg…«
    Sie
blickte die Männer der Reihe nach an. Keiner machte Anstalten, ihre
Aufforderung zu befolgen. Da verließ sie ohne weiteres Wort das Gasthaus, lief
im Eilschritt die dunkle Straße entlang auf den Berg zu, der als riesige
schwarze Wand vor ihr in den Himmel ragte. Sie erreichte den Weg, der ums Haus
führte, in dem das Grauen eingekehrt war und noch sämtliche Lichter brannten.
Von der Nordseite des Bauernhauses führte ein Weg in den Wald. Der Weg, der
sich zwischen den Bäumen bergaufwärts schlängelte, war schmal und wurde mit
jedem Meter, den sie ging, schwieriger. Äste und Zweige lagen darauf, manchmal
ein umgekippter Baumstamm, den sie überklettern oder umgehen mußte. Sie trug
eine Taschenlampe bei sich. Deren Licht ermöglichte es ihr, sich im
stockfinsteren Wald zurechtzufinden.
    Bis
vor acht Tagen noch waren tagsüber viele Frauen aus Skotje in diesen Wald
gegangen, um Holz zu sammeln. Seit dem ersten Zwischenfall, der sich an einem
Spätnachmittag in diesem Waldstück ereignet hatte, kam niemand mehr hierher.
Das erste Opfer war dem Entführer praktisch in diesem Waldstück in die Arme
gelaufen. Das zweite war spät in der Nacht auf einsamer Straße überfallen
worden. Es handelte sich um eine junge Frau, die einen heimlichen Liebhaber
verlassen hatte und als Ehebrecherin in Skotje verrufen war. Die dritte, eine
Bauerntochter, war im Stall überfallen und verschleppt worden. Nur
achtundvierzig Stunden später tauchte der unbekannte Entführer noch mal im
gleichen Haus auf. Diesmal schnappte er sich Marie und tötete wie im Wahn einen
Hund und zwei Menschen, die sich ihm in den Weg stellten.
    Während
Morna Ulbrandson den Waldpfad ging, um den Weg zum Schloß abzukürzen, suchte
sie nach Gemeinsamkeiten der vier bisher entführten Frauen. Es gab nur eine
einzige… Alle Opfer waren jung gewesen. Jung, kräftig und gesund. Mehr als
einmal unterbrach Morna Ulbrandson ihren raschen Lauf, um in die Nacht zu
lauschen. Sie hörte jedoch nichts Verdächtiges. Deshalb eilte sie weiter. Das
Tempo, das sie vorlegte und durchhielt, zeigte, wie fit und durchtrainiert sie
war. Sie atmete tief und gleichmäßig und lief wie ein Jogger durch den
nächtlichen Wald. Der zitternde Lichtstrahl der Taschenlampe wanderte immer vor
ihr her und zeigte ihr rechtzeitig die Beschaffenheit des Bodens und eventuelle
Hindernisse. Dann kam X-GIRL-C an einen Bach, der den Weg abschnitt. Sie
übersprang mühelos das Rinnsal und entdeckte auf der andern Seite des
Wasserlaufes niedergetrampeltes Gras und frisch abgeknickte Zweige…
    Hier
war erst kürzlich jemand gegangen! Morna beschleunigte ihr Tempo. Aber sie
konnte es nur kurzfristig forcieren, denn nach rund zweihundert Schritten wurde
der Weg steil und steinig. Schroffe, zerklüftete Felsen flankierten den
Bergpfad, der sich nach oben schlängelte. Zwischen einzelnen Felsen lagen
Nebelbänke. Die Luft hier oben war weit weniger klar als unten im Tal, in
Skotje. Die Schwedin kam um eine Wegbiegung und stand plötzlich im dichten
Nebel, der eine Dicke von zwei bis drei Metern hatte. Dahinter war es wieder
klar. Trotz der Anstrengung ließ die PSA-Agentin in ihrer Aufmerksamkeit nicht
nach. Sie war kurzentschlossen das Risiko eingegangen und wußte genau, worauf
sie sich eingelassen hatte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die Bilder der
Leichen in dem Bauernhaus am Rande von Skotje. Selbst hier in der Einsamkeit
des wilden, unbefestigten Bergpfades fehlten die Kruzifixe am Wegrand nicht.
Vielleicht hatten sie wirklich mitgeholfen, daß Dracula und seine Nachtgeister
sich nicht mehr in Skotje und den anderen Bergdörfern zeigten. Aber Medusa, war
durch ein geweihtes Kreuz nicht abzuwehren. Wenn sie sich hier oben eingenistet
hatte, wenn es ihr gelungen war, die Gräfin und den Grafen von Bernicz in ihren Bann zu ziehen, dann mußte man sich schnellstens etwas
einfallen lassen, um ihrer habhaft zu werden und sie ein für allemal
auszuschalten, damit sie nicht wieder Unheil, Schrecken und Tod verbreiten
konnte. Vor Morna

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