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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Winkens zu
vermitteln, bewegt. Die Augen des Kommissars verengten sich. Sicher war es das
seltsame Licht- und Schattenspiel im Innern des Schuppens, daß er eben diesen
Eindruck gehabt hatte…
    Er
wollte um den Karren herumgehen und die Hand aus allernächster Nähe betrachten.
Doch dazu kam er nicht mehr. Die Linke des Versteinerten geriet plötzlich in
Bewegung und schnellte empor. Der Kommissar wurde am Krawattenknoten gepackt
und nach vorn gerissen. Mit einem Aufschrei stürzte er auf den Karren zu. Zwei,
drei Sekunden war der Überraschte außerstande, sich zur Wehr zu setzen. Dann
riß er die Arme empor und ließ sie mit voller Kraft auf den Arm fallen, der ihn
festhielt. Wie ein Feuer durchraste ihn der Schmerz. Der sich zur Wehr Setzende
traf voll auf das harte Gestein, das von diabolischem Leben erfüllt war. Die
Hand der Statue hielt ihn unerbittlich fest. Der Kragen wurde nach vorn
gezerrt, drückte gegen seinen Adamsapfel und stellte ihm die Luft ab. Langsam,
wie ein Geschöpf Frankensteins, richtete sich der Steinerne auf, drehte seinen
Körper halb auf die Seite und beugte sich nach vorn. Den Lungen des Kommissars
entwich pfeifend die Luft, und kalter Schweiß bedeckte sein Gesicht. Der Mann
riß die Augen auf und wollte nicht wahrhaben, was sich in diesen Sekunden
abspielte. In seiner Todesangst entwickelte er übermenschliche Kräfte. Er
spannte alle Muskeln und warf sich mit ganzer Kraft zurück. Nur ein Umstand
rettete ihm noch mal das Leben…
    Die
steinerne Hand umklammerte noch nicht seinen Hals, sondern nur Krawattenknoten
und Hemd. Der obere Hemdenknopf riß ab, und der Kragen platzte. Der Kommissar
flog durch den eigenen Schwung nach hinten und taumelte gegen die Holzwand. Der
Versteinerte zog beide Beine an und schwang sich über den niedrigen Aufbau des
Karrens. Das Gewicht der zum Leben erwachten Statue war so groß,
daß der seitliche Aufbau wegbrach. Der Kommissar zerrte in dem Moment, als die
Gestalt sich ihm entgegenwarf, den Dienstrevolver heraus und zog den Abzugshahn
durch. Die Schüsse erfolgten so rasch hintereinander, daß sie sich wie ein
einziger anhörten. Der Knall hallte durch Schuppen und Hof. Die Projektile
krachten auf den Steinernen. In Brusthöhe wurde seine Bluejeans-Jacke
aufgerissen. Die Kugeln prallten sirrend vom Stein ab, wimmerten als
Querschläger durch den Schuppen, bohrten sich in Decke und Holzwand neben den
Schützen. Es war ein Zufall, daß er von den abprallenden Geschossen nicht
getroffen wurde. Der Steinerne wurde weder zurückgeworfen noch außer Gefecht
gesetzt. Stoisch ging er auf den Kommissar zu, der wie angewurzelt an der Wand
stand. Der Steinerne spreizte die Arme und verhinderte damit ein Entkommen nach
beiden Seiten.
    Drüben
in der Station wurde die rückwärtige Tür aufgerissen. Die beiden Polizisten
stürzten in den Hinterhof. Die Schüsse waren ihnen nicht entgangen. »Hierher!« brüllte der Kommissar in seiner Verzweiflung und drückte erneut den Stecher
durch.
    Er
verschoß das ganze Magazin, doch der Erfolg war gleich Null. Die Kugeln
prallten von dem steinernen Kopf ab, Splitter lösten sich aus dem Steinkörper
und spritzten jaulend durch die Luft. Von ihnen und von einem Querschläger aus
der eigenen Waffe wurde der Kommissar getroffen. Die Kugel schlug in seine
linke Schulter. Er spürte kaum den Schmerz. Schlimmer war der furchtbare
Schlag, der ihn traf. Der Steinerne schlug zu. Der Mann wurde von dem ganzen
Unterarm getroffen, und zwar mit solcher Wucht, daß die Bretterwand hinter ihm
nachgab und er durch das Holz nach draußen geschleudert wurde. Medusas
steinerner Sklave handelte auch in den folgenden Sekunden noch so, wie es der
ferne hypnotische Befehl, der ihn aus der mehr als fünfzehn Kilometer
entfernten Burg erreichte verlangte. Er warf sich durch die Bretterwand. Das
Holz zersplitterte weiter. Der Steinerne erreichte sein Opfer, noch ehe es zu
Boden stürzte. Halb im Flug wurde der Kommissar von den gefühllosen, harten Händen
an Brust und Hals gepackt. Es knackte bedrohlich, und der Unglückliche war auf
der Stelle tot. Wie eine Puppe ließ der Steinerne ihn los, als weitere Schüsse
fielen. Mehrere Projektile klatschten auf den granitharten Körper. Der Mann,
der durch Medusas Schreckenshaupt so geworden war, wußte von alledem nichts.
Sein Körper war Handwerkszeug in Medusas Händen, wie sein Geist es war. Er war
verwirrt, nicht mehr menschlich, und tat Dinge, die er nicht mehr selbst
kontrollieren konnte. Wütend,

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