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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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versuchte zu entkommen… aber er holte sie
ein… es war grauenvoll… ich war wie benommen und kehrte in die Kammer zurück…
versteckte mich in der alten Truhe… dorthin kam er nicht… er hat Marie…
mitgenommen… sie wurde entführt… wie vor ein paar Tagen… auch meine ältere Schwester…«
    »Dann
war ein Vampir im Haus?« fragte Morna Ulbrandson schnell, als die junge Rumänin
eine Sprechpause einlegte. Sie schüttelte den Kopf. »Nein… kein Vampir… ich
glaube, daß alle im Dorf… einen falschen Verdacht haben… was geschieht, ist
nicht weniger schrecklich… aber Graf Dracula… hat nichts damit zu tun… Sie
sehen es am Tod meiner Eltern… sie wurden nicht von einem Vampir angefallen und
ausgesaugt… sie wurden zu Tode gequetscht von der Hand… eines Steinernen… Und
ich habe ihn sogar… erkannt…«
    »Wer
war es?«
    »Auch
ein Graf… er wohnt in dem Schloß in den Bergen… Graf Paul von Bernicz…«
     
    ●
     
    Ihre
letzten Worte waren kaum noch zu verstehen. Die Jüngste der schlimm vom
Schicksal getroffenen Familie mußte sich an Morna Ulbrandson festhalten, als
ihr die Knie weich wurden. X-GIRL-C stützte sie und führte sie aus dem Haus.
Das war eine Aufgabe für den Mann aus dem Dorf. Er konnte sich um das Mädchen
kümmern. Aber als sie ihn rief, erlebte sie eine Überraschung. Von dem jungen
Mann war weit und breit nichts zu sehen. Ihr erster Gedanke war: während ich im
Haus weilte, ist ihm etwas zugestoßen. Ich muß mich sofort auf die Suche nach
ihm machen… Doch erst mußte das Mädchen in Sicherheit gebracht werden. Am
besten war, die junge Frau ins Gasthaus zu bringen. Dort hatte sie Schutz, und
der Wirt würde alles Weitere veranlassen. Als die Schwedin mit ihrem Schützling
durch die Tür kam, erlebte sie eine Überraschung. Bei den Zechbrüdern am runden
Stammtisch saß der junge Bursche, der ihr seine Begleitung angeboten hatte. Sie
lächelte ihm enttäuscht zu. »Etwa plötzlich die Courage verloren?« fragte sie
beiläufig.
    »Ich
habe Schritte gehört… jemand ist durch den Garten gegangen«, erwiderte er
abgehackt und wischte sich den Wein aus den Mundwinkeln. »Tut mir leid… aber ich
bin einfach ohne zu denken losgerannt.«
    »Dann
war er also noch im Garten… und ich hab’s nicht bemerkt«, ärgerte sie sich. Im
stillen war sie froh darüber, daß der Mann davongelaufen war und sich nicht auf
einen Kampf mit dem offensichtlich versteinerten Grafen eingelassen hatte. Er
hätte keine Chance gehabt. Steinerne Mörder, die sich bewegen konnten! X-GIRL-C
mußte davon ausgehen, daß die Wahrnehmungen der Beobachterin stimmten. Sie
mußte an den versteinerten Mann am Ufer des Muresul denken, von dem ihr durch
eine Nachricht der PSA Kenntnis zuteil geworden war. Sie hatte aufgrund der
Vorkommnisse in Skotje noch keine Gelegenheit gehabt, den Steinernen dort
in Augenschein zu nehmen, wußte aber, daß Iwan Kunaritschew den Auftrag hatte,
sich dieser Aufgabe zu unterziehen. Aufgrund des merkwürdigen Zwischenfalls bei
einer Seance in Boston, bei der ein Versteinerter auf Medusa aufmerksam gemacht
hatte, ergaben sich völlig neue Perspektiven. Medusa war aus Norwegen gekommen
und hatte sich Diener und Helfer geschaffen, die ihren abgeschlagenen Kopf über
Tausende von Kilometern bis nach Transsylvanien transportieren sollten. Der
versteinerte Graf von Bernicz, auch ein Opfer von Medusas Schreckenshaupt? War
es sein Schloß, in dem sie Unterschlupf gefunden hatte? Mornas Hirn arbeitete
mit der Präzision eines Computers. Sie mußte auch an die verschwundenen Mädchen
und Frauen denken. Nun waren es schon vier… Hing ihr Verschwinden auch mit
Medusa zusammen? Ließ sie durch ihre Sklaven die Entführungen durchführen? Und
wenn ja, was war der Grund? Morna Ulbrandson wies den Wirt darauf hin, die
Polizei-Station in Praid zu verständigen, damit der Vorfall in dem kleinen
Bauernhaus am Ende der Dorfstraße aktenkundig gemacht und die Leichen
untersucht würden. Das gerettete Mädchen, das als einziges dem Tod entronnen
war, nahm ein Glas vom Selbstgebrannten des Wirtes zu sich. Der Korn kurbelte
ihren Kreislauf an. Morna vertraute dem Wirt die Sicherheit des Mädchens an,
ging dann kurz in ihr Zimmer und holte sich aus ihrem Gepäck eine wetterfeste
Jacke. Als sie damit bekleidet die Treppe herunterkam, starrten die anwesenden
Gäste und der Wirt sie an wie eine Spukerscheinung.
    »Sie
wollen… noch mal weg, junge… Frau?« fragte der Wirt fassungslos, und der

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