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061 - Medusas steinerne Mörder

061 - Medusas steinerne Mörder

Titel: 061 - Medusas steinerne Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kunaritschew sprangen nach
draußen. Sie kümmerten sich zuerst um die beiden Menschen, die in verkrümmter
Haltung auf dem Boden lagen. Ihnen war nicht mehr zu helfen. Durch den dritten
Polizisten, der noch versucht hatte, mit der Maschinenpistole den unheimlichen
Mörder zur Strecke zu bringen, erfuhren sie weitere Einzelheiten über den
Zwischenfall. Larry wurde lebhaft an die Traumbilder erinnert, die er durch den
Ektoplasma-Kontakt aus dem Jenseits erfahren hatte. Sven Kermin war zu Stein
geworden, seine ruhelose, gefangene Seele hatte auf den am Grund eines Flusses
liegenden Körper aufmerksam gemacht. Ein Körper, der von Medusa versteinert und
als Werkzeug benutzt worden war, ein Körper, der dem toten Sven Kermin nicht
mehr gehörte…
    Und
hier war es das gleiche. Der versteinerte Körper eines jungen amerikanischen
Touristen wurde zur Waffe, zum verlängerten Arm der schrecklichen Medusa, die
einen Weg gefunden hatte, in die Welt der Menschen zurückzukehren. Sie führte
ihre steinernen Mörder wie ein Marionettenspieler die Fäden seiner Puppen.
    »Hier
können wir nichts mehr tun«, richtete Larry sich ernst an seinen Freund und
wandte den Blick, um in die Richtung zu sehen, in die der Steinerne
verschwunden war. »Aber vielleicht können wir woanders anknüpfen. Medusas
hypnotischer Befehl zwang Sven Kermin zur Bewegung und dazu, ihren Kopf eine
Zeitlang zu transportieren. Bob Gattern, der versteinert am Uferrand des
Muresul gefunden wurde, war nun gezwungen, den Schuppen zu verlassen. Ein Ruf
hat ihn erreicht. Wo der ihn hinführt, dort sollten wir vielleicht nicht
fehlen, Brüderchen.«
    Der
bärtige Russe nickte. »Du sprichst mir aus dem Herzen, Towarischtsch. Wir
werden schließlich nicht dafür bezahlt, daß wir irgendwo fehlen, sondern daß
wir anwesend sind…«
     
    ●
     
    Eine
Minute später war der Hubschrauber wieder in der Luft. In niedriger Höhe
schwebte er über die Häuser und das Fabrikgelände. Unweit davon begann ungebautes,
felsiges Gelände, die Ausläufer der Karpaten. Dort sahen sie den Fliehenden
wieder. Mit ungelenken, aber dennoch schnellen Bewegungen lief er durch die
Nacht. Sein Ziel war die unzugängliche Bergregion, die steil und schroff vor
ihnen aufstieg. Die kleine Stadt Praid lag vor den Karpaten-Ausläufern. Hier
endete alles, Straße und Bahnlinie. In die Berge führten schmale Trampelpfade,
die als solche oft kaum zu erkennen waren. Zwischen den schroffen Felsen wurde
es auch für den Piloten riskant, den Hubschrauber noch sicher zu steuern. »Wenn
der Kerl erst in den Bergen verschwindet, verlieren wir ihn aus den Augen«,
bemerkte Larry Brent. »Es gibt nur einen Weg, ihm auf den Fersen zu bleiben.
Wir müssen uns auf einen Marsch durch die Bergwelt einrichten.« Noch im
Hubschrauber packten sie die notwendigsten Utensilien zusammen. Sie schlüpften
in Wollpullover und wetterfeste Jacken. Der Pilot erhielt den Auftrag,
unterhalb eines Steilhanges, auf den der Versteinerte zuging, zu landen und
dort zu warten. Dann ging die Maschine zu Boden. Die beiden Agenten sprangen
nach draußen. In der Dunkelheit vor ihnen verschwand der steinerne Mörder
gerade zwischen zwei Felsblöcken. Steil und gewunden führte ein steiniger Pfad
an ihnen entlang. Die beiden Freunde entfernten sich
von dem Helikopter und hefteten sich dem Flüchtling an die Fersen. Sie kamen
schnell wieder auf Sichtweite, und an dem Geräusch, das die lose unter ihren
Füßen wegrutschenden Steine verursachten, mußte der Unheimliche erkennen, daß
ihm nachgesetzt wurde. Aber er wandte sich kein einziges Mal um und griff die
beiden Männer nicht an. Er hatte es eilig. Er folgte dem hypnotischen Ruf, der
seinen Körper erreicht und aktiviert hatte. Mit stoischer Gleichgültigkeit
stapfte er durch die Nacht und legte Meter für Meter, Kilometer für Kilometer
zurück, ohne eine einzige Pause einzulegen.
     
    ●
     
    Blitzschnell
wollte Morna Ulbrandson den Kopf wegdrehen, um das Schreckenshaupt nicht
ansehen zu müssen. Der Nebel kam ihr zugute, weil er die Sicht verschleierte.
Doch das war nicht Medusa. Auf dem Kopf der Frau, die wie ein Geist mitten auf
dem Pfad vor ihr stand, züngelten und kringelten sich keine Schlangen. Morna
Ulbrandson hielt den Smith & Wesson Laser schon in der Rechten, als sie
zwei Schritte weiterging und die Fremde vor ihr sich ebenfalls in Bewegung
setzte. Neugierig kam sie auf die Schwedin zu. X-GIRL-C schätzte die Frau auf
Ende Vierzig. Sie war sehr schlank, zartgliedrig

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