0611 - Brennpunkt Medo-Center
Gesicht, dessen Augen offen standen, hinunter zum verbrannten, zerfetzten Brustkorb. Als er die Schicht sah, die langsam aufblätterte, als er die Leitungen und die Metallschichten erkannte, wußte er, daß er einem Irrtum aufgesessen war.
Niedergeschlagenheit überfiel ihn.
Er hatte einen Roboter in der Maske des Akonen Tracos Vasiouh vernichtet! Wieder einmal war ihm der Mörder entwischt.
Er biß auf seine Lippen, drehte sich um und sah hinunter auf das Chaos, das in den Fluten der Löschflüssigkeit verschwand.
Dann sagte er laut und entschlossen: „Und ich weiß genau, daß Vasiouh innerhalb dieses Gebäudes ist!"
Der Alarm hatte einige Männer alarmiert. Gleichzeitig tauchten die aufgeschreckten Mitarbeiter vieler Untersuchungsteams auf und näherten sich vorsichtig dem Ort des Kampfes. Die Stille breitete sich aus, als Ravengh den Kopf schüttelte, um seine Benommenheit und Enttäuschung loszuwerden.
Dann lief er langsam die Rampe wieder hinunter, stellte sich kurz zu einer Gruppe von Männern, -und gab eine kurze Erklärung ab. Dann verschwand er im Abwärtsschacht des Antigravlifts.
„Irgendwo hier sind sie!" sagte er sich. Sein Minikom summte.
„Hier Ravengh!"
„Takvorian. Ich habe vergeblich versucht, Sie zu..."
„Wir hatten hier einen Zusammenstoß. Was ist bei Ihnen los?"
Takvorian lachte leise.
„Nichts. Noch immer nichts."
„Vermutlich sind sie im Innern des Gebäudes!" erklärte Ravengh. „Ich suche sie. Atlan und Afshar sind auch hier irgendwo. Bleiben Sie bitte dort, passen Sie weiter auf."
„Gut. Ich habe inzwischen Verstärkung hier. Polizisten von Tahun."
„Recht so! Ende."
„Ende."
Ravengh schwang sich aus dem Schacht. Er brauchte sich nicht mehr zu orientieren, denn er wußte, wo er sich befand.
Er lief langsam nach rechts, von einer bösen Ahnung erfüllt.
Es gab da im Hintergrund Geräusche, die ihn störten. Sie waren noch zu weit entfernt, als daß er sie genau erkennen konnte, aber es waren keine Schüsse.
Ein Wachroboter. Noch intakt, mit glühenden Linsen. Er rannte vorbei, weiter in einen breiten, niedrigen Korridor hinein.
Ein Summen von weit vorn verstärkte sich.
Dann begriff er.
„Es sind tatsächlich Profis!" stellte er fest.
Sie hatten vor vielen Tagen hier einen kleinen, tragbaren Transmitter aufgestellt und derart gut abgesichert und versteckt, daß keine der Sicherheitsanlagen ihn hatte orten können. Und mit einem einfachen Funkimpuls konnte das Gerät eingeschaltet werden. Niemand vermochte dann die Akonen aufzuhalten.
„Der Komputer!" rief er leise und rannte schneller.
Der Komputer und die Daten... und die Frauen und Männer der Explorerbesatzung. Auch noch Menschenraub.
Er hob den Arm und rief keuchend hinein, während er rannte: Afshar... Lordadmiral... wo seid ihr?"
Keine Antwort, aber aus dem kleinen Lautsprecher krachten unverkennbar drei Schüsse.
„Ich habe es geahnt! Ich habe es befürchtet!" stöhnte er auf.
Nach dem Alarm hatte sich hier niemand mehr aufzuhalten, abgesehen von Spezialisten, und von dieser Gruppe gab es hier nur drei Männer. Er war einer davon. Der Korridor endete in der Nähe eines Büroraums, den auch der Ara häufig benutzte, wenn er hier arbeitete.
Bisher war Ravengh an leeren Büros, an leeren oder nur mit Maschinenleben erfüllten Labors vorbeigekommen, die alle im Halbdunkel der Notbeleuchtung lagen.
Jetzt zischten vor ihm zwei Glasplatten zur Seite, und er befand sich in dem riesigen Raum des Komputers. Ein halbes Dutzend von Ausgabeelementen und Eingabepulten stand hier, scheinbar wahllos angeordnet.
Bewegung!
Atlan? Afshar? Er konnte es nicht erkennen und lief nach rechts, rannte schwer atmend an der Wand entlang und spähte in die Räume zwischen den einzelnen Pulten und Schaltschränken.
Jemand mußte hier das Licht eingeschaltet haben.
Seine Überlegungen wurden von einem summenden Rattern unterbrochen, das von der gegenüberliegenden Wand herkam.
Ravengh hob die Waffe, kontrollierte die Einstellung und die Ladekontrolle und schaltete auf Paralysator um.
Hier würde er Lebende Akonen antreffen!
„Dort vorn!" flüsterte er im Selbstgespräch, lief auf unhörbaren Sohlen im Zickzack zwischen den Geräten nach vorn und sah schließlich einen Mann, der ein winziges, tragbares Aufzeichnungsgerät vor sich stehen hatte und auf einen Monitor starrte. Ein fremdes, völlig unbekanntes Gesicht, das er noch niemals gesehen hatte. Er schob sich langsam nach oben, stützte den Handballen auf
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