0611 - Brennpunkt Medo-Center
einen Schrank und zielte genau.
Dann krachte der Paralysatorschuß und warf den Akonen von dem Ausgabeelement weg, ließ ihn auf den Boden prallen.
Das Aufzeichnungsgerät fiel klappernd um, gleichzeitig fauchte die Glutwelle eines fast tödlichen Schusses an Ravenghs Schulter vorbei.
Sie hatten ein System, das es ihnen ermöglichte, trotz der Sperre die Daten abzurufen.
Ravengh verschwand blitzschnell in der Deckung, robbte einige Meter weit und spähte entlang des Bodens. Langsam stellten sich seine Augen auf diesen Blickwinkel ein. Schließlich entdeckte er dreißig Meter weit entfernt die leichten Stiefel eines Mannes.
Er feuerte augenblicklich.
Die Beine wurden bis hinauf zu den Knien gelähmt, und langsam rutschte der Akone an einem Gerät herunter, löste in dieser Bewegung eine Reihe von Schaltungen aus und krachte auf den weichen Boden. Als der Arm mit der Waffe und der Kopf in Ravenghs Blickfeld gerieten, feuerte der Akone augenblicklich.
Ravengh schoß zurück, der Donner der beiden Schüsse hallte in einem einzigen, krachenden Schlag mit unzähligen Echos durch den großen Raum!
Neben Ravengh begann der Boden zu brennen. Tropfen kochenden Metalls spritzten nach allen Seiten und bohrten sich durch die Kleidung. Aber der Akone war getroffen worden.
Mit einem Satz war Ravengh wieder auf den Beinen und schlug die glimmenden Brandlöcher seiner Jacke aus.
„Atlan!" schrie er in seinen Minikom.
Eine dünne Stimme zirpte zurück: „Wir sind in den Quartieren. Im Verbindungsgang zu den Labors. Kommen Sie, schnell!"
Es war nicht auszumachen, wer gerufen hatte. Blitzschnell orientierte sich McDrollyn und ging schnell weiter. Er mußte damit rechnen, daß hier weitere Gruppen arbeiteten. Aber innerhalb dieses Saales wurde er nicht mehr angegriffen, konnte er auch niemanden mehr sehen.
„Wenn es gelingt, den Transmitter zu finden, dann haben wir sie in der Falle", sagte er und begann zu laufen.
Er rannte durch das weitläufige unterirdische Labyrinth der Universität.
Breite Korridore, die völlig menschenleer waren, ließ er hinter sich. Er passierte mindestens ein Dutzend Sperren, die sich erst dann öffneten, als er die Kodewörter sagte. Hier war also keiner der Akonen durchgekommen. Ravengh wechselte über in treppenhausähnliche Spiralrampen, die ihn zwei Stockwerke tiefer hinunterbrachten. Logischerweise würde der Transmitter an einer Stelle stehen, an der ihn die Agenten leicht erreichen konnten.
Er blieb stehen, erinnerte sich und rannte einen Teil der Strecke zurück, aber auf einem anderen Weg Schließlich, nachdem er mindestens dreißig Türen aufgerissen und fünfundzwanzig verschieden große Räume durchsucht hatte, näherte er sich einer kleinen Energieverteilerzentrale.
Er öffnete die Tür - und hier leuchteten die beiden kleinen Torbogensäulen des Transmitters.
Sie waren dunkel glühend. Niemand bewachte das Gerät.
Mit einigen Hand griffen schaltete Ravengh den Transmitter aus und zerstörte mit einem wohlgezielten Schuß den Startmechanismus. Als er aus dem Raum hinausrannte, kam ihm der Gedanke, daß auch dieser Transmitter ein Duplikat haben konnte.
Es waren tatsächlich Professionelle am Werk.
Es sah immer mehr nach Vasiouh aus!
Der Verbindungsgang war schätzungsweise einen Kilometer entfernt, nicht mehr als vierhundert Meter Luftlinie.
In vier Minuten legte Ravengh die Strecke zurück.
Als er auf der letzten Verteilerebene auftauchte, konnte er die Schüsse und die heiseren Kommandos hören. Der Ara, Atlan und Afshar lagen hinter einer Barriere aus umgestürzten Laborwägen und, Tischen und feuerten nach vorn. Als Ravengh einen Augenblick unschlüssig stehenblieb, traf ein Schuß die Wand neben ihm und verwandelte sie in eine glühende und flammende Hölle.
„Atlan!" schrie er auf. „Zu mir!"
Der Arkonide kroch geduckt auf ihn zu. Ravengh selbst kroch nach links und verschwand in einem anderen Korridor. Er kannte einen Weg, der sie in den Rücken der Akonen bringen würde.
Das letzte Bild, ehe er die ebene Fläche verließ, war erschreckend: Sechs Akonen versuchten, zwei Bahren mit Besatzungsmitgliedern in die Richtung von Kroghs Büro zu schieben. Zwischen sich führten sie drei Infizierte, zwei Mädchen und einen Mann, die teilweise noch die Dioden und Adapter der Untersuchungsgeräte an der Haut hatten. Die Drähte, die an ihren Körpern herunterhingen, die zerfetzte Kleidung, die Wunden und die Fesseln sagten genug aus. Atlan und Ravengh stoben einen
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