Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Haus, rechts breitete sich wieder der Wald aus, dessen Rand dem BMW eine schützende Deckung geben würde.
    Wir hielten an. Suko verstellte den Hebel der Beleuchtung, so daß wir auch im Dunkeln aussteigen konnten.
    Ich verließ das Fahrzeug als erster und hatte kaum einen Fuß ins Freie gesetzt, als ich das dumpfe Trappeln vernahm, das nur von irgendwelchen Hufen stammen konnte.
    Klar, das war das Einhorn!
    Ich startete, ohne Suko Bescheid zu geben. Auch er hatte Ohren und würde mir folgen.
    Ich sah das Tier!
    Es war der Moment der Entdeckung, der mich unsicher werden ließ, so daß ich stehenblieb. Ich mußte einfach hinschauen, denn der helle Körper zeichnete sich zwischen den Bäumen ab. Zudem hatte das Einhorn keine Furcht vor mir. Es kam mir vor, als würde es mich erwarten.
    Ich lief auf das Tier zu. Rechts wuchs eine mächtige alte Eiche in die Höhe. Selbst die Arme eines erwachsenen Mannes konnten es nicht schaffen, den Stamm zu umfassen.
    Ich duckte mich, weil ein Ast sehr tief wuchs, sah noch, wie das Tier mir seinen Schädel zudrehte und sich plötzlich der Schatten eines Mannes in mein Blickfeld schob.
    Der Grieche!
    Ich hörte sein Lachen und sah in die Wolke.
    Zeit, um den Atem anzuhalten, blieb mir nicht. Schon eine geringe Dosis reichte aus, um mich schwanken zu lassen. Alles drehte sich.
    Ich kippte nach hinten, blieb auf den Beinen und sah ein welliges Monster, das auf mich zukam.
    »Du bist aber zäh!« Der Grieche sprach die Worte lachend aus, dann blies er noch einmal.
    Jedenfalls hörte es sich so an, als mich der zweite Schub der Giftwolke traf und dafür sorgte, daß endgültig die Lichter bei mir erloschen. Der Boden war weich, er federte meinen Aufprall ab, aber das bekam ich nicht mehr mit.
    Leonidas aber nickte und huschte gedankenschnell zur Seite, um in Deckung zu gelangen. Noch war der zweite da, und der würde es ihm nicht so leicht machen.
    Suko war auch mißtrauisch geworden, denn er rief den Namen seines Freundes. »John?«
    Er wunderte sich, daß er keine Antwort bekam. Dafür löste sich das Einhorn aus der Deckung. Sein heller Körper schimmerte in der Dunkelheit, als es Suko entgegenschritt.
    Der Inspektor trat nicht zur Seite. So wie das Fabeltier ging, sah es nicht so aus, als wollte es einen Angriff starten.
    Das tat es auch nicht, dafür aber der Grieche, der die Finsternis und den mächtigen Körper des Tieres als Deckung ausgesucht hatte, um sich Suko zu nähern.
    Suko entdeckte Ari Leonidas zu spät. Da schaute dieser bereits über den Pferderücken hinweg und mit ihm zischte die Gaswolke auf das Gesicht des Chinesen zu.
    Suko hatte mehr Pech als sein Freund. Schon beim erstenmal nahm er einen vollen Zug.
    Er taumelte zurück, spreizte die Arme und kippte nach hinten.
    Erst als er aufgeschlagen war, löste sich der Grieche aus seinem Versteck. Er wartete so lange, bis sich die Gaswolke verflüchtigt hatte, rieb seine Hände und flüsterte: »Die nächsten beiden. Es läuft alles nach Plan…«
    ***
    Auch der Reporter Bill Conolly erreichte sein Ziel. Er allerdings mit voller Beleuchtung. Und das Haus sah ebenfalls so aus, als hätte man ihn erwartet, wenigstens was das Licht anging, denn es brannte nicht nur über dem Eingang, auch zahlreiche Fensterrechtecke waren hell erleuchtet.
    Im Fond des Porsche hockte die Wölfin. Klar, daß sie sich nicht wohl fühlte, auch für sie war es eng. Vielleicht hatte sie sich deshalb so ungewöhnlich verhalten, war unruhig geworden, hatte des öfteren geknurrt.
    Bill sprach Nadine erst darauf an, als er den Porsche vor der breiten Hausfront stoppte. »Jetzt sei mal ruhig. Es ist alles klar. Wir sind da, niemand tut uns etwas.«
    Nadine ließ das Knurren nicht.
    »Okay«, sagte Bill zu ihr. Er hatte sich auf dem Sitz gedreht und seinen Arm durch die Lücke seitlich der beiden Vordersitze gestreckt. Mit den gespreizten Fingern durchwühlte er ihr seidiges Fell. »Ich werde ins Haus gehen, du bleibst hier im Wagen und wartest ab. Gib auf den Flitzer acht. Ich verspreche dir auch, die Türen nicht zu verschließen, so daß du hinaus kannst, wenn du willst.«
    Die Wölfin schaute Bill mit ihren menschlichen Augen an und hatte dabei einen regelrecht verstehenden Blick bekommen. Wie Glas schimmerten die Augen in der Farbe einer Mischung aus Grün und Blau.
    Bill lächelte noch einmal, als hätte er einen Menschen vor sich.
    Dann verließ er den Porsche.
    Der kühle Wind brachte Feuchtigkeit mit. Am Waldrand hatten sich erste Dunstschwaden

Weitere Kostenlose Bücher