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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio
Autoren: Jason Dark
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gelesen?«
    »Man konnte ja nicht daran vorbei.«
    »Gut, Mr. Conolly. Dann rufen Sie sich auch die Fotos in Erinnerung, die darin veröffentlicht waren.«
    Bill mußte überlegen. »Es gab mehrere.«
    »Stimmt, aber eines war wichtig. Es zeigte drei lebende Personen und meine tote Tochter.«
    »Natürlich, jetzt weiß ich Bescheid. Sie denken an Major Baker, John Sinclair und Suko.«
    »Ja, diesen Asiaten.«
    »Er ist Yard-Beamter.«
    Der Grieche lächelte. »Das interessiert mich nicht. Jedenfalls umstanden diese drei Personen die Leiche meiner Tochter.«
    »Und ihnen geben Sie die Schuld am Tod?«
    »So ist es!«
    Bill hatte schon längst verstanden, sich allerdings geweigert, näher darüber nachzudenken. »Ich glaube«, sagte er leise, »Sie machen da einen gewaltigen Fehler.«
    »Nein!«
    »Diese Männer tragen nicht die Schuld am Tod Ihrer Tochter. Sie selbst hat ihr Ende zu verantworten, weil sie den Weg der Gewalt gegangen ist. Das ist der falsche.«
    »Sie war meine Tochter, Conolly. Auch wenn ich mit ihrem Tun und Handeln nicht immer einverstanden war, ist Sigrid immer meine Tochter geblieben. Das müssen Sie begreifen. Ich bin Grieche, habe meinen Stolz und meine Ehre. Da spielt es keine Rolle, ob jemand Millionär ist oder Schafzüchter. Der Stolz der Griechen ist gleich.«
    »Und weiter.«
    »Dieser Stolz wird nicht zu brechen sein. Man hat mir etwas genommen. Dafür werden diejenigen, die es mir nahmen, auch bezahlen. Haben Sie das begriffen?«
    »Schon.«
    »Ich will noch deutlicher werden, Mr. Conolly. Die Männer müssen getötet werden.«
    Bill schwieg. Nicht nur die drei Männer, dachte er. Er wird auch mich töten wollen.
    Der Millionär lächelte. »Sie denken nach, Conolly. Das sehe ich Ihnen an.«
    »Natürlich.«
    »Ich habe keine Angst, ich habe alles vorbereitet.«
    »Denken Sie auch daran, daß die Männer im Dienste des Gesetzes stehen, Mr. Leonidas?«
    »Das weiß ich. Nur handle ich nach meinen Gesetzen, Mr. Conolly. Die sind eben anders. Ich bin Grieche, ich habe mich sehr mit der Historie und den Mythen meines Landes beschäftigt. Kreta ist meine Heimat, und dort gibt es zahlreiche Dinge, die im Dunkel der Legenden verschwunden sind, aber trotzdem ihre Wirksamkeit behalten haben. Ich habe mit Kräften gearbeitet, die an die Weisheiten des Altertums erinnern, und es ist mir gelungen, diese Kräfte zu wecken. Aber dazu komme ich später, Mr. Conolly. Fangen wir mit den drei Männern an.« Leonidas setzte sich bequemer hin. »Was, so glauben Sie, ist mit ihnen geschehen?«
    Bill schwieg. Er dachte daran, daß er die Schuld trug, wenn John und Suko in die Falle liefen. So einfach waren sie nicht zu übertölpeln, deshalb besaß er noch immer Hoffnung. »Sie haben die drei Menschen töten wollen, nicht wahr?«
    »Einer lebt nicht mehr.«
    Bill schrak zusammen. Beinahe zeitlupenhaft langsam bewegte er seinen Mund. »Wer?«
    »Der Major!« Leonidas grinste. »Er ist tot. Er wurde vernichtet. Es gibt ihn nur mehr als Leiche.«
    »Haben Sie ihn…?«
    »Nein, nicht ich.«
    »Wer dann?«
    Der Grieche lächelte. »Das, mein Lieber, werde ich Ihnen später zeigen.«
    »Es bleiben noch zwei übrig.«
    »Ich weiß, ich weiß«, erklärte Leonidas nickend. Im Sessel drehte er sich und hob eine Aktentasche an, die neben dem Möbelstück gestanden hatte. Er öffnete die Schlösser, dann die überhängende breite Lasche und kippte die Tasche so um, daß ihr Inhalt auf den Tisch zwischen den beiden Männern rutschen konnte.
    Bill bekam große Augen. Sein Gesicht verlor an Farbe. Er hätte am liebsten aufgeschrien, denn was dort aus der Tasche rutschte, kannte er verflixt gut.
    Zwei Berettas, ein Kreuz, ein Dolch, die Dämonenpeitsche…
    »Nun?«
    Bill schloß für zwei Sekunden die Augen. Dabei fragte er flüsternd: »Woher haben Sie diese Dinge?«
    »Ich nahm sie den beiden Polizisten ab.«
    »Dann sind sie hier?«
    »Sicher. Sie kamen an, sie waren da, und ich konnte mich nur dar über freuen.«
    »Das begreife ich nicht. Wie konnten Sie den beiden die Waffen abnehmen? Wie?«
    »Das war leicht, sehr leicht sogar. Ich habe sie überrumpelt. Ich nahm Gift, aber das spielt keine Rolle mehr. Sie befinden sich in meiner Hand, Mr. Conolly.«
    »Leben sie noch?«
    Leonidas stellte die Tasche wieder zur Seite. Dabei atmete er schnaufend durch die Nase. »Das ist die große Frage, ob sie noch leben oder nicht.« Vielleicht Bill umklammerte mit seinen Händen die Sessellehnen. In seinem Innern kochte es.
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