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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebildet, die allerdings noch in Kniehöhe standen und erst später alles überfluten würden.
    Auch in der Dunkelheit sah Bill, daß der Garten einen sehr gepflegten Eindruck machte. Da war der Rasen kurz geschnitten, da lockerten Blumenbeete das dichte Grün auf, und der Lichtschein gab dem Körper des Reporters einen Schatten, als er die Stufen der breiten Treppe hochschritt. Nach einer Schelle oder einem Klopfer brauchte er nicht zu suchen. Der Grieche hatte ihn bereits erwartet.
    Er öffnete die Tür, kaum daß Bill auf dem Treppenabsatz stand.
    »Willkommen, Mr. Conolly.«
    Bill zeigte sich überrascht. »Oh, ich habe eigentlich damit gerechnet, von einem Butler empfangen zu werden und…«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen ins Wort falle, Mr. Conolly, aber ich möchte mit meiner Trauer allein sein. Ich habe das Personal weggeschickt. In den nächsten drei Tagen wird sich keiner meiner Angestellten hier blicken lassen.« Er öffnete die breite Tür weiter.
    »Aber treten Sie doch näher.«
    »Gern.« Bill kam sich in der großen Halle klein vor. Auch im Vergleich zu den mächtigen Figuren, die auf hohen Sockeln standen und deshalb so überragend wirkten.
    Die Skulpturen und Figuren zeigten Sportler aus der Zeit der ersten olympischen Spiele, die ja in Griechenland stattgefunden hatten.
    Da war der Diskuswerfer ebenso in seiner schwungvoll gebeugten Haltung zu sehen wie der Speerwerfer, der weit und kräftig ausholte. Drei Marathonläufer standen hintereinander und wirkten absolut echt.
    Aristoteles Leonidas waren Bills interessierte Blicke nicht entgangen. »Gefallen Ihnen meine kleinen Freunde?«
    »Sie sind erstaunlich echt.«
    »Ich habe sie aus meiner Heimat kommen lassen. Es gibt auf Kreta einen Künstler, der allein von mir gesponsert wird. Ich bezeichne ihn als unvergleichlich.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Bill wandte sich wieder dem Gastgeber zu und sah einen Mann vor sich, dessen Kleidung aus schwarzem Stoff bestand. Erst beim näheren Hinsehen erkannte er die Nadelstreifen in dem Anzug.
    Das Hemd schimmerte in einem gebrochenen Weiß. Um den Hals hatte der Grieche einen Seidenschal gebunden. Das ebenfalls weiße Haar lag auf seinem Kopf wie eine Perücke.
    Noch immer wirkte das Gesicht regungslos. Daran konnte auch das schmale Lächeln nichts ändern, das der Grieche aufgesetzt hatte.
    Er nickte Bill zu.
    »Trotz allem halte ich es in dieser Halle für etwas ungemütlich. Folgen Sie mir in mein Arbeitszimmer.«
    »Danke, nach Ihnen.«
    Leonidas ging vor. Er schritt federnd aus, seiner Statur überhaupt nicht entsprechend. Dieser Mann konnte bereits zu Lebzeiten zur Legende werden.
    Bill dachte an John und Suko. Den BMW oder den Rover hatte er auf der Fahrt nicht entdecken können, aber ihm war ein am Waldrand geparkter Ford Scorpio aufgefallen. Noch vor Betreten des Arbeitszimmers sprach der Reporter den Griechen darauf an.
    Leonidas drehte sich um. »Den Wagen kenne ich nicht.« Er lächelte breiter. »Aber es kommt oft genug vor, daß Liebespaare sich meinen Wald aussuchen, um ein ungestörtes Schäferstündchen zu halten. Manchmal werden es auch zwei und mehr.« Er hob die Schultern. »Ja, die Jugend, sie war früher nicht anders als heute.«
    »Da haben Sie recht.«
    Leonidas öffnete Bill die Tür und ließ ihn in sein Arbeitszimmer eintreten, das er mit kostbaren Möbeln und auch starken Regalen eingerichtet hatte, damit diese die zahlreichen Bücher halten konnten.
    Bill nickte einige Male, als er sich umdrehte. »Sehr gemütlich haben Sie es hier.« Sein Blick blieb auf einer Paneelwand haften, die als einzige leer war und keine Bücher enthielt.
    »Ja, ich fühle mich auch wohl. Setzen wir uns doch.« Leonidas deutete auf einen der beiden Büffelleder-Sessel, die einen runden Tisch umstanden.
    Bill nahm Platz, während Leonidas zur Bar ging und dabei auf den Bodenschalter einer Stehlampe drückte, die ein sehr weiches Licht abgab und den Raum noch gemütlicher machte.
    »Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten? Ich habe einen hervorragenden alten griechischen Cognac. Sie werden ihn in dieser Art noch nicht getrunken haben.«
    »Wenn es keine Mühe macht, nehme ich einen.«
    Leonidas lachte. »Was sollte mir daran Mühe machen, Mr. Conolly? Sie sind mein Gast.«
    Er schenkte zwei Schwenker sehr gut ein und kam mit den Gläsern zurück. Beide saßen so, daß sie auf die Paneelwand schauen konnten. Sie prosteten sich zu. Bevor Leonidas trank, formulierte er einen ungewöhnlichen

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