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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bot.
    »Weshalb hat man den Wagen hier abgestellt? Und wer hat ihn stehenlassen?«
    »Frag mich das später.«
    »Bill ist es jedenfalls nicht. Ich kenne auch keinen, der ein solches Modell fährt.«
    Suko hob die Schultern. »Sehen wir uns mal weiter um.«
    Er ging vor, ich folgte ihm und ärgerte mich darüber, daß unsere Schritte im Laub so deutlich zu hören waren. Auch ich hatte die Lampe eingeschaltet und suchte im blassen Strahl nach Spuren. Der Kegel hüpfte im Rhythmus meiner Schritte über den Boden, huschte über vom Wind angeschaufelte Laubberge hinweg, drang durch totes Unterholz und gab den nassen Blättern einen bleichen Schein.
    Manchmal stiegen Vögel von ihren Plätzen über uns in die Höhe.
    Schwarze Tiere, wahrscheinlich Krähen oder Raben, die sich mit trägen Flügelschlägen entfernten.
    Suko schaltete seine Lampe aus und ließ sie verschwinden. »Ich habe das Gefühl, nahe am Haus zu sein, John. Von dort könnten wir zu gut gesehen werden.«
    »Stimmt.«
    Im Zwielicht suchten wir weiter und wurden fündig!
    Ja, wir bekamen einen Schock, als wir den Toten fanden. Er lag neben einem Baum. Sein leichenstarres Gesicht besaß den kalten Glanz von Hammelfett.
    »Meine Güte«, flüsterte ich, bückte mich, nahm wieder die Lampe zu Hilfe und schaute mir den Toten an.
    »Kennst du ihn, John?«
    »Noch nie gesehen.« Der Lichtstrahl traf die große Wunde auf seiner Brust. Es bereitete mir kein Vergnügen, sie anzusehen, aber ich mußte es einfach tun, weil ich herausfinden wollte, wie dieser Mann getötet worden war.
    »Das sieht aus, als wäre er von einer Lanze durchbohrt worden«, meinte Suko »Kann sein. Muß aber nicht.«
    »Hast du eine andere Idee?«
    »Nicht genau. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß es nicht unbedingt eine Waffe gewesen sein muß, denn ich ziehe auch ein Lebewesen in Betracht.«
    »Ein Einhorn?«
    Über den Toten hinweg starrte ich meinen Freund an. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil der Boden aufgewühlt ist und sich an einigen Stellen in die weiche Erde Hufspuren eingegraben haben. Oder so etwas Ähnliches. Außerdem dachte ich an das Emblem auf dem Hubschrauber. Das zeigte doch ein Einhorn, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Richtig.« Ich lichtete mich wieder auf. »Da muß jemand dem Griechen gehörig auf den Wecker gefallen sein. Jedenfalls ist es niemand, den ich kenne.«
    »Fragen wir ihn doch selbst«, sagte mein Freund. »Ich freue mich immer, wenn ich sehen kann, wie andere Leute bei unangemeldetem Besuch reagieren.«
    Allmählich verdichtete sich das Bild des Griechen bei mir zu einem regelrechten Monstrum. Getraut hatte ich ihm nie, nun aber sah ich ihn als einen gefährlichen Feind an, vor dem wir auf der Hut sein mußten.
    Suko war noch stehengeblieben und drehte sich auf der Stelle.
    »Sollten wir mit unserer Vermutung recht haben, daß dieses Fabeltier den Mord verübt hat, müßten wir auch damit rechnen, daß es sich noch irgendwo im Wald herumtreibt.«
    »Ich habe weder etwas gehört noch gesehen. Kann sein, daß der Grieche seine Mordpferde zurückgeholt hat.«
    »Und wo hält er sie?«
    Ich grinste schief. »Im Stall.«
    Suko hob die Schultern und schlug wieder den Weg zur Straße ein.
    Weit waren wir nicht gegangen, innerhalb kürzester Zeit hatten wir unseren Wagen erreicht.
    Als düstere Masse hob er sich von der Straße ab und parkte im rechten Winkel zum Scorpio. Bevor wir einstiegen, suchten wir die nähere Umgebung ab.
    Nichts war zu sehen. Keine von Hufen auf der Straße hinterlassenen Schrammen, und es war auch niemand da, der uns aus dem Dunkel der Waldränder angriff.
    Beim öffnen der Fahrertür meinte Suko: »Ich weiß nicht, aber der Kerl wartet auf uns.«
    »Du hast doch nichts gesagt.«
    »Das schon, aber ich glaube, unser Grieche besitzt für so etwas einen sechsten Sinn.«
    »Okay, lassen wir uns überraschen.«
    Suko fuhr an. Mit Standlicht rollten wir weiter. Suko löschte es auch, als wir um die letzte Kurve bogen. Von hier aus führte der Weg in einen kleinen Park hinein, der sich vor den wuchtigen Mauern des breiten Hauses ausbreitete, wo über dem Eingang zwei mächtige Lampen brannten, die ihren Schein auf die Stufen der breiten Treppe warfen, wo er reflektiert wurde wie von einem Spiegel.
    »Wie weit willst du fahren?« – Suko hob die Schultern, drehte das Lenkrad nach rechts, um vom Weg abzukommen. Die breiten Reifen des diamantschwarzen Wagens hinterließen Profilspuren in der weichen Graserde. Zur linken Hand lag das

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