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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das hinter ihm wartende Einhorn ging keinen Schritt weiter, dafür erschien ein zweites.
    Es kam von vorn, und es mußte sich herangeschlichen haben, ohne daß Baker es gemerkt hatte.
    Er starrte es an.
    Baker wurde zu Eis, als das Einhorn den Kopf senkte. Er konnte sich nicht mehr rühren, sah nur mehr diesen verdammten Schädel mit dem Horn. Und das Fabeltier kam näher…
    Aber nicht von vorn erwischte es Baker!
    Der glühende Schmerz breitete sich flächenartig verteilt in seinem Rücken aus. Die Tiere hatten ihn reingelegt. Das vordere hatte nur gelauert und seinem Artgenossen die Chance gegeben, sich heranzuschleichen.
    Major Baker wurde angegriffen, zu Boden geschleudert und landete mit dem Gesicht im Dreck. Er würde sich nie mehr erheben…
    ***
    Über dem Labyrinth, dort, wo sich zahlreiche Räume des Hauses verteilten, starrte der Grieche wie gebannt auf einen seiner Monitore, die er normalerweise hinter einer Paneelwand versteckte.
    Er schaute dem Tod des Majors gelassen zu. Nur einmal, als es passierte, nickte er. »Ja, kleine Sigrid, das war der erste Streich. Derjenige, der dich durch seinen Befehl in den Tod getrieben hat, lebt nicht mehr!«
    Leonidas erhob sich aus seinem schweren Ledersessel, drückte auf einen Knopf und schaute gelassen und weintrinkend zu, wie sich die breite Paneelwand wieder vor die Monitore schob. Fast lautlos lief sie auf den im Boden eingelassenen Schienen.
    »Das war der erste«, flüsterte Leonidas. »Die nächsten werden folgen, Sigrid. Ich verspreche es dir!«
    ***
    Eigentlich hatten wir damit gerechnet, während der Fahrt auf Bill Conolly zu treffen, denn sein Porsche konnte einfach nicht übersehen werden. Wir hatten Sukos BMW genommen, dieser Wagen war schneller als der Dienstrover, aber wir entdeckten den Flitzer nicht.
    Er überholte uns nicht und befand sich auch nicht vor uns.
    »Der wird schon vor uns dort sein«, meinte Suko.
    Vor unserer Abreise hatten wir uns nach dem genauen Weg erkundigt und brauchten nicht erst lange zu suchen, denn das Haus des Griechen lag doch ziemlich versteckt.
    Nach dem Motorway wurde es schwieriger. Wir rollten durch die allmählich sterbende Herbstlandschaft, die einen sehr traurigen Anblick bot und nicht für melancholische Gemüter war. Ich dachte auch daran, daß im Herbst die Selbstmordquote wieder in die Höhe schnellte. Mich störte an dieser Jahreszeit eigentlich nur der Nebel und der oft tagelang andauernde feine Regen. Von beidem blieben wir glücklicherweise auf unserer Reise verschont.
    Ich beschäftigte mich mit unseren Aufzeichnungen und erklärte meinem Freund, wie er zu fahren hatte.
    Viele Ortschaften gab es hier nicht. Die wenigen noch vorhandenen verteilten sich dermaßen, daß wir keine von ihnen zu durchfahren brauchten. Schon bald vermehrten sich die Bäume, rückten dichter zusammen und konnten kleine Waldstücke bilden, durch die wir fuhren. Nur selten begegnete uns noch ein Fahrzeug. Als wir schließlich in einen größeren Wald eintauchten, waren wir als einzige unterwegs.
    »Dieser Wald muß schon zum Grundstück des Griechen gehören«, sagte ich zu Suko gewandt.
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja. Schau dir mal die Straße an, wie gepflegt sie ist.« In der Tat floß das Licht unserer Scheinwerfer über einen glatten, grauen Asphalt ohne Buckel oder Vertiefungen.
    Es war noch nicht dunkel. Zwischen den Bäumen herrschte ein ungewöhnliches Zwielicht, von grünlichen Schatten ausgefüllt, die sich wie ein gespenstisches Netz verteilten.
    Kurven gab es zuhauf. Suko mußte ständig das Lenkrad bewegen und freute sich über die Servounterstützung.
    Dann bremste er.
    Zum gleichen Zeitpunkt hatten wir die Kühlerschnauze eines Ford Scorpio entdeckt, die aus dem Unterholz so weit auf die Straße ragte, daß sie ein gefährliches Hindernis bildete.
    Wir hielten an.
    Den Wagen verließen wir beide mit gezogenen Waffen, denn diesem stillen Frieden war nicht zu trauen.
    Nichts konnten wir entdecken. Ich stellte nur fest, daß es im Vergleich zum Nachmittag kühler geworden war. Zudem feuchter, sicherlich würden sich bald die ersten Dunsttücher über das Land legen und es in einem wattigen Nebel verschwinden lassen.
    Suko blieb neben dem Scorpio stehen. Mit der kleinen Lampe strahlte er hinein.
    »Und?«
    »Leer, John. Wie meine Brieftasche vor dem ersten.«
    Ich ging zu ihm und schaute über den Wagen hinweg in den Wald hinein, wo alles im Zwielicht zerfloß und jeder Quadratyard praktisch ein kleines Versteck

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