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0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio

Titel: 0611 - Wir gegen das Einhorn-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß er dabei im Rampenlicht stand wie ein Filmstar. Seine Blicke glitten über die versammelten Personen hinweg, so daß sich jeder vorkam, als würde Leonidas nur ihn anschauen.
    »Gleich explodiert er!« flüsterte Bill.
    Leonidas tat nichts dergleichen. Dafür löste sich Major Baker und ging auf ihn zu.
    »Wer sind Sie?«
    Leonidas schaute sich den Mann genau an. Sein Blick glitt vom Kopf bis zu den Füßen. »Können Sie sich nicht denken, wer ich bin? Reicht Ihr Hirn nicht aus?«
    »Hören Sie, Mister. Keine Beleidigungen!«
    Aristoteles Leonidas hob nur seine Augenbrauen, bevor er sagte:
    »Haben Sie meine Tochter Sigrid getötet, Mister?«
    Baker erstarrte. Er sah aus wie jemand, der glaubte, sich verhört zu haben. »Ach, dann sind Sie der Vater dieses Terroristenweibs?«
    Diesmal zuckte der Grieche zusammen. »Was haben Sie da gesagt, Mister?«
    »Ich kann es gern wiederholen.«
    »Nein, nicht nötig, ich weiß Bescheid. Aber ich habe Sie mir gemerkt, ja ich habe Sie mir gemerkt.« Er wollte vorgehen, doch Baker streckte seinen Arm aus und ließ den Griechen gegen die Handfläche laufen.
    »Ich bestimme, wer wo hingeht, klar?«
    Leonidas stand. Nicht um einen Millimeter rührte er sich vom Fleck. Bill flüsterte, alle anderen schwiegen. »So kann man mit ihm nicht umgehen. Ich kenne ihn.«
    Suko und ich enthielten uns eines Kommentars. Wir standen auf keiner Seite.
    Bakers Arm sank nach unten, als wäre dieser Mann durch den Blick des Griechen hypnotisiert worden. »Ich werde mir meine Tochter anschauen, ob es Ihnen paßt oder nicht. Haben wir uns verstanden?«
    »Sicher.«
    »Dann gehen Sie zur Seite, Mensch!«
    Baker machte Platz. Als hätte Leonidas nichts anderes erwartet, schritt er weiter. Die Hände hatte er in die Außentaschen seines Mantels gesteckt. Den Kopf hielt er etwas gesenkt. Das Scheinwerferlicht machte sein Gesicht bleich. Wir erkannten, daß die Haut auf den Wangen zuckte. Wahrscheinlich weinte er sogar innerlich.
    Man schuf ihm eine Gasse. Ein jeder spürte, daß hier ein besonderer Mann gelandet war, auch mir war das klar, aber ich dachte bereits an die Zukunft und daran, daß Leonidas sicherlich nicht gewillt war, den Tod seiner Tochter so ohne weiteres hinzunehmen. Er würde etwas tun.
    Wir standen relativ ungünstig und waren schließlich die einzigen, die dem Griechen nachgingen. Ich mußte seine Reaktion einfach aus der Nähe erleben.
    Vorbei an Baker schritten wir. Er schaute mich scharf an. »Wollen Sie mich aufhalten?« zischelte ich.
    »Nein.«
    Wir gingen weiter. Die Gasse blieb auch für uns offen und zeigte dort, wo die Tote lag, einen weiten Kreis, der von drei grellweißen Standscheinwerfern ausgeleuchtet wurde.
    Die Leiche warf nur einen schmalen Schatten, doch ein anderer fiel über sie, als Aristoteles Leonidas den Kreis betrat, als hätte er einen Bühnenauftritt.
    Zunächst blieb er stehen. Nach einigen Sekunden – wir sahen ihn im Profil – durchlief ein Zucken seinen Körper. Dann ging er in die Knie.
    Dabei bewegte er sich wie eine Puppe, die an Fäden hing, denen man immer mehr nachgab.
    Es dauerte Sekunden, bis die Beine dicht neben der Toten den Boden berührten.
    Leonidas streckte die Hände aus und umfaßte das blutverschmierte Gesicht seiner Tochter. Wir sahen nicht, ob er weinte, jedenfalls blieb er stumm, doch allein das Anschauen der Szene ging mir durch und durch. Hier trauerte ein Vater stumm um seine Tochter und dachte auch nicht daran, wer sie einmal zu Lebzeiten gewesen war. Für ihn spielte es keine Rolle, ob sie gemordet hatte, er sah nur sein totes Kind.
    Jeder Zuschauer war von dieser Szene beeindruckt. Aus dem Hintergrund flammte Blitzlicht auf. Leonidas kümmerte sich nicht darum, wahrscheinlich hatte er es nicht einmal bemerkt.
    Sekunden dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten. Wie lange dieser Mann neben seiner Tochter gekniet hatte, konnte keiner von uns sagen. Irgendwann kam er wieder hoch.
    Er blieb stehen, den Kopf gesenkt. Sein Profil befand sich scharf abgezeichnet in unserem Blickfeld. Deshalb konnten wir erkennen, wie er seine Lippen bewegte, ohne allerdings einen Laut von sich zu geben. Oder nur so leise Abschiedsworte sprach, die niemand verstehen konnte.
    Als er sich wieder aufrichtete und drehte, hatte sich in seinem Gesicht beim ersten Hinsehen nichts verändert. Nur die Augen schienen mir einen anderen Blick zu haben, und der wiederum flößte mir eine leise Furcht ein.
    Seine Hände verschwanden wieder in den Manteltaschen. Er

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