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0612 - Galaxis am Abgrund

Titel: 0612 - Galaxis am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn überhaupt nicht mehr zur Vernunft?
    Weshalb versuchten sie nicht wenigstens, sich mit ihrem vermeintlichen Gegner zu verständigen? Weshalb griffen sie so blindwütig und kompromißlos an? Sebas wäre nicht verwundert gewesen, wenn die PV-Kranken zum Sturmangriff auf die Stadt angetreten wären.
    Plötzlich wurde ihm klar, daß er ein hervorragendes Ziel bot, da sich seine dunkle Gestalt gegen den hellen Hintergrund der Schleuse außerordentlich gut abhob. Rasch sprang er auf den Boden hinab und lief zum nächsten Landebein. Es war erheblich beschädigt worden, hielt aber der Last des Schiffes noch stand.
    Sebas sah zwei andere Landestreben, die völlig zerschlagen worden waren. Unter diesen Umständen erschien es ihm wie ein Wunder, daß die MADRID noch nicht umgestürzt war.
    Er hörte Schritte und fuhr herum. Nur wenige Meter von ihm entfernt ging ein Haluter vorbei. Er blickte in die entgegengesetzte Richtung, rannte plötzlich los, duckte sich hinter einem Batteriewagen und schoß mit seinem Energiestrahler auf ein Ziel, das Sebas nicht sehen konnte. Von panischem Schrecken erfaßt, rannte er los. Wenn die Roboter die Landebeine der MADRID trafen, dann würde sich der gewaltige Kugelleib auf das Landefeld herabsenken und ihn unter sich begraben.
    Unmittelbar vor ihm raste ein Haluter vorbei. Er lief so schnell, daß er ihn erst bemerkte, als er schon vorüber war. Sebas ließ sich jetzt nicht mehr irritieren. Er hatte keine Chance, wenn er sich aufhielt. Er mußte den Rand des Raumhafens so schnell wie möglich erreichen.
    Als er zehn Meter vor den Trümmern einer Lagehalle in die Deckung dreier zerschossener Gleiter schnellte, zuckten zwei Energiestrahlen über ihn hinweg. Er fühlte ihre Glut im Nacken.
    Die Angst befähigte ihn zu einer letzten Steigerung seiner Anstrengungen. Er hörte die stampfenden Schritte eines Haluters und war fest davon überzeugt, daß dieser ihn verfolgte. Er hetzte über den letzten freien Raum und warf sich dann mit einem mächtigen Sprung in die Deckung der Trümmer. Abermals fuhr ein Blitz über ihn hinweg. Sebas kroch auf allen vieren weiter. Als er sich umblickte, sah er die Steine rot aufglühen, hinter denen er eben noch gelegen hatte. Dann rollte er in eine Mulde und blieb liegen. Er konnte nicht mehr laufen, und er bekam kaum noch Luft.
    Minuten verstrichen. Jeden Augenblick glaubte er, überfallen zu werden, aber niemand kam, um ihn zu töten.
    Sebas erhob sich und floh weiter. Er brauchte nicht mehr weit zu gehen. Bald stieß er auf einen verlassenen Gleiter. Er kletterte hinein und startete. Zunächst hielt er sich niedrig, später wagte er sich in größere Höhen hinauf. Er flog über die Außenbezirke von Puralon hinweg in Richtung auf die Berge. Er wollte nach Hause auf die Hazienda zurück.
    Überall flackerten die Lichter der Polizeigleiter und der Ordnungsroboter. Gleiterkarawanen verließen die Stadt. Er begriff. Puralon wurde evakuiert.
     
    *
     
    Das Raumschiff ESTRALONA vollführte einen Blitzstart von dem privaten Raumhafen des Großindustriellen Castro-Vliesy.
    Besatzung und achthundert Passagiere klammerten sich an ihre Sitze, obwohl die Beschleunigung nicht körperlich spürbar war.
    Das Kugelraumschiff durchstieß die Wolkendecke, raste durch die oberen Luftschichten des Planeten Simmet-Sola-Sola und wurde von dem Autopiloten auf den Kurs zur Erde gebracht, die 9048 Lichtjahre entfernt war.
    Unmittelbar nach ihr stieg ein halutischer Kreuzer auf. Er beschleunigte nicht minder stark. Der Kommandant forderte die Schiffsführung auf, sofort zu verzögern und dann nach Simmet-Sola-Sola zurückzukehren.
    Schiffseigner Castro-Vliesy schüttelte stumm den Kopf, als er darüber informiert wurde.
    Der Haluter rückte langsam, aber stetig näher.
    „Er holt auf", stellte einer der Offiziere fest. „Sir, sollten wir unter diesen Umständen nicht doch lieber ...?"
    „Wir versuchen, in den Linearraum zu entkommen." Castro-Vliesy lächelte grimmig. „Die Haluter werden nicht auf uns schießen. Soweit gehen selbst sie nicht."
    Abermals lief eine Warnung ein. Die Forderung wurde wiederholt, den Flug nach Terra abzubrechen.
    Der Kreuzer feuerte aus vier Energiekanonen. Die Strahlen zuckten an dem privaten Schiff vorbei.
    „Die Haluter wissen, daß dieses Schiff bis auf den letzten Platz besetzt ist. Sie bringen uns nicht alle um. Sie wissen, daß das Krieg bedeuten würde", sagte der Schiffseigner mit fester Stimme. „Sie bluffen nur, aber wir lassen uns

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