0612 - Galaxis am Abgrund
jedoch nicht, wie er sich sonst gegen das Instinktverlangen wehren sollte, das ihn zum Raumhafen zurückleiten wollte. Dort fielen immer wieder Schüsse. Ein halutischer Kreuzer nahm ein Passagierschiff unter Beschuß. Er traf in die obere Kugelhälfte und zerstörte sie.
Sebas ging zu seinem Gleiter. Er wollte starten, als er seltsame Geräusche hörte. Überrascht blieb er stehen, dann blickte er sich suchend um, konnte aber nichts erkennen, da ihm große Felsbrocken die Sicht nach den Seiten versperrten. Lautlos lief er um die Hindernisse herum. Dabei mußte er einen kleinen Felsvorsprung überklettern. Dann aber entdeckte er einige Männer, die in einem Felsspalt standen und zur Stadt hinunterspähten. Sie trugen dunkelrote Kombinationen. Ihre Haare reichten bis auf die Schultern herab.
Er vermutete sofort, daß es Akonen waren.
Atemlos preßte er sich an das Gestein.
Was suchten diese Männer hier? Hatten sie etwas mit der PV-Seuche zu tun, oder waren sie selbst krank? Wie kamen sie überhaupt hierher?
Er fand keine Antwort auf diese Fragen. Irgend etwas mußte sie nach Foktor-Pural gelockt haben. Waren es die Ereignisse auf dem Raumhafen? Hatten sie die Funksprüche und die Notrufe abgehört?
Er kletterte höher und lief dann auf einem Sims entlang, auf dem er genügend Deckung vor den Akonen fand. Er fürchtete sich instinktiv davor, sich ihnen zu zeigen. Irgend etwas warnte ihn. Als er die Höhe erreicht hatte, legte er sich flach auf den Boden und kroch weiter. Unter sich sah er die Männer.
Geräuschlos arbeitete er sich voran, bis er erneut hinter einem haushohen Felsbrocken lag. Von hier aus konnte er in eine Mulde hinabblicken, die er bisher nicht hatte einsehen können.
Ein diskusförmiges Raumschiff mit einem Durchmesser von etwa dreißig Metern war dort gelandet. Am Eingangsschott wachten zwei Kampfroboter mit schußbereiten Energiewaffen.
Sebas zog sich sofort zurück, denn er spürte, daß sie ihn angreifen würden, sobald er sie entdeckte. Die Angelegenheit wurde immer rätselhafter. Er glaubte nicht daran, daß die Akonen über Lichtjahre hinweg mit diesem kleinen Schiff geflogen waren.
Sie mußten von einem größeren Raumer gekommen sein, der irgendwo draußen wartete.
Hatte sie nur die Neugierde hierher getrieben? Wollten sie nur wissen, was die Haluter hier anrichteten.
Er glaubte es nicht. Sie mußten ein stärkeres Motiv haben.
Er konnte sich jedoch nicht vorstellen, wie dieses Motiv aussah.
Vorsichtig schlich er zu seinem Gleiter zurück. Er glaubte sich bereits in Sicherheit, als er mit dem Fuß gegen einen kopfgroßen Stein stieß und diesen über die Felskante kippte. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen, wie ihm schien, polterte er in die Tiefe. Sebas fuhr erschreckt herum. Einer der Akonen blickte zu ihm hoch. Er griff nach seinem Energiestrahler. Sebas ließ sich fallen und rollte sich in Deckung. Jetzt befand er sich hinter dem Felsrücken. Er sprang auf und rannte zu seinem Gleiter. Als er sich auf den Sitz schwingen wollte, fiel ihm auf, wie riskant sein Vorhaben war.
Er verzichtete darauf, in der Maschine zu fliehen, schaltete aber den Autopiloten ein und tippte blitzschnell die Kodezahl der Hazienda ein. Dann lief er über das Plateau und warf sich hinter einige große Steine. Der Gleiter stieg auf und flog davon.
Unmittelbar darauf startete das Raumschiff. Es folgte der Maschine. Sekunden später hörte Sebas eine Explosion. Was er befürchtet hatte, war eingetroffen.
Er wartete, bis er sicher zu sein glaubte. Dann stieg er den Berg hoch. Fast eine halbe Stunde verging, bis er endlich in das nächste Tal blicken konnte. Tief unter ihm lagen die Trümmer seines Gleiters. Der Diskus war verschwunden.
Sebas wußte nicht, wohin er sich wenden sollte.
Er hatte Angst, doch nicht um sich selbst, sondern um Foktor-Pural. Er hatte das Gefühl, auf einer Zeitbombe zu sitzen, die jeden Moment explodieren konnte.
*
Atlan rollte über den Boden und sah Icho Tolot wie eine Granate auf sich zuschießen. Er fand keinen Ausweg mehr, doch da griff Imperium-Alpha mit seinen speziellen Schutz- und Abwehrmöglichkeiten ein.
Zwischen Atlan und dem gigantischen Angreifer entstand ein unsichtbares Prallfeld. Der Haluter raste gegen diese Wand und wurde von ihr zurückgeschleudert, als seine Fäuste bereits zum tödlichen Schlag niedersausten.
Fassungslos starrte der Arkonide auf den Koloß, der diesen fürchterlichen Aufprall unbeschadet überstanden hatte und sich jetzt
Weitere Kostenlose Bücher