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0615 - Gefahr für Andromeda

Titel: 0615 - Gefahr für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und zeigte ihm meine Zähne. Das war eine bewußte Drohung, die ihre Wirkung auch nicht verfehlte. Er ließ mich sofort los.
    „Ich bin erregt", entschuldigte er sich. „Bitte, Tattyps! Du mußt mir helfen."
    Ich drehte mich um und deutete zum Eingang.
    „Jeden Augenblick können andere Maahks hier auftauchen."
    „Das weiß ich, verdammt!" schrie er mich an. „Ich sagte schon, daß ich dieses Risiko eben eingehe."
    Es hatte keinen Sinn. In diesem Zustand konnte er nicht logisch denken. Jeder Versuch, sich vernünftig mit ihm zu unterhalten, war sinnlos. Einen Augenblick spielte ich mit dem Gedanken, ihn allein in der Geschützstation zurückzulassen. Was hinderte mich daran, sofort die Flucht zu ergreifen? Niemand konnte mir verübeln, wenn ich mich unter diesen Umständen in Sicherheit brachte.
    Doch ich blieb an seiner Seite und begann die Aufschriften an den Schaltanlagen zu übersetzen. Er hörte schweigend zu. Ich hoffte, daß er die Kompliziertheit der Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte, früh genug einsehen würde. Nach einiger Zeit begann er Fragen zu stellen. Ich half ihm, so gut ich konnte.
    „Ich bin enttäuscht", sagte er schließlich. „Ich hatte gehofft, daß du mehr Ahnung davon haben würdest."
    Was sollte ich darauf antworten?
    Er verließ die Kontrollen nicht, sondern begann an den Schaltungen herumzuspielen.
    Erneut ertönte die Stimme des maahkschen Kommandanten.
    Grek-1 teilte mit, daß die Landung des Schiffes unmittelbar bevorstand.
    Ich übersetzte diese Ankündigung für Tathome.
    Seine Blicke wanderten über die Bildschirme. Sie zeigten ein bestimmtes Gebiet des Leerraums. Auch die von riesigen Scheinwerfern beleuchtete Oberfläche einer der drei Scheiben und ein Teil der Zentrumsnabe waren zu sehen.
    „Wo ist das Schiff?" stieß er hervor. „Warum kann ich es nicht sehen?"
    „Ich habe Ihnen schon erklärt, daß die optischen Ortungsgeräte dieser Station nur jenen Teil des Weltraums sichtbar machen, den sie mit den hier aufgestellten Geschützen auch unter Beschuß nehmen können. Es ist möglich, daß sich das Schiff von einer anderen Seite nähert."
    Er schien in seinem Sitz zusammenzuschrumpfen. An den Kontrollen schien er plötzlich jedes Interesse verloren zu haben.
    Dann jedoch hob er den Kopf.
    „Wir werden versuchen, in eine Geschützstation auf der anderen Seite zu gelangen."
    Natürlich hatte ich damit gerechnet, daß er irgend etwas Verrücktes ausbrüten würde, doch dieser unsinnige Entschluß übertraf meine schlimmsten Befürchtungen.
    „Du gehst nicht mit?" erriet er.
    „Nein", sagte ich. „Diesmal nicht, Captain!"
    Es schien ihm nichts auszumachen. Er stand auf und begann seine Waffen zu überprüfen. In meinen Augen war er bereits ein toter Mann. Er beachtete mich nicht mehr. Als er davongehen wollte, sah ich an ihm vorbei auf die Bildschirme. Und da war das Schiff!
     
    3.
     
    Ich bezweifle, daß Terraner unter normalen Umständen in der Lage sind, den Gesichtsausdruck oder die Blicke eines Karvinoren richtig zu deuten.
    Aber zu diesem Zeitpunkt herrschten besondere Umstände, und Captain Tathome befand sich in einem Zustand der Übersensibilität. Die Seuche hatte ihn völlig verwandelt.
    Vielleicht deutete er das Zucken eines Muskels in meinem Gesicht richtig, vielleicht sah er auch, daß meine Augen sich unmerklich weiteten. Genauso ist denkbar, daß er in diesem Augenblick einen besonderen Sinn entwickelte und die Anwesenheit des Schiffes spürte.
    Auf jeden Fall drehte er sich um. Er konnte die mächtige Walze sehen, die, angestrahlt von Hunderten von Scheinwerfern, auf die Scheibe zu schwebte, wo sie gelandet werden sollte.
    „Ja", sagte Tathome zwischen zusammengepreßten Zähnen.
    „Das, ist es. Da bringen sie fünfzehnhundert Maahks."
    Er war warf sich förmlich in den Sitz, den er gerade erst verlassen hatte. Das Schiff näherte sich sehr langsam. Ich vermutete" daß der Kommandant von Lookout-Station dem Grek-1 des Schiffes über Funk eine Warnung übermittelt hatte: „Es funktioniert nicht!" sagte Tathorne verzweifelt. „Die Justierung gelingt mir nicht."
    In diesem Augenblick griffen zwei Energiefinger durch den Leerraum und erfaßten das maahksche Walzenschiff. In Höhe des Bugs erfolgte eine heftige Explosion. Das Schiff sackte ab und prallte gegen die Oberfläche der Scheibe. Über die Hälfte der Scheinwerfer zerbarsten, so daß ich auf den Bildschirmen fast nichts mehr sehen konnte. Alles war so schnell gegangen, daß ich nicht

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