0615 - Gefahr für Andromeda
Explosionen hoch über dem Schiff lagen. Das bedeutete, daß die Roboter die Bomben entdeckt und vor dem Aufprall auf der Schiffshülle zu Explosion gebracht hatten.
„Wir verschwinden!" schrie der Lord.
Dieser Befehl kam keine Sekunde zu früh, denn kaum hatten Lord Zwiebus und Goshmo-Khan das Gebiet über dem Maahkschiff verlassen, als die Scheinwerfer unten auf der Scheibe ihre Richtung änderten und ihre Strahlen in den Leerraum schickten.
Doch da war nichts, was das Licht reflektieren konnte.
Wenig später tauchten die ersten Roboter im Licht auf und schwärmten aus.
„Haben Sie sehen können, ob das Schiff getroffen wurde?"
schrie Zwiebus atemlos.
„Nein", gab der Khan zurück. „Es erfolgten eine Menge Explosionen über dem Schiff. Ich wurde davon so geblendet, daß ich nicht sehen konnte, was sich darunter abspielte."
„Verdammt!" stieß der riesige Neandertaler hervor. „Wir müssen unbedingt herausfinden, ob wir Erfolg hatten. Doch im Augenblick ist an eine Umkehr nicht zu denken."
Sie landeten auf der Scheibe, in der das terranische Hauptquartier lag und krochen durch das Leck ins Innere. Von Plock war nichts zu sehen.
„Wir können nicht auf ihn warten", sagte Goshmo-Khan.
„Vielleicht ist er bereits bei Tattyps."
9.
Als ich Plock ohne die beiden anderen Männer auf mich zukommen sah, ahnte ich, daß irgend etwas passiert war.
Auch die Art, wie der Mann sich bewegte, machte mich mißtrauisch. Plocks Haltung drückte etwas Lauerndes aus.
Ich hatte an der Wand gehockt und gewartet.
Plock kam meiner Ansicht nach viel zu früh zurück. So schnell konnten die drei Männer das Unternehmen nicht beendet haben.
Ich trat in die Mitte des Ganges und winkte ihm zu.
Er hatte mich bereits gesehen.
„Sie kommen schon zurück?" rief ich ihm zu.
„Ja", sagte er. „Der Khan gab mir einen anderen Auftrag."
Seine Stimme irritierte mich. Sie hatte sich gegenüber früher verändert, daran bestand kein Zweifel. Was war geschehen? War es zu einem Zwischenfall gekommen? Der Gedanke, daß Lord Zwiebus und Goshmo-Khan vielleicht nicht mehr am Leben waren, erschreckte mich nicht, denn ich fühlte mich diesen Männern nicht verbunden.
„Du sollst mich auf dem schnellsten Weg zur MESACION führen, Tattyps", sagte Plock.
Ich blieb stehen und sah ihn an.
„Was ist?" fuhr er mich nervös an. „Hast du mich nicht verstanden, Karvinore?"
„Ich verstehe Sie sehr gut", gab ich zurück. „Aber ich weiß nicht, wo die MESACION versteckt ist. Ich habe dieses Schiff noch nie gesehen. Es wird gut bewacht."
Er wollte lachen, aber es wurde nur ein Krächzen daraus.
„Du kennst dich gut im Bahnhof aus. Du kannst mir nichts vormachen. Dieses Schiff durchmißt achthundert Meter, du mußt also wissen, wo es sich befindet."
„Ich ahne es!"
„Dann führe mich endlich dorthin?" schrie er hysterisch.
Mein Mißtrauen war berechtigt. Irgend etwas stimmte nicht.
Es war bestimmt kein Zufall, daß der dürre Terraner allein zurückkam. Dieser Mann war krank. Sein Verhalten deutete einwandfrei auf eine starke Schädigung durch die PAD-Seuche hin. Plock war bewaffnet - ich mußte also vorsichtig sein. In den letzten Tagen hatte ich oft genug erlebt, daß Kranke unberechenbar waren. Ein schrecklicher Gedanke schoß mir durch den Kopf.
Sollte Plock die beiden anderen Männer getötet haben?
„Ich will tun, was Sie verlangen", sagte ich zu Plock. „Aber Sie könnten mir wenigstens den Grund für Ihren Alleingang nennen."
Plocks Stimme wurde weinerlich.
„Ich will zurück zur Erde, ist das nicht Grund genug?"
Er gab sich einen Ruck. Offenbar merkte er erst jetzt, daß er sich verraten hatte. Kranken in diesem Stadium fiel es schwer, ihre Emotionen zu kontroIIieren.
„Wollen Sie allein dieses riesige Schiff fliegen?" erkundigte ich mich.
„Das ist mein Problem", sagte er. „Ich werde schon eine Möglichkeit finden." Er sprach jetzt mehr zu sich selbst. „Vielleicht gelingt es mir, die Männer, die das Schiff bewachen, zu einem Flug zur Erde zu überreden."
Ich hüpfte voraus, und er folgte mir.
Natürlich hatte ich nicht die Absicht, ihn in die Nähe der MESACION zu bringen, denn ich wollte den Terranern keine Schwierigkeiten machen. Die Frage war nur, wie ich ihn loswerden konnte, ohne mein eigenes Leben zu gefährden.
Ich war überzeugt davon, daß sich bald eine Gelegenheit zur Flucht bieten würde. Ich war schneller als er. Sein einziger Vorteil war die Waffe an seinem Gürtel. Die
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