0615 - Gefahr für Andromeda
hoffen, daß die Maahks nicht plötzlich aus ihrer Lethargie erwachen."
Sie schalteten ihre Antigravprojektoren ein und flogen dicht über der Scheibenoberfläche dahin. Wenig später erreichten sie das Wrack des abgestürzten Großraumschiffs.
Lord Zwiebus, der an der Spitze flog, landete auf der Außenhülle des Schiffes.
„Niemand zu sehen", stellte er erleichtert fest. „Die Maahks haben sich alle zurückgezogen."
Goshmo-Khan blickte zur benachbarten Scheibe hinüber. Dort brannten noch alle Scheinwerfer. In ihrem Licht lag das zweite Großraumschiff der Maahks.
Auf diese Entfernung war nicht zu sehen, ob die Maahks Wachen aufgestellt hatten.
„Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie dieses Schiff unbewacht lassen, sagte Lord Zwiebus. „Wahrscheinlich patrouillieren dort drüben ein paar hundert Maahks und deren Roboter."
Plock sah ihn von der Seite an.
„Wenn diese Vermutung zutrifft, werden wir kaum an das Schiff herankommen."
„Warten wir ab", wich der Neandertaler aus.
Die dritte Scheibe lag in völliger Dunkelheit. Goshmo-Khan überlegte, ob es eine besondere Bedeutung hatte, daß die Maahks diesen Teil des Weltraumbahnhofs in Dunkelheit liegen ließen.
Es war schwer, die Überlegungen eines normalen Maahks zu erraten, die Überlegungen kranker Maahks würden den Terranern immer ein Rätsel bleiben.
„Wir fliegen weiter", befahl Lord Zwiebus. „Sobald wir die benachbarte Scheibe erreicht haben, müssen wir noch vorsichtiger sein. Wenn wir in den Bereich des Scheinwerferlichts kommen, müssen wir in größerer Höhe fliegen. Vielleicht erreichen wir auf diese Weise das zweite Schiff."
Sie flogen weiter. Am Rande der anderen Scheibe änderte Lord Zwiebus die Richtung und flog senkrecht nach oben in den Leerraum. Er hielt erst an, als er sich über den Lichtkegeln befand.
„So", sagte er gelassen. „Versuchen wir es."
Plock stieß eine Verwünschung aus.
„Was ist los?" erkundigte sich Gosh-Ono-Khan. „Verlierst du die Nerven?"
„Schon möglich", meinte Plock.
„Die Krankheit?" In der Stimme des Wissenschaftlers schwang jetzt Besorgnis mit.
„Ja", bestätigte Plock. „Ich spüre einen stanken Drang in mir, sofort zur Erde zurückzukehren. Dieser Wunsch wird immer stärker. Ich weiß nicht, wie lange ich ihm widerstehen kann."
„Du mußt alle Tabletten schlucken, die du noch im Anzug mit dir führst", ordnete Goshmo-Khan an.
Plock lachte gezwungen.
„Sie sind schon seit Stunden aufgebraucht. Ich nahm jedesmal die doppelte Dosis."
Der Khan stieß eine Verwünschung aus.
„Reißen Sie sich zusammen!" fuhr Lord Zwiebus den dürren Mann an. „Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, irgendwelchen Emotionen nachzugeben."
„Sie haben recht", gab Plock unglücklich zu. „Ich tue mein Bestes, aber der Drang wird immer stärker. Ich habe Angst. Ich glaube, daß ich bald die Kontrolle über mich verlieren und dann unvernünftige Dinge tun werde."
Einen Augenblick war Lord Zwiebus ratlos. Er bedauerte, daß weder er noch einer der beiden anderen Männer einen Paralysator trug. Sie hätten Plock betäuben und am Rande der Scheibe zurücklassen können. Später hätten sie ihn dann abgeholt.
„Sie müssen umkehren", sagte Lord Zwiebus. „In diesem Zustand sind Sie eine Gefahr für uns."
„Schicken Sie mich nicht zurück!" flehte Plock. „Allein werde ich es nicht überstehen."
Lord Zwiebus war unschlüssig. In den letzten Tagen hatte Goshmo-Khans Assistent seine Sympathie erworben. Trotzdem, er durfte jetzt keine Rücksicht auf diesen Mann nehmen. Schräg unter ihnen lag das Schiff, das sie unter allen Umständen fluguntauglich machen mußten.
„Nehmen Sie Vernunft an!" sagteLord Zwiebus zu Plock.
„Zwingen Sie sich, logisch zu denken. Das wird Ihnen helfen, die Situation richtig einzuschätzen. Der geringste Fehler kann unser Unternehmen zum Scheitern bringen."
Plock-atmete schwer. Er rang mit sich selbst.
„Es tut mir leid, Plock", sagte der Khan leise. „Aber ich muß zugeben, daß Lord Zwiebus recht hat."
„Nun gut", seufzte Plock niedergeschlagen. „Ich haue ab."
Lord Zwiebus und Goshmo-Khan sahen ihn davonfliegen.
„Warten Sie auf uns in der Nähe des Lecks!" rief der Wissenschaftler ihm nach. .
Sie sahen Plock in der Dunkelheit verschwinden. Lord Zwiebus räusperte sich durchdringend.
„Manchmal unterschätzt man die Menschen, denen man begegnet."
„"Ich hätte Ihnen sagen können, daß er ein feiner Bursche ist", erwiderte Goshmo-Khan.
„Was?" rief
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