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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hätte ihm, Larry, sicher sofort
Bescheid zukommen lassen, wenn sie etwas davon erfahren hätte.

Nachdenklich trat X-RAY-3 den Rückzug an. Es war zu früh
für ihn, die entsprechenden Fragen zu stellen. Er hätte sich nur verdächtig
gemacht und unter Umständen etwas gebremst, was derzeit in Fluß war.
    Vielleicht verfolgte die Schwedin im Zusammenhang mit
Bakers Selbstmord eine bestimmte Spur? Unter diesen Umständen konnte sie es
möglicherweise nicht riskieren, das Taschenfunkgerät zu aktivieren, um ihm eine
Nachricht zukommen zu lassen.
    Manchmal liefen die Dinge eben nicht planmäßig. Er mußte
sich in Geduld fassen und abwarten.
    Er fuhr zum Sunbeam-Hotel zurück. In der Bar saß noch
immer die rassige Südamerikanerin und schien auf eine Geste oder ein Gespräch
mit ihm zu warten. Doch Larry Brent war zu alles anderem als zu einem Flirt
aufgelegt.
    Der Platz an der Bar, wo er vorhin noch mit O’Connor und
Weverton gesessen hatte, war leer.
    Vom Barkeeper erfuhr der Agent, daß Weverton und seine
Frau kurz nach seinem Weggehen aufgebrochen seien. Ob Mister O’Connor sich noch
im Hotel aufhalte, entzieht sich seiner Kenntnis.
    Larry Brent beschloß, im Palmhain nachzuschauen. O’Connor
hatte etwas von einem späten Spaziergang erwähnt. Durch seine Geste hatte der
PSA-Agent dem Schokoladenfabrikanten zu verstehen gegeben, daß er gern bereit
war, das zwangsweise unterbrochene Gespräch fortzusetzen.
    Über die Terrasse ging Larry nach draußen.
    Außer ihm befanden sich keine weiteren Gäste mehr im
Freien. Die meisten hatten es vorgezogen, die Betten aufzusuchen. Nur ein paar
ganz Unentwegte hielten durch. Und das Nacht für Nacht. Im Casino wurde noch
gespielt, im Tanzsaal drehten sich die Paare, in der Bar nahmen noch einige
Gäste ihre Drinks zu sich.
    Die Geräusche aus der Bar blieben hinter ihm zurück. Ruhe
und Frieden umgaben ihn. Kaum merklich bewegte ein milder Wind die Palmblätter.
    Larry ging den Spazierpfad entlang. Im Abstand von
jeweils fünfzig Metern standen schmiedeeiserne, elektrische Standleuchten, die
den Weg erhellten. Durch die gelben Glasfenster fiel sanftes, weiches Licht.
    Als er etwa hundert Meter weit gegangen war, sah er eine
Gestalt an einem Baum gelehnt. Sie rauchte eine Zigarette. Das vordere Ende des
Stäbchens glomm in der Dunkelheit auf.
    Larry steuerte auf den Einsamen zu. Es wirkte noch ganz
zufällig, da er nicht wußte, wer hier wirklich wartete.
    Die Gestalt am Baum bewegte sich.
    Es war O’Connor. „Ich habe gewußt, daß Sie noch mal
kommen würden.“
    Der Schokoladefabrikänt betrachtete sinnend seine
glühende Zigarette.
    Larry und O’Connor standen abseits vom Weg, wo der
Lichtkegel der Laterne nicht mehr hinreichte.
    „Ich hatte heute abend den Eindruck, daß Sie schwere
Sorgen haben“, meinte Larry. „Sie geben sich zwar Mühe, das so gut wie möglich
zu verbergen, aber wenn jemand in Gesichtern zu lesen versteht, dann bereitet
es keine Schwierigkeiten, Ihr Inneres zu erkennen.“
    O’Connor nickte. Sein Gesicht lag völlig im Schatten.
„Was ich Ihnen sage, bleibt unter uns! Ich überlasse es allerdings Ihrer
Findigkeit, etwas daraus zu machen - ohne mich allerdings dabei zu gefährden.
Ich bin mir selbst im Zweifel, das sollten Sie wissen. Einmal habe ich den
Wunsch, alles in die Welt hinauszuschreien, ein andermal möchte ich mich am
liebsten in den äußersten Winkel zurückziehen, alles verschweigen und
vergessen, aus Angst, mein Leben könnte sich von Grund auf ändern, wenn ich
auch nur einen Zipfel des Geheimnisses preisgebe, das ich kennengelernt habe!“
    O’Connor zog hastig an seiner Zigarette, warf sie dann
mit einer fahrigen Bewegung auf den Boden und trat die Kippe mit der Fußspitze
aus.
    „Weverton ist ein Teufel“, stieß er gepreßt hervor.
„Zumindest steht er mit dem Teufel im Bund! Sein Reichtum und sein ständiger
Aufstieg sind kein Zufall. Er kann es steuern. Aber das kostet ihn etwas. Die
ganze Gesellschaft hier, mit der er es zu tun hat, ist verrückt. Sie wissen aus
Langeweile nicht, was sie tun sollen. Sie opfern Menschen! Sie losen die Opfer
vorher aus! Aimee hatte das Pech, daß das Los auf sie fiel!“
    Er seufzte, seine Augen weiteten sich.
    Was O’Connor da von sich gab, klang mehr als
ungeheuerlich. Larry wartete darauf, noch mehr zu erfahren.
    Da kippte O’Connor langsam und steif nach vorn.
    X-RAY-3 riß sofort die Arme in die Richtung. „O’Connor?
Zum Teufel?! Was ist los?“
    Aber der

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