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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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liegen und sich zu räkeln.
    Die Farben um ihn und in ihm waren ein einziger Rausch.
Es gab keine Sorgen, nichts, was ihn bedrückte. Es war eine andere, eigene
Welt. Gestalten, aus Licht und Schatten, aus Farben geboren, schmiegten sich an
ihn, tauchten aus dem Nichts auf und verlöschten wieder. Schöne Frauen, in
schleierartige Gewänder gekleidet umschmeichelten ihn und lächelten ihm zu.
    Edle Gesichter und vollendete Körper, die alle ihm
gehörten. Er brauchte nur zuzugreifen.
    Frank Forster befand sich mitten in einer riesigen Halle.
Ein Palast, der erfüllt war von Feen und Elfen, leichtfüßige Gestalten, die
lautlos seinen stummen Befehlen gehorchten. Die Wände waren aus Edelsteinen und
glühten in faszinierendem Glanz.
    Ein Gesicht kam in sein Blickfeld. Es waren die schönen,
strahlenden Augen von Jo-Anne Hathry.
    Ein schwerer, süßer Duft entströmte ihrem Körper. Jo-Anne
war umhüllt von farbenprächtigen Blütenblättern, und sie selbst wuchs aus dem
Kelch heraus, weiß und zerbrechlich wie der Stengel einer Lilie.
    „Der Duft - er ist wunderbar, Hank.“
    Er hörte die Stimme. Sie war ein heiseres,
verführerisches Flüstern an seinem Ohr.
    Sphärenhafte Töne schwangen in dieser Stimme und wurden
jetzt stärker wahrnehmbar. Die Musik kam aus den Wänden, aus den
Blütenblättern. Tanzend wich Jo-Anne vor ihm zurück. Sie streckte die nackten
Arme nach ihm aus. Die Berührung ihrer weichen, samtenen, duftenden Haut ließen
wohlige Schauer durch seinen Körper rieseln.
    „Es ist Mitternacht Hank. Hörst du mich...?“
    „Ja.“ Er nickte, aber es wurde ihm nicht bewußt, daß er
gesprochen hatte, den Anblick Jo-Annes, die mit den großen, glühenden Blüten
eins wurde und verschmolz.
    „Mitternacht, Hank. Der Duft...“
    „Er ist wunderbar. Es müßte immer so sein.“
    Seine Augen glühten. Jo-Anne war schön, die Liebe war
schön, das Leben war schön - man mußte es nur genießen, in vollen Zügen und mit
allen Sinnen.
    Und dann war Jo-Anne mit einem Mal weg! Hank sah sie
nicht mehr.
    „Jo-Anne?“ Er hörte sich fragen. Aber sie antwortete
nicht mehr.
    Was blieb, waren die Farben, die sphärenhaften Klänge,
die grazilen Gestalten. Alles bildete eine Einheit, alles war Harmonie.
    „Jo-Anne? Jo-Anne!“ Er rief nach ihr. Seine Stimme hallte
durch den Palast und kehrte zurück wie ein mehrfach widerhallendes Echo.
    Er starrte auf die Blumen. Sie sahen verändert aus. Sie
wirkten grau, fahl und tot. Aber Hank Forster war zu weit weg, um zu begreifen,
daß sich Wirklichkeit und Traum gemischt hatten, daß etwas Furchtbares
geschehen war.
     
    ●
     
    Das Gespräch an der Bar mit Weverton und O’Connor zog
sich in die Länge.
    Weverton war aufgekratzt und bei bester Stimmung. Er
erzählte ein paar Zoten, daß sich selbst einem abgebrühten Witzeproduzenten die
Haare gesträubt hätten.
    Auch Mrs. Weverton lernte Larry Brent an diesem späten
Abend kennen.
    Sie hieß Molly. Der Name paßte zu ihr. Sie war gut
gepolstert und hatte einen Busen, der bei Jane Mansfield Konkurrenzneid
hervorgerufen hätte, wäre sie noch am Leben.
    Molly Weverton war eine quicklebendige, sympathische Frau
mit mütterlichem Wesen. Sie war Anfang fünfzig und trug das Haar superweiß mit
perlgrauen Schatten. Ihre Haut war rosig wie bei einem Ferkel. Die
brillantenbesetzte Brille, die sie an einem feinziselierten, goldenen Kettchen
um den Hals trug, glitzerte, daß man ständig versucht war, auf den Ausschnitt
des Kleides zu blicken.
    Molly Weverton war ebenso leutselig und gastfreundlich
wie ihr Mann, und sie sagte, wie sehr sie sich schon auf morgen abend freue,
neue Gäste in ihrem Haus begrüßen und ihren alten Freunden vorstellen zu
können.
    Lange blieb Molly Weverton nicht an der Bar. Sie hatte im
hoteleigenen Spielsaal ihr Spielchen nur kurz unterbrochen, um einen Drink zu
sich zu nehmen und kurz zu entspannen.
    Doch sie wollte unbedingt weiterspielen. Sie hatte eine
Glückssträhne.
    In den letzten beiden Stunden hatte sie rund zehntausend
Dollar gewonnen und damit die Wevertonschen Millionen bereichert.
    Andrew P. Weverton freute sich wie ein kleines Kind, als
er das hörte.
    „Dann scheint das ein billiger Abend hier zu werden,
meine Liebe.
    Zehntausend, damit kannst du die Rechnung begleichen und
brauchst auch mit dem Trinkgeld nicht kleinlich zu sein.“
    Molly Weverton zog wieder Richtung Spielsalon ab, indem
sich das Gros der Hotelgäste aufhielt. Weverton erzählte noch verschiedene
Schwanke aus

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