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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Moment erreichten, in dem der Gedanke geboren wurde.
    Der Flottentender drosselte seine Fahrt und tauchte gleichzeitig unter dem Hindernis hinweg. Es war alles so blitzschnell gegangen, daß niemand außer Mentro Kosum das Ausweichmanöver beobachten konnte. In der einen Sekunde war die Gespensterflotte noch 30000 Kilometer von dem Flottentender entfernt gewesen - und Bruchteile später schwebte sie bereits hinter ihnen im All.
    Als alles vorbei war, schaltete Kosum noch den Autopiloten auf langsame Fahrt und Erdkurs, dann brach er zusammen.
    Er hatte sich völlig verausgabt.
    „Lassen Sie ihn in Frieden, Mimo!" rief Goshmo-Khan mit polternder Stimme durch die Kommandozentrale. „Quälen Sie ihn nicht mehr, sonst breche ich Ihnen alle Knochen im Leibe."
    „Ja, ich lasse ihm die verdiente Ruhe", versicherte Kol Mimo.
    Es war eine bewußte Lüge, um den cholerischen Mongolenabkömmling zu beschwichtigen. Dabei war ihm klar, daß er, wenn sie erst in den Erdorbit eingeschwenkt waren, Mentro Kosum noch einmal zu einer Sonderleistung aufstacheln mußte, damit er den Flottentender sicher auf Terra landete.
     
    3.
     
    Professor Dr. Dr. Goshmo-Khan hatte oft klare Momente, in denen er die Problematik der Situation in allen Einzelheiten zu sehen glaubte. Dann wieder versank sein Geist in einem dichten Nebel, durch den er sich nur mühsam hindurchkämpfen konnte.
    Das Psychopharmakon, das ihm Kol Mimo injiziert hatte, verfehlte seine Wirkung nicht. Goshmo-Khan spürte wieder die alte Vitalität, er erkannte seine Umgebung genau und wurde sich der selbstgestellten Aufgabe bewußt.
    Sie befanden sich an Bord des Flottentenders TERMIT-1083 und hatten den Wissenschaftlern von Alchimist den Nullzeit-Deformator gestohlen. Jetzt wollten sie zur Erde, um mit der Zeitmaschine zu einem Datum zurückzukehren, das vor dem 20.
    August des vergangenen Jahres lag. Perry Rhodan sollte daran gehindert werden, das Experiment mit den Nugas-Reaktoren zu realisieren... dann würde es keine PAD-Seuche geben.
    Goshmo-Khan wurde sich bewußt, daß sie am Ende ihrer Reise angelangt waren.
    Sie flogen in ein schweigendes System ein. Der Hypersender war auf automatischen Empfang geschaltet, was bedeutete, daß der Bordrechner die wichtigsten Nachrichten ausfilterte und über die Kommunikationsgeräte der Kommandozentrale wiedergab.
    Es waren praktisch nur Robotsendungen, die die Männer des Flottentenders empfingen. Selbst die Sendungen von Terra Television wurden von Robotern geleitet. Es gab Interviews mit Sterbenden und solche mit Menschen, die sich noch einen Funken Willenskraft bewahrt hatten. Und einmal brachten die Roboter, eine Übertragung von Imperium-Alpha, bei der auch Perry Rhodan eine kurze Ansprache hielt.
    Das war zu dem Zeitpunkt, als sie die kurze Linearetappe beendet hatten und Mentro Kosum mit letzter Kraft versuchte, der vor ihnen treibenden Geisterflotte auszuweichen.
    Goshmo-Khan war von Rhodans Anblick erschüttert. Der Großadministrator wirkte wie ein Gespenst. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und blickten stumpf in die Kamera.
    Goshmo-Khan konnte nicht verstehen, was Rhodan sagte, weil Kol Mimo gerade auf den Emotionauten einsprach und Rhodans schwache Stimme übertönt wurde.
    Goshmo-Khan geriet über die Störung so in Wut, daß er Kol Mimo anschrie, den Emotionauten endlich in Ruhe zu lassen, Die Gefahr war gebannt, Mentro Kosum hatte es geschafft, der Geisterflotte auszuweichen. Also sollte dieser verdammte Knochenmann ihn nicht mehr traktieren!
    „Ja, ich lasse ihm die verdiente Ruhe", sagte Kol Mimo.
    Aber damit wollte sich Goshmo-Khan nicht zufriedengeben.
    Noch spürte er die Wirkung des Psychopharmakons. Und er wollte endlich Kol Mimo zu einer klaren Stellungnahme zwingen.
    „Sie treiben ein falsches Spiel mit uns, Mimo", behauptete Goshmo-Khan und stellte sich seinem Gegenspieler breitbeinig entgegen.
     
    *
     
    Kol Mimo war von Goshmo-Khans Reaktion nicht überrascht.
    Der Wissenschaftler aus dem Waringer-Team besaß einen ausgeprägten Intellekt, der durch das Psychopharmakon geweckt wurde. Allerdings würde durch die Einwirkung der PAD-Seuche seine Persönlichkeit verzerrt, so daß dominierende Charaktereigenschaften zurückgedrängt und andere, weniger ausgeprägte, verstärkt zum Durchbruch kamen.
    Auf Kol Mimos Totenschädel erschien ein Grinsen.
    „Ich habe mir schon seit Tagen gewünscht, daß Sie einmal aus sich herausgehen, Goshmo-Khan. Sie wissen gar nicht, wie sehr ich die Diskussionen mit

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