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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch in einem Jahr oder noch später durchführen konnten. Doch der springende Punkt war, daß Kosum und die anderen dann schon längst von der Seuche dahingerafft sein würden. Und er, Kol Mimo, würde dann wahrscheinlich das einzige noch lebende Wesen der ganzen Galaxis sein - er, der er als einziger gegen die PAD-Seuche völlig immun zu sein schien.
    Er allein in einer Galaxis von Toten... im Besitz der einzigen Waffe, mit der man der verheerenden Seuche beikommen konnte, aber außerstande, den Nullzeit-Deformator auch nutzbringend einzusetzen.
    Diese schreckliche Vision plagte ihn, seit seine drei Kameraden von der PAD-Seuche endgültig in die Knie gezwungen worden waren.
    Er durfte es nicht soweit kommen lassen.
     
    *
     
    Mentro Konsum sah desinteressiert zu, wie der lebende Leichnam mit der pergamentenen Haut eine Injektionsnadel in seine Vene einführte. Er spürte den Einstich und gleich darauf, wie ihm am ganzen Körper heiß wurde.
    Er mußte plötzlich kichern. Er hatte einen Gedankenblitz, der ihn amüsierte.
    „Kol Mimo mit seiner Spritze, treibt die Angelegenheit auf die Spitze", reimte er.
    „Sie haben schon bessere Schüttelverse von sich gegeben", sagte Kol Mimo unbeeindruckt.
    „Das sagen Sie nur, weil Sie humorlos sind", erwiderte Mentro Kosum gekränkt.
    „Jetzt zeigen Sie erst einmal, daß Sie Humor haben, indem Sie den Tender in einer kurzen Linearetappe in den terranischen Raum bringen", sagte Kol Mimo.
    „Wo liegt da der Witz?" wunderte sich Mentro Kosum.
    „Tun Sie schon, was ich verlangt habe", rief Kol Mimo, „bevor das Mittel seine Wirkung verliert."
    „Welches Mittel?"
    Kol Mimo packte ihn bei der Schulter.
    „Wie fühlen Sie sich, Kosum?" fragte er.
    „Ausgezeichnet", behauptete der Emotionaut. Die Müdigkeit war wie weggewischt. Er hatte nur Schmerzen, so als würde irgend etwas in seinem Organismus nicht mehr richtig funktionieren.
    „Kosum", sagte Kol Mimo eindringlich. „Unser ganzes Unternehmen hängt jetzt von Ihrem Einsatz ab. Fühlen Sie sich in der Lage, die Steuerung des Tenders zu übernehmen?"
    „Warum tun Sie so dramatisch?" wunderte sich Kosum. „Ich sagte doch schon, daß ich mich ausgezeichnet fühle. Unter der SERT-Haube wird sich meine Kapazität noch verdoppeln."
    „Dann bringen Sie uns in einer Linearetappe zur Erde", verlangte Kol Mimo. „Der Erfolg unseres Unternehmens kann davon abhängen, wann wir auf der Erde landen!"
    Der Emotionaut nickte. Er hatte schon schwierigere kosmonautische Probleme gelöst. Es war ein Kinderspiel, die nötigen Schaltungen vorzunehmen, um die kurze Linearetappe einzuleiten. Und das, obwohl er auf sich allein gestellt war.
    Er brauchte nur die Koordinaten des Tenders von der automatisch arbeitenden Ortung abzuberufen und zusammen mit den aus den Speichern geholten Koordinaten der Erde an den Autopiloten weiterzugeben. Dazu waren nur einige Tastendrucke notwendig. Die Schiffsroboter nahmen ihm alle Rechenarbeit ab und bestimmten den exakten Eintauchpunkt für das Linearmanöver, genau sowie sie die Dauer des Linearfluges eruierten.
    Mentro Kosum ließ die SERT-Haube über seinen Kopf gleiten und stellte die „Simultan-Emotion- und Reflex-Transmissions-Verbindung" zu den Ausführungsmechanismen her.
    Ein Lämpchen leuchtete auf, das anzeigte, daß alle erforderlichen Berechnungen abgeschlossen waren. Mentro Kosum drückte die Fahrt-Taste und schaltete den Autopiloten ein.
    Der Flottentender beschleunigte mit konstanten Werten. Als dann die erforderliche Geschwindigkeit für das Linearmanöver erreicht war, leuchtete die entsprechende Kontrolltaste auf.
    Mentro Kosum drückte sie nieder und der Flottentender tauchte in den Zwischenraum ein.
    Mentro Kosum konnte wieder völlig klar denken. Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie schwer er unter der Paraabstrakt-Seuche zu leiden gehabt hatte.
    Der Schmerz pochte immer noch dumpf in seinem Körper, aber wenigstens hatte sich der Nebel über seinem Geist ein wenig gelichtet.
    Er fragte sich, ob Kol Mimo mit seiner Theorie recht behalten würde. Es hörte sich recht einfach an, ein Zeitparadoxon herbeizuführen und damit den Lauf der Geschehnisse zu verändern. Aber früher hatte es sich schon bei ähnlichen Versuchen gezeigt, daß eine Korrektur der Vergangenheit nicht so leicht durchzuführen war.
    Man hatte schon einmal, im Jahre 3432, versucht, mit Hilfe des Nullzeit-Deformators die Vergangenheit zu verändern, um eine Konstellation zu schaffen, die sich günstiger auf die

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