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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tastatur seine Eingaben machte. Die Programme standen, den Code wußte er. Dann brauchten sie nur mehr zu warten, bis der Drucker etwas ausspie.
    Es war nicht viel. Der Professor las es vom Bildschirm ab, Suko nahm sich das Ausgedruckte vor.
    Was er an neuen Informationen bekam, bestätigten die ersten, die Gern ihm gegeben hatte. Ein gewisser Julien de Lacre hatte tatsächlich mitgeholfen, das Heer der Kreuzfahrer gegen die Katharer anzuführen, aber er hatte irgendwann einmal die Seiten gewechselt.
    Später war er dann von seinen eigenen Leuten gejagt worden. Man hatte ihm einen Namen gegeben, den Schattenreiter, aber auch den Wanderer oder den Wächter. Konkrete Angaben fand Suko nicht, die Spur des Julien de Lacre verlor sich irgendwann. Man ging davon aus, daß er zu Kartharern übergetreten wäre und sich auf die Suche nach dem Heil gemacht hatte.
    »Heil«, murmelte Suko, »was kann das sein? Etwa die Insel Avalon?« Er schaute Gern dabei an, der nur seine Schultern hob und meinte »Fragen Sie mich etwas Leichteres, ich weiß es nicht.«
    »Glauben Sie an Avalon?«
    »Nein.«
    »Überhaupt nicht?«
    Gern lachte »Versuchen Sie nicht, mich in die Enge zu treiben. Ich kann Ihnen da keine wissenschaftlich exakte Auskunft geben, Inspektor. Ehrlich nicht.«
    »Möglicherweise eine andere.«
    »Eine private?«
    »Richtig.«
    Gern blickte auf den Bildschirm, dann auf Suko »Das ist natürlich schwer, wenn ich einem Polizisten meine Meinung offenlege.«
    »Ich verspreche Ihnen, offiziell keinen Gebrauch davon zu machen, Professor.«
    »Sagen Sie mir denn, um was es geht?«
    »Avalon. Wir suchen Avalon.«
    Gern blieb starr sitzen »Das kann doch nicht wahr sein«, flüsterte er »Nein, das glaube ich nicht. Sie, Inspektor, suchen Avalon? Sind Sie auf dieses Märchen tatsächlich hereingefallen?«
    »Ist es ein Märchen?«
    »Für mich schon. Ja, es ist ein Mythos, eine Sage, eine Legende, meinetwegen auch ein Märchen. Die Edlen damals waren von einer gewissen Romantik erfüllt, die sich im letzten Jahrhundert wiederholt hat, als man die blaue Blume suchte. Die Menschen lebten in einer Zeit des Aufbruchs Europa erlebte Stürme, die Kirche spielte eine große Rolle, war aber vielen wegen ihrer Machtfülle und Geldgier suspekt, da hatte man eben Träume, die meines Erachtens eine Folge der herrschenden Verhältnisse waren.«
    »Gut gesprochen, Professor. Nur lassen Sie sich gesagt sein, daß ich andere Dinge erlebt habe und Sie nicht ohne Grund frage. Ich beschäftige mich eben mit Vorhängen, die überhaupt nicht in das moderne Raster hineinpassen. Ob es Avalon nun gibt oder nicht, ich kann es nicht sagen, jedenfalls existieren Spuren.«
    »Die immer im Nichts enden, wie ich weiß.«
    Suko kehrte wieder zum eigentlichen Thema zurück »Und was mit Julien de Lacre geschehen ist, wissen Sie auch nicht. Mehr Informationen gibt es nicht?«
    »Nein, das war alles.«
    Suko stand auf und nickte dem Wissenschaftler zu »Sie haben mir trotzdem sehr geholfen.«
    »Wobei?«
    »Ich habe erfahren, daß es einen Julien de Lacre gegeben hat. Das ist für mich viel wert, auch wenn seine Spuren vom Sand der Zeit verweht worden sind. Aber es gibt ihn, und es ist durchaus möglich, daß es Verbindungen bis in die Gegenwart gibt, denn ich kann Ihnen versichern, daß das Geschlecht der de Lacres nicht ausgestorben ist. Es existiert weiter, Professor.«
    »Wie oder wer?«
    »Eine junge Frau. Sie heißt Melusine de Lacre, lebt nicht mehr in Frankreich, sondern in unserem Land.«
    »Das habe ich nicht gewußt. Können Sie denn nicht mehr über sie erfahren. Möglicherweise hat sie Ahnenforschung betrieben.«
    »Das wäre schön. Soweit ich informiert bin, ist sie selbst auf der Suche nach…«
    »Avalon?« sprach Gern dazwischen.
    »Das kann sein.«
    Der Wissenschaftler winkte ab »Nehmen Sie es nicht persönlich, Inspektor, mir ist das zu phantastisch.«
    »Leider ist das Leben manchmal viel phantastischer, Professor. Ich möchte noch einmal auf den Namen zurückkommen, den Julien de Lacre getragen hat. Sie sprachen von einem Schattenreiter.«
    »Exakt.«
    »Darüber gibt es keine Informationen, wie ich annehme.«
    Gern deutete auf den Bildschirm und auch gegen den Drucker.
    »Haben Sie etwas gesehen?«
    »Leider nein.«
    »Ich auch nicht. So müssen wir uns beide mit dem zufrieden geben, was unser Freund ausspie.« Er lächelte Suko zu. »Es hat mich trotzdem gefreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Unser Gespräch war äußerst

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