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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessant. Sollten Sie wieder Probleme in ähnlicher Richtung haben, Sie können immer auf mich zählen.«
    »Danke, Professor, darauf werde ich bestimmt zurückkommen.«
    Suko war schon auf dem Weg zur Tür und öffnete sie.
    »Ich gehe noch mit Ihnen bis zum Ausgang. Für mich ist auch bald Schluß.«
    Vor dem Gebäude verabschiedeten sich die beiden Männer. Gern bat Suko darum, informiert zu werden, sollte sich auf der Seite des Inspektors ein Erfolg zeigen.
    »Das mache ich gern.«
    Gedankenversunken ging Suko zurück zu seinem BMW. Viel hatte er nicht erfahren, doch seine Gedanken wollten von einem Punkt nicht weichen. Julien de Lacre war seiner Ansicht nach der Schlüssel zum Geheimnis, das ganze Generationen mit dem Begriff Avalon umschrieben hatten. Nicht grundlos hatte man ihn als den Schattenreiter bezeichnet. Weshalb? War es ihm vielleicht gelungen, den Weg nach Avalon zu finden? Hatte er dort das Geschlecht der de Lacres weitergeführt? Von John Sinclair wußte Suko, daß Melusine de Lacre unbedingt nach Avalon mußte, um ihr Augenlicht wiederzubekommen. Für sie war die Insel wohl zu einer Heimat geworden.
    Und als Heimat konnte man nur den Ort bezeichnen, wo man entweder geboren war oder sehr lange gelebt hatte.
    Der Inspektor lächelte und rechnete damit, daß ihm noch einiges an Überraschungen bevorstand…
    ***
    Melusine de Lacre war eingetaucht und erlebte eine Welt, die sie nie gesehen hatte und trotzdem kannte, denn ihre Träume waren stets sehr intensiv gewesen.
    Sie schwebte, sie reiste, sie glitt, und sie kam sich vor, als würde sie von sanften Schwingen ihrem eigentlichen Ziel entgegengetragen. Aber wo lag es?
    Wahrscheinlich dort, wo sie das Licht geheimnisvoll schimmern sah. Weit vor sich, ohne dabei in der Lage zu sein, eine Distanz angeben zu können.
    Aber sie war glücklich. Allein, daß sie die Helligkeit des Lichts erkennen konnte, zeigte ihr in etwa das Ende ihrer Blindheit an, und dies hatte sie gewollt.
    Der geheimnisvolle Dunkle Gral war der Schlüssel gewesen. Nur durch ihn war ihr diese Reise gelungen, an deren Ende ein Ziel stand, das irgendwas zwischen den Zeiten, zwischen Tag und Traum lag und dem ihre gesamte Sehnsucht gehörte.
    Sie schwebte weiter, und sie lauschte ihrem eigenen Atem nach, der über die Lippen floß.
    Das Licht blieb, aber wo befand sich der Gral?
    Melusine war in ihn hineingetaucht wie in eine Röhre. Der Gral hatte sie verschlungen, auf die Reise geschickt und war selbst verschwunden. Möglicherweise zwischen den Zeiten verschollen. Sie brauchte ihn nicht mehr, denn sie befand sich auf dem richtigen Weg. Am Ende würde sie die Insel im Nebel erreichen, die Insel der Äpfel, wie die abgeleitete Übersetzung aus dem Keltischen hieß.
    Avalon – ein Eiland, das von Geheimnissen und Rätseln umgeben war, das in alten Balladen besungen wurde, das die Sehnsucht der Menschen schon im Mittelalter hatte erwecken können, aber es war wohl kaum einem Menschen gelungen, auf die Insel zu gelangen.
    War sie die erste?
    Melusine lächelte glücklich. Wenn sie ihren Fuß auf die Insel setzte, würde alles wieder gut werden, das wußte sie genau. Nur auf Avalon konnte sie ihrem Glück nachgehen, und vielleicht würde es ihr gelingen, in die normale Welt zurückzukehren, um dort ein Leben mit einem großen inneren Wissen zu führen.
    Ihr war auch bewußt, daß sie etwas zurückgelassen hatte. Ein im Prinzip schlimmes Erbe, denn der Besitzer des Grals hatte unter dem Verlust stark zu leiden, weil die Kraft, die Melusine benötigte, ihm genommen wurde. Das war ein magisches Gesetz, das auch sie nicht durchbrechen konnte. Es tat ihr leid um John Sinclair. Sie hatte ihn zwar nie sehen können, er war ihr dennoch sympathisch gewesen, denn im Laufe der Zeit hatte sie gelernt, die Menschen nach ihrer Ausstrahlung zu beurteilen, und John Sinclair besaß eine positive Aura.
    Wenn es das weitere Leben erlaubte, wollte sie sich bei diesem Menschen für alles entschuldigen. Zuvor jedoch waren die Insel, die alte und die neue Heimat wichtig.
    Die unsichtbaren Kräfte brachten sie weiter. Hatte Melusine trotz ihrer Blindheit bisher nur einen kleinen Lichtausschnitt sehen können, so änderte sich dies nun, denn der Ausschnitt nahm an Höhe und Breite um einiges zu.
    Es klarte vor ihren Augen auf. Er war zu einer konkreten Hoffnung geworden, die sie immer stärker anzog. Bald würde sie das Licht erreicht haben und…
    Sie tauchte hinein.
    Es war auf einmal soweit. Sie hätte

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