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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkkontakt hielten.
    Verzweifelt sah sich Rhodan nach einer Waffe um, als er hinter sich plötzlich ein Summen und dann ein Scharren vernahm.
    Gleichzeitig fast zog ihn jemand an den breiten Trägern durch das sich wieder öffnende Tor.
    „Weg hier, Danro! Wir müssen um unser Leben rennen...!"
    Während der Anatom das sagte, ließ er den silbernen Schlüssel in der Tasche verschwinden. Das Tor schloß sich. Von fern ertönte metallener Marschtritt.
    Sie liefen endlose Korridore entlang, durchquerten halbfertige Anlagen, in denen die Podeste bereits standen und leere Glocken auf ihre Gehirne warteten und erreichten schließlich einen finsteren Saal mit kahlen, nur roh bearbeiteten Felswänden. Atemlos hielt der Rote Anatom an und setzte sich hin, wo er gerade stand.
    „Ich muß ausruhen", keuchte er. „Sie haben im Augenblick unsere Spur verloren."
    Rhodan setzte sich neben ihn auf den kalten, feuchten Steinboden.
    „Danke, Anatom", sagte er ruhig.
    Sie schwiegen, bis ihr Puls wieder regelmäßig schlug. Dann zauberte der Händler eine kleine Lampe aus seinem Gewand hervor und ließ ihren Schein an den Wänden entlang wandern.
    „Ich glaube, ich kenne mich hier aus", sagte er dann erleichtert.
    „Ein Umweg, aber von hier aus gelangen wir zu einem geheimen Ausgang, den außer mir niemand kennt. Und wenn ihn jemand kennen würde, würde er niemals wagen, in den Tempel einzudringen. So verrückt können nur du und ich sein."
    Trotz ihrer Lage mußte Rhodan lächeln. Er fühlte sich auf einmal nicht mehr so einsam und verlassen, denn nun hatte er die endgültige Gewißheit erhalten, einen wahren Freund gefunden zu haben. Der Anatom hätte ihn zurücklassen können, um sich selbst zu retten. Er hatte es nicht getan. Er hatte sein Leben riskiert, um ihn zu retten.
    Nun, was sagst du jetzt? erkundigte er sich lautlos bei dem Bordin, erhielt aber keine Antwort.
    „Wir müssen weiter", mahnte Anatom. „Aber der Vorsprung ist so groß, daß wir uns Zeit lassen können. Draußen ist jetzt Nacht."
    „Verstehst du etwas von Astronomie?" fragte Rhodan aus einem Impuls heraus.
    „Sicherlich. Ich bin ein guter Kosmonaut."
    „Dann erzähle mir ein wenig über Yaanzar, das System und seine Position in der Galaxis Naupaum."
    Wenn der Anatom über den Wunsch Rhodans erstaunt war, so zeigte er es nicht. Er löschte die Lampe wieder und begann: „Yaanzar ist der vierte von insgesamt zehn Planeten der Sonne Zoornom, die mehr als zwanzigtausend Lichtjahre vom Zentrum Naupaums entfernt ist. Sieben Kontinente und gleichmäßig warmes Klima. Die Hauptstadt Nopaloor liegt auf dem Centro-Kontinent, dessen Klima besonders günstig und warm ist. Sie zählt hundertfünfzig Millionen Einwohner und wird auch der Markt der Gehirne genannt. Ein Sammelbecken für alles Vorstellbare und Unvorstellbare. Unsere Galaxis hat einen Durchmesser von hundertsechzigtausend Lichtjahren."
    Alle Zahlen wurden vom Anatomen natürlich in einem fremden Rechensystem angegeben, aber Rhodan verstand ihre Bedeutung sofort. Der ihm verständliche und gewohnte Zahlenwert wurde von seinem Unterbewußtsein automatisch errechnet, wenn er die fremden Daten hörte.
    „Kennt ihr andere Galaxien, ihre Entfernungsdaten, typisches Aussehen, Form, Anzahl der Sonnen und Spektren?"
    „Ich bin Kosmonaut, das sagte ich bereits, und als solcher kenne ich natürlich bestimmte Leuchtfeuer, die nichts anderes als Galaxien sind. Aber das kann dein Problem auch nicht lösen, denn eine Galaxis sieht aus jedem Blickwinkel betrachtet wieder anders aus. Wir benötigen zumindest eine exakte Datenangabe als Hinweis, aber nicht einmal die haben wir."
    „Ich weiß, wie unmöglich es scheint, Moolk wiederzufinden, aber wenn du mir astronomische Karten besorgen könntest, wäre es vielleicht doch nicht ganz aussichtslos, bestimmte typische Merkmale zu entdecken, die mir einen Hinweis gäben.
    Schließlich gibt es noch Nachbargalaxien, die mir in Form und Farbe bekannt sind. Wenn ich eine von ihnen fände, käme ich einen Schritt weiter."
    „Was ist schon ein einziger Schritt, wenn es vielleicht um Millionen von Lichtjahren geht?" Er reckte sich und stand auf, indem er gleichzeitig seine Lampe einschaltete. „Wir werden später, wenn wir in Sicherheit sind und du deine Identität gewechselt hast, ein großes astronomisches Institut aufsuchen.
    Ich kenne da jemand. Er wird dir helfen, wenn das überhaupt möglich ist. Und nun müssen wir aufbrechen, denn der Weg zu meinem Haus ist weit.

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