Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu belästigen. Du bist dein eigener Herr, aber nicht mehr ein geflohener Diener, der schon vor seiner Ergreifung zum Tode verurteilt ist. Du wirst dich frei in Nopaloor bewegen können, ohne belästigt zu werden. Niemand wird dir Fragen stellen."
    „Aber ich habe viele Fragen zu stellen, Anatom. Ich muß wissen, in welchem Teil des Universums ich mich aufhalte, sonst werde ich meine eigene Galaxis niemals wiederfinden."
    Der Anatom nickte.
    „Ich werde dir auch dabei helfen, Danro. Doch zuerst einmal müssen wir diesen Tempel verlassen und ungeschoren mein Haus erreichen. Wir müssen die alte Marke entfernen und die neue einpflanzen. Dann erst ist Zeit, weitere Pläne zu machen."
    Er betrachtete Rhodan mit Wohlgefallen. „Du siehst gut aus, ein kräftiger Diener aus dem Volk der Bordins. Ein guter, freier Diener, der seinen Herrn niemals verließ und ihm bis zum Tode treu diente. Man wird dir mit größter Hochachtung begegnen, und es wird viele Yaanztroner geben, die sich um einen Vertrag mit dir bewerben."
    „Darauf lege ich keinen Wert."
    „O ja, das wirst du doch, nur wirst du keine neue Verpflichtung eingehen - das ist der Unterschied."
    „Du mußt es besser wissen", gab Rhodan achselzuckend zu. Er sah sich suchend um, nachdem er die abgelegte Kleidung auf einem der Tische deponiert und die neue Identifikationsmarke in die Tasche geschoben hatte. „Gibt es hier keine Waffen?"
    „Hier nicht, Danro. Aber ich habe welche in meinem Geschäft.
    Du wirst eine bekommen, sobald wir dort sind. Doch trage sie verborgen in der Kleidung. Waffen erregen stets Mißtrauen, wenn man sie offen mit sich herumschleppt."
    Noch einmal stärkten sie sich und öffneten auch einen Krug mit Wein, um ihren Durst zu stillen. Der Anatom gab sich keine große Mühe, die Spuren ihres Aufenthaltes zu tilgen. Er behauptete, daß in diesem Teil des Yaanztropas seit Jahren kein Roboter mehr gewesen sei. Der Aufwand würde sich also kaum lohnen.
    Sie traten den Rückweg an, und als sie das Tor bereits vor sich sahen, blieb der Anatom plötzlich stehen. Er deutete nach vorn.
    „Die Flügel gleiten zur Seite - es kommt jemand! Schnell, wir müssen uns verbergen. Der Roboter hat doch Alarm auslösen können, aber sie wissen nicht, wo wir sind. Sie vermuten es nur.
    Wir werden sie ablenken und dann fliehen. Komm schon, Danro...!"
    Sie duckten sich und verschwanden unter den Gabentischen mit den Urnen.
    Es waren drei Roboter - menschenähnlich gebaut, groß und unbewaffnet, soweit Rhodan das erkennen konnte. Nahezu geräuschlos glitten sie auf Plastikrollen in das Yaanztropa hinein und verteilten sich. Damit war erwiesen, daß sie in der Tat etwas suchten.
    Rhodan und Anatom rührten sich nicht, als eins der metallenen Ungetüme dicht an ihnen vorbeirollte, am Ende der Tischreihe zwei exakte Rechtsumwendungen ausführte und dann auf der anderen Seite zurückkam. Die anderen beiden Roboter waren in den Seitenkorridoren verschwunden.
    Genau vor ihrem Versteck verstummte das leise Summen der Rollen. Rhodan sah die massiven Beine wenige Zentimeter vor seinem Gesicht und wußte, daß der Roboter sie geortet hatte. Er warf dem Anatomen einen fragenden Blick zu.
    „Vielleicht sind wir schneller", flüsterte der Händler hastig und bereitete sich auf den Sprung vor. „Zum Tor - los!"
    Wie ein Wiesel huschte er unter dem Tisch hervor, gleichzeitig mit Rhodan. Ohne sich weiter um den Roboter zu kümmern, der sich sofort in Bewegung setzte und die Verfolgung aufnahm, raste er hinter Anatom her, auf das noch fünfzig Meter entfernte Tor zu.
    Die beiden Flügel begannen sich gerade zu schließen.
    Mit seinem eigenen menschlichen Körper wäre Rhodan wahrscheinlich schneller gewesen, aber die gewaltige Masse des Bordin-Körpers benötigte mehr Anlaufzeit, um in Schwung zu kommen. Des Anatomen Vorsprung wurde größer, und in letzter Sekunde gelang es ihm, durch den sich immer mehr verengenden Spalt zu schlüpfen, ehe sich das Tor endgültig vor Rhodans Nase schloß.
    Er war gefangen.
    Für einen Augenblick ergriff ihn Panik, denn er wußte, daß er von den Robotern keine Gnade zu erwarten hatte. Nur der Anatom besaß den Impulsschlüssel mit dem sich das Tor öffnen ließ. Rhodan konnte ihm seine Flucht nicht einmal übel nehmen.
    Er drehte sich um und sah seinem Verfolger entgegen. Ohne besondere Eile rollte der auf ihn zu, und am anderen Ende des Saales erschienen nun auch die beiden anderen, ein sicherer Beweis dafür, daß sie untereinander

Weitere Kostenlose Bücher