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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stummen Dieners.
    Endlich war es soweit.
    Der Bordin nahm die Hand fort und untersuchte den Sitz der neuen Marke mit bewundernswerter Sorgfalt. Er schien mit seiner Arbeit zufrieden zu sein, denn mit einem breiten Lächeln trat er zurück und machte eine einladende Geste. Gleichzeitig glitt von der Decke ein Spiegel herab, so daß Rhodan, nachdem er aufgestanden war, in aller Ruhe das Ergebnis der Operation begutachten konnte.
    Die neue Identitätsmarke saß genau an der alten Stelle.
    P-a-Ma-10843 MEr war nun ein Mouschong, ein freier Diener von hohem Rang.
    Der Bordin räumte alles wieder säuberlich auf, ehe er Rhodan durch Zeichen bat, ihm zu folgen. Er schien gewisse Anweisungen von dem Roten Anatomen erhalten zu haben, denn mit der sturen Exaktheit eines Fremdenführers zeigte er ihm das Warenlager des größten aller Schwarzhändler in Nopaloor.
    Rhodan mußte sich eingestehen, etwas Derartiges noch nie in seinem Leben gesehen zu haben. Aber so merkwürdig und abartig die Sammlung auch sein mochte, alle Gegenstände waren systematisch geordnet und haltbar gelagert, ob es sich nun um kultische Raritäten, lebende Gehirne oder Organe aller vorstellbaren Lebensformen handelte. Es schien nichts im ganzen Universum zu geben, mit dem der Rote Anatom keine Geschäfte machte.
    Da stand also mitten in der Stadt Nopaloor ein unscheinbares Haus mit zwei Etagen, umgeben von einem ungepflegten Garten und anderen Häusern. Aber unter diesem Haus gab es einen zwanzigstöckigen Keller, der mit Kostbarkeiten aller Art nur so vollgestopft war.
    Das Mittagessen war reichhaltig und abwechslungsreich. Der Bordin bediente den Gast des Hauses mit stummer Ergebenheit.
    Nach dem Essen zog sich Rhodan in sein Zimmer zurück und versuchte zu schlafen, aber er war noch nicht müde genug - vielleicht waren es aber nur die vielen neuen Eindrücke, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen wollten.
    „Sein" eigener Bordin, Tecto, meldete sich wieder.
    „Ich muß zugeben, daß ich mich getäuscht habe. Der Rote Anatom ist besser als sein Ruf. Er hat uns geholfen. Ich bin nun ein freier Diener, kein Verfolgter mehr."
    „Es ist stets gut, Fehler einzusehen, denn sonst gäbe es kein Lernen mehr. Doch wenn du glaubst, jetzt begänne ein faules Leben für dich, hast du dich abermals geirrt. Ich will meine heimatliche Galaxis wiederfinden, vergiß das nicht. Als Dank für deine Hilfe werde ich dir deine neue Persönlichkeit zurücklassen, und niemand kann dich dann mehr einen geflohenen Diener nennen. Du wirst dein volles Bewußtsein zurückerhalten."
    „Du weißt, daß ich mich dir niemals entgegenstelle."
    „Ja, ich weiß es, und ich danke dir dafür. Zusammen werden wir es schaffen, die Freiheit zu erringen. Der Anatom hilft uns dabei."
    „Was geschieht nun als nächstes?"
    „Ich weiß es noch nicht, Tecto. Wahrscheinlich wird der Anatom versuchen, uns zum größten Observatorium Yaanzars zu bringen, damit ich dort mit meinen Nachforschungen beginnen kann. Zuerst aber, glaube ich, werden wir einige Tage ausruhen müssen."
    „Du willst schlafen?"
    „Jetzt auf jeden Fall."
    Als Rhodan wieder aufwachte, begann es draußen zu dämmern.
     
    *
     
    Von diesem Tag an hieß Rhodan-Tecto Panart, und der Buchstabe Mauf seiner ID-Marke würde dafür sorgen, daß man ihm auf Yaanzar mit dem gebührenden Respekt begegnete.
    Der Anatom hatte sich zwei Tage nicht sehen lassen, und als er von seiner Reise zurückkehrte, verschlief er einen weiteren. Am dritten Tag erst begegnete Rhodan ihm beim gemeinsamen Frühstück.
    „Ich hoffe, du hattest gute Geschäfte", sagte Rhodan, als sie sich begrüßt hatten. Er deutete auf seine neue ID-Marke. „Dein Diener hat übrigens ausgezeichnete Arbeit geleistet."
    „Er ist zuverlässig und verschwiegen, Panart. Hat er dir mein Haus gezeigt?" Als Rhodan nickte, fuhr er fort: „Wir werden noch einen Tag bleiben, ehe wir zum Observatorium aufbrechen. Von den Behörden erhielt ich inzwischen die Erlaubnis zu einem privaten Besuch dort. Wir werden also morgen zum Gebirge der augenlosen Seher fliegen."
    „Das hört sich sehr geheimnisvoll an."
    „Es ist absolut nicht geheimnisvoll, sondern ein Zentrum der Wissenschaft. Drycnasch ist ein astronomisches Observatorium, von dessen Ausmaßen und Möglichkeiten du dir keine Vorstellung machen kannst. Ich werde dafür sorgen, daß du dort deine Nachforschungen betreiben kannst, allerdings darf dort niemand deine wahren Absichten erkennen. Wenn auch nur der geringste

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