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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbstlos."
    „Du hast mir das Leben gerettet, und ich konnte bisher nur sehr wenig für dich tun. Reden wir nicht mehr darüber."
    Sie nahmen gemeinsam das Abendessen ein. Sie sprachen nur wenig, und es dauerte auch nicht lange, bis der Rote Anatom sich verabschiedete und seinem Gast eine gute Nacht wünschte.
    Morgen sei ein anstrengender Tag, betonte er und riet Rhodan, ebenfalls bald schlafen zu gehen.
     
    *
     
    Früh am anderen Morgen wurde Rhodan von dem stummen Diener geweckt. Er überbrachte ihm eine Botschaft des Anatomen, die besagte, daß in einer Stunde das Frühstück eingenommen werden sollte.
    Pünktlich erschien er in der Bibliothek. Der Rote Anatom erwartete ihn bereits. Sein Gesicht war ernst.
    „Es gibt unerwartete Schwierigkeiten, Panart, aber sie haben weder mit uns zu tun, noch werden sie unsere Pläne vereiteln."
    „Was ist geschehen?" fragte Rhodan und setzte sich hin.
    „Großalarm für ganz Nopaloor. Es hat einen Aufstand der Parias gegeben, und damit wird die Stadt hermetisch abgeriegelt.
    So großzügig die Polizei auch sonst ist, in diesem Fall kennt sie keine Rücksichten. Sämtliche Privatflüge sind verboten.
    Ausnahmen kann es geben, aber sie sind mit strengen Kontrollen verbunden. Ich finde, das wäre eine gute Generalprobe für unser Unternehmen."
    „Eine Kontrolle durch die Polizei?" Rhodan konnte sein Unbehagen nicht verbergen. „Wenn das nur gut geht? Sollen wir nicht lieber einen Tag warten?"
    „Daran habe ich auch schon gedacht, aber wir sind für heute abend bei Alabrysch angemeldet. Wenn er erfährt, daß wir den Termin versäumen, weil wir eine Kontrolle fürchteten, könnte er mißtrauisch werden. Bringen wir jedoch die Überprüfungsmarke mit, kann er sich die Arbeit einer eventuellen Nachforschung ersparen."
    „Das hört sich logisch an, die Frage ist nur, ob die Polizei auch keinen Verdacht schöpft."
    „Auf keinen Fall bringt sie mich mit dem Aufstand in Verbindung. Sie weiß so gut wie ich, daß ich einen Aufstand nicht notwendig habe, weil er meine Geschäfte nur stört. Und daß ich einen freien Diener bei mir habe, ist unverdächtig. Nein, Panart, du kannst deine Bedenken beiseite schieben, wenn mir auch die Ausreise ohne Komplikationen lieber gewesen wäre."
    Sie frühstückten in aller Ruhe, dann stiegen sie auf das flache Dach des Hauses, wo des Anatomen Privatgleiter bereits wartete. Es war kein Pilot vorhanden, denn das Ziel konnte vorprogrammiert werden. Nur über dem Stadtgebiet war es am heutigen Tag Vorschrift, den Gleiter manuell zu bedienen, damit er jederzeit den Aufforderungen der Polizeistreifen Folge leisten konnte.
    Der Anatom schaltete das Funkgerät ein und ging auf die übliche Informationsfrequenz der Behörden, die jedem Yaanztroner zur Verfügung stand. Die Meldung über den Ausnahmezustand wurde in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt, verbunden mit der Aufforderung, private Flüge möglichst zu unterlassen und den Anordnungen der Polizei unverzüglich Folge zu leisten. Dann kamen Meldungen über die Lage. Es gab noch immer vereinzelte Kämpfe zwischen Aufständischen, die ein Stadtviertel an der Oberfläche besetzt hatten und verteidigten. Niemand wußte, woher sie die Waffen hatten, mit denen sie sich verzweifelt zur Wehr setzten. Die Polizei ihrerseits konnte ihre eigenen Machtmittel nicht voll einsetzen, weil die revoltierenden Parias angesehene Yaanztroner als Geiseln festhielten.
    In geringer Höhe und mit stark reduzierter Geschwindigkeit nahm der Anatom Richtung auf den Westteil der Stadt. Das Gebirge der augenlosen Seher war knapp sechshundert Kilometer von Nopaloor entfernt und lag in einem relativ unbewohnten Gebiet.
    Zweimal näherten sich ihnen Polizeigleiter, aber als der Anatom seinen Namen nannte, zogen sie sich wieder zurück und ließen ihn passieren. Sein Name genügte, um eine Kontrolle zu verhindern.
    „Das geht nicht immer so gut", sagte er und grinste Rhodan an.
    „Nicht alle Polizeioffiziere haben Respekt vor mir, einige hassen mich sogar. Das sind jene, die keine Geschäfte mit mir machen wollen oder können. Sie würden mir gern eins auswischen."
    „Warum besteht überhaupt dieser Alarmzustand, wenn der Aufstand lokalisiert werden konnte?"
    „Einige der Anführer haben sich der Gleiter ihrer Geiseln bemächtigt und sind geflohen."
    Die Stadt unter ihnen bot fast das gewohnte Bild. Die eigentlichen Kämpfe fanden im Ostteil statt, fast fünfzig Kilometer entfernt. Sie berührten das Leben im Westteil

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