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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bleiben wünsche. Morgen würde ihm ein Diener zugeteilt werden, der auch die ID-Marken auswechseln könne. Dann zeigte er ihm sein Zimmer, gut eingerichtet mit Bad und allen sanitären Anlagen, für jede erdenkliche Lebensform passend.
    „Schlaf dich aus, es wird draußen bald hell. Laß dich nicht zu oft am Fenster sehen. Wenn du mich brauchst, drück auf diesen Knopf hier. Ich wünsche dir eine gute Ruhe, mein Freund. Wir sehen uns morgen..."
    Rhodan setzte sich aufs Bett. Zum erstenmal seit langer Zeit fühlte er sich wieder als Mensch, obwohl er den unförmigen Körper eines Bordins hatte. Gleichzeitig mit dem Gefühl der Sicherheit stellte sich jedoch die Erschöpfung ein. Er raffte sich noch einmal auf, ging in den Baderaum und zog sich aus. Dann erst streckte er sich auf dem riesigen Bett aus und löschte das Licht.
    Innerhalb von wenigen Minuten war er eingeschlafen.
     
    3.
     
    Als er wieder erwachte, schien die Sonne ins Zimmer. Jemand mußte inzwischen die Vorhänge zurückgezogen haben. Er richtete sich im Bett auf und sah nach draußen.
    Ein Vorgarten trennte das Haus von der Straße, die recht belebt zu sein schien. Rhodan sah Fahrzeuge und Fußgänger vorbeihasten, einmal auch eine Polizeistreife, die jedoch ohne Aufenthalt vorbeimarschierte.
    Rhodan stand auf, badete und zog sich an. Dann kehrte er in sein Zimmer zurück und drückte auf den Knopf neben der Tür.
    Wenig später erschien ein Bordin.
    Noch während er sich stumm verneigte, erkannte Rhodan an seiner Identifikationsmarke, daß auch er ein entflohener Diener war. Der Rote Anatom verstand es, sich mit Geschöpfen zu umgeben, die ihm stets zu Dank verpflichtet waren.
    „Ist dein Herr schon wach?"
    Der Bordin nickte.
    „Kann ich mit ihm sprechen?"
    Diesmal schüttelte der Diener den Kopf.
    Ungeduldig fragte Rhodan: „Warum sprichst du nicht? Bist du stumm?"
    Der Bordin nickte.
    Nun, immerhin konnte er wenigstens hören und ihn verstehen, das war schon etwas. Vielleicht hatte Anatom das Haus verlassen und war in Geschäften unterwegs. Einmal würde er auch wieder zurückkommen. Bis dahin mußte er sich eben die Zeit vertreiben.
    „Ich habe Hunger, kann ich essen?"
    Der stumme Bordin ging voran.
    Das Frühstück wurde in der Bibliothek serviert, und abermals erhielt Rhodan Gelegenheit, den luxuriösen Lebensstil seines Gastgebers zu bewundern.
    Der Fruchtsaft war kühl und voller Geschmack. Ein bitteres, belebendes Getränk erinnerte an Kaffee. Dazu gab es würziges Fleisch und eine Art Brot, wie Rhodan es schon lange nicht mehr gegessen hatte.
    Satt und zufrieden lehnte er sich zurück, während der stumme Bordin abräumte. Dann gab er ihm ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Sie glitten mit dem Lift etwa zwanzig Meter in die Tiefe, und als sie die Kabine verließen, glaubte sich Rhodan in ein blitzsauberes Hospital versetzt.
    Der Bordin führte ihn in einen Raum, in dem ein flaches, breites Bett stand. An den Wänden waren geschlossene Schränke, und auf einem Glastisch lagen schimmernde Instrumente.
    Rhodan legte sich auf das Bett, nachdem er seine Rockträger abgestreift hatte.
    Zu seinem Erstaunen traf der Bordin keine Anstalten, ihn zu narkotisieren. Er öffnete einen der Schränke und nahm eine undurchsichtige Flasche heraus, die er auf den Tisch stellte.
    Dann betrachtete er die ID-Marke auf Rhodans Brust und gab ihm durch Zeichen zu verstehen, daß er die neue Marke wolle.
    Rhodan gab sie ihm.
    Erst jetzt träufelte der Bordin einige Tropfen des Lösungsmittels auf die Ränder der eingewachsenen Marke und verteilte die Flüssigkeit mit einem Lappen.
    Rhodan verspürte außer einem feinen Kribbeln nichts.
    Sie warteten.
    Dann beugte sich der Bordin über Rhodan und versuchte mit einem feinen Instrument, die ID-Marke an den Rändern von der Haut zu lösen. Obwohl es nun etwas weh tat, verzog Rhodan keine Miene, als der Bordin die Platte abzog. Mit einem Desinfektionsmittel reinigte er dann die Haut, ehe er abermals eine Flüssigkeit auftrug. Es handelte sich um eine biologisch verschmelzende Klebemasse, die sich nach dem Trocknen mit dem Gewebe der Haut vereinigte. Ehe sie jedoch trocknen konnte, nahm er die neue ID-Marke, legte sie behutsam auf die präparierte Stelle, drückte sie leicht an und wartete abermals.
    Rhodan rührte sich nicht, denn er konnte sich vorstellen, daß die geringste Verschiebung beim Klebeprozeß Komplikationen nach sich ziehen würde. Er starrte gegen die weiße Decke, vorbei an dem gleichmütigen Gesicht des

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