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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Ringtisch wurden durch kleine Lämpchen notdürftig beleuchtet, so daß man die Bezeichnungen lesen konnte. Ein Knopfsystem ermöglichte wie bei einem Computer die Herstellung jeder gewünschten Zahlen- und Buchstabenkombination. Die auf jedem Tischabschnitt vorhandenen Möglichkeiten gingen in die Tausende.
    Iskla-Oom stellte wahllos eine Kombination her.
    An der Decke leuchtete eine Galaxis auf, so wie sie aussah, wenn man sie von Naupaum aus betrachtete. Obwohl man sie in Wirklichkeit vielleicht nur als verwaschenen Nebelfleck beobachten konnte, stand sie nun klar und fast in alle ihre Sterne aufgelöst über Rhodan, der die eigene Milchstraße schon oft genug vom Leerraum aus hatte sehen können. Allein die ungewöhnlichen Farben sagten ihm sofort, daß es sich nicht um die eigene Welteninsel handelte.
    „Weiter!" bat er, wie von einem Fieber gepackt.
    Iskla-Oom verlor keine Sekunde. Er hatte längst das Rechenexempel begriffen, um das es ging. Die Betrachtungszeit mußte stark reduziert werden.
    Rhodan hatte sich auf den Rücken gelegt, denn der Boden der Projektionsarena war mit dicken Polstern bedeckt. Ganz ruhig lag er da und schaute zur Decke empor. Bild auf Bild entstand über ihm, und immer sah er auf den ersten Blick, daß es das falsche war.
    Nicht nur die Farben, auch die Form bildete ein Problem. Viele Galaxien hatten die Form der Milchstraße, von der Seite gesehen eine flache Linse, und von oben betrachtet ein vielarmiges Ungeheuer. Von schräg sah sie wieder anders aus.
    Wie aber sah die Milchstraße von Naupaum aus, wenn man sie überhaupt sah?
    Stunde um Stunde verging, und nur zweimal hatte Rhodan das Bild anhalten lassen, um die betreffende Galaxis länger betrachten zu können. Die Formen schienen vertraut, aber die Sicherheit der Bestimmung fehlte. Er notierte sich die astronomische Bezeichnung.
    Schließlich, als sie schon beim dritten Pult angelangt waren, schaltete Iskla-Oom ab.
    „Wir müssen für heute aufhören, sonst werden wir entdeckt. Wir machen morgen weiter, wenn ich keinen Nachtdienst habe. Ich besorge dir Kleinkopien der beiden fraglichen Galaxien, das ist leicht und fällt nicht auf. Mehr können wir jetzt nicht tun, ohne uns in größte Gefahr zu begeben, oder willst du heute schon fliehen?"
    „Nein. Ich muß erst wissen, wo meine Galaxis ist."
    „Gut, dann komm!"
    Sehr gut wurde das Drycnasch nicht bewacht, denn sie begegneten keinem einzigen Wächter auf dem langen Weg zurück in ihren Wohnblock. Der Abschied war kurz und hastig.
    Morgen würden sie sich wiedersehen. Nein, heute schon, denn draußen dämmerte bereits der Tag.
    Rhodan konnte nicht so schnell einschlafen.
    Immer wieder entstand vor seinen Augen das Bild der beiden Galaxien, die der seinen so ähnlich gesehen hatten. Welche von beiden war es, die er suchte - wenn es überhaupt eine von ihnen war?
    Neben der einen hatte ein winziger Nebelfleck geschwebt, ganz dicht am Rand. Das konnte M-13 sein, der Sternhaufen außerhalb der Milchstraße, der auch Arkon beherbergte. Aber es konnte natürlich auch ein Zufall sein.
     
    *
     
    Der Bildschirm weckte ihn.
    Schnell erhob er sich und schaltete das Gerät ein.
    Es war Hantscho, sein Herr.
    „Melde dich nach dem Essen bei mir in der Rechenzentrale, Panart. Wir haben Arbeit."
    Hantscho duzte ihn plötzlich. Alle Herren duzten ihre Diener, aber bisher hatte er es nicht getan. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Er würde Iskla-Oom fragen müssen.
    „Ich werde da sein, Hantscho, pünktlich."
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    Rhodan legte sich wieder aufs Bett. Er verspürte noch keinen Hunger. Die Uhr im Wohnzimmer verriet ihm, daß er noch eine Stunde Zeit hatte.
    Später aß er eine Kleinigkeit und machte sich dann auf den Weg zum Rechenzentrum. Er hatte keine Gelegenheit, vorher mit Iskla-Oom zu sprechen.
    Der Rest des Tages verlief ereignislos, aber am Abend kam ihn der Poynkorer besuchen. Er teilte Rhodan erfreut mit, daß er heute keinen Nachtdienst habe und somit zur Verfügung stünde.
    Mit einer triumphierenden Gebärde zeigte er den Impulsschlüssel vor.
    „Hat Ronkasch den Verlust noch nicht bemerkt?"
    „Zum Glück nicht. Ich habe ihn eigentlich noch nie so arbeitsfreudig gesehen. Den Schlüssel scheint er völlig vergessen zu haben."
    „Das geht nicht ewig so."
    „Wir wollen ja auch nicht ewig hier bleiben."
    Wieder hielten sie sich die ganze Nacht im galaktischen Archiv auf, und diesmal fand Rhodan fünf Bilder, deren Daten er sich

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