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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Signalknopf.
    Es dauerte eine Weile, ehe vorsichtig geöffnet wurde. Als Iskla-Oom seinen Besucher erkannte, trat er überrascht einen Schritt zurück. Rhodan vermeinte aber auch eine gewisse Erleichterung bei ihm festzustellen.
    „Hatten Sie jemand anderen erwartet?"
    „Kommen Sie herein, bitte", sagte Iskla-Oom fast hastig und schloß die Tür. „Ich habe niemanden erwartet, aber ich werde oft von den Bordins belästigt. Sie mögen uns Poynkorer nicht." Er bot Rhodan einen Platz an. „Ich wollte mich gerade hinlegen, denn heute ist kein Nachtdienst."
    „Ich muß mit Ihnen reden, Iskla-Oom."
    Die Wohnung war ähnlich eingerichtet wie die Rhodans. Nur einige der Möbel waren kleiner und zierlicher, nicht für die großen Bordins bestimmt.
    „Ja?"
    „Als erstes eine Frage: Warum belästigen die Bordins Sie.
    Ist das eine rassisch bedingte Abneigung, oder gilt der Haß nur Ihnen persönlich?"
    „Sie haben mich vom ersten Tag an nicht gemocht, weil ich bei Ronkasch einen guten Vertrag erhielt. Sie sind neidisch, und oft genug bereue ich, überhaupt hierher gekommen zu sein. Ich hätte nicht auf den Anatomen hören sollen, aber der meinte es gut mit mir."
    „Sie meinen den Roten Anatomen?"
    Iskla-Oom nickte erstaunt.
    „Sie kennen ihn?"
    „Er ist mein Freund geworden und hat mir geraten, Verbindung mit Ihnen aufzunehmen. Deshalb bin ich hier."
    „Berichten Sie! Der Anatom tut nichts ohne Grund."
    „Sind wir hier sicher? Kann uns niemand hören?"
    „Vollkommen sicher", beruhigte Iskla-Oom. „Ich habe die Räume gründlich untersucht. Man interessiert sich nicht für das, was die Diener in ihrer Freizeit tun."
    Rhodan begann in der Mitte und erzählte, wie er den Roten Anatomen aus den Händen des Roboters befreit hatte und schließlich mit ihm nach dem Diebstahl der ID-Marke aus dem Tempel der klagenden Gehirne geflohen war. Er ließ kein Detail aus und schloß mit der Bemerkung, daß es seine feste Absicht war, einen Blick in das galaktische Archiv zu werfen und dann zu fliehen. Dann sah er Iskla-Oom an.
    „Der Anatom versicherte mir, daß ich in Ihnen einen Freund finden würde. Wenn Sie mir schon nicht helfen wollen, so darf ich wohl annehmen, daß Sie mich wenigstens nicht verraten."
    Der Poynkorer schwieg fast eine volle Minute, dann sagte er: „Ich bin schon ein Jahr hier, aber die Bordins machen mir das Leben schwer. Ich werde ebenfalls fliehen, und zwar mit Ihnen.
    Der Rote Anatom wird uns weiterhelfen. Nur begreife ich nicht, warum Sie das galaktische Archiv interessiert. Es sind nur Bilder mit fremden und unendlich weit entfernten Galaxien. Wer kann sich dafür schon so interessieren, daß er sein Leben aufs Spiel setzt?"
    „Jemand", erklärte Rhodan, „dessen Heimat eine dieser Milchstraßen ist."
    Iskla-Oom starrte ihn mit seinen Glotzaugen verblüfft an.
    „Sie sind ein Ceynach, ein gestohlenes Fremdhirn?"
    „Ja, ich bin kein Bordin."
    Wieder dachte der Poynkorer nach. Dann streckte er Rhodan die Hand entgegen.
    „Gut, wir wollen Freunde sein. Ich werde dir helfen. Von Ronkasch kann ich den Impulsschlüssel für das Archiv bekommen, wenn ich es geschickt anfange. Aber wenn man uns dabei überrascht, kriegen wir eine Menge Ärger."
    Rhodan gab den Händedruck zurück.
    „Damit müssen wir rechnen, aber wir werden schneller sein als sie. Vielleicht haben wir Glück."
    „Und wie werden wir von hier fliehen?"
    „Mit dem Lift, falls es uns nicht gelingt, durch den Energieschirm zu gelangen. Er wird ja manchmal geöffnet, wenn Flugboote direkt auf dem Plateau landen wollen."
    „Nur selten. Ich kümmere mich also erst einmal um den Schlüssel. Magst du etwas trinken?"
    Rhodan nickte.
    „Gern, mein Hals fühlt sich plötzlich sehr trocken an."
    Iskla-Oom ging in seine Küche und kehrte wenig später mit einem Krug und zwei Trinkgefäßen zurück. Er setzte sich wieder.
    „Ich wäre wohl nie auf den Gedanken gekommen, meinen Herrn zu verlassen und von hier zu fliehen, wenn sich die Bordins anständig benehmen würden. Immer wieder verstehen sie es, mich bei Alabrysch schlecht zu machen und mir das Dasein zu erschweren. Ronkasch kann nichts dagegen tun, denn sie stellen es so geschickt an, daß ihnen nichts nachzuweisen ist."
    „Wir werden unsere beiden Herren enttäuschen müssen", befürchtete Rhodan. „Mir tut das so leid wie dir."
    Sie tranken.
    „Morgen versuche ich den Schlüssel zu stehlen", sagte Iskla-Oom, als sie sich an der Tür verabschiedeten: Dann erst öffnete er sie

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