Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einfach grauenhaft. Ich bekam eine furchtbare Angst, das müssen Sie mir glauben.«
    »Wo ist sie hingegangen?«
    »Gegangen?« kreischte die Person und strich durch ihr schwarzgraues Lockenhaar. »Die brauchte nicht zu gehen. Dämonen wie sie können auch fliegen. Es war Akido, die Königin der Schrumpfköpfe. Sie hat ihr Reich verlassen, um uns zu bestrafen.«
    »Mehr wissen Sie nicht?«
    »Reicht es nicht, Weißer?«
    »Nicht für mich.«
    »Mehr kann ich nicht sagen.« Sie hämmerte die Tür wieder zu.
    Ich war etwas sauer. Dieses Gespräch hatte nichts gebracht und nur Zeit gekostet.
    Der Gang war sehr schnell zu Ende. Dort lief ich durch eine Lücke in der Mauer und erreichte das eigentliche Haus, an das der Anbau nachträglich angebracht worden war.
    Hier waren die Gänge etwas breiter. Ich erreichte eine Treppe und lief die Stufen nach unten. Spuren hatte die gefährlich Frau auf ihrer Flucht nicht hinterlassen.
    Ich ärgerte mich, daß sie mir entwischt war. Aber ich dachte ebenfalls über den Kommentar der Frau nach, die mir erklärt hatte, daß Akido fliegen könnte.
    Tatsächlich fliegen?
    Sicher war ich mir nicht, es war auch nicht unmöglich. Vielleicht schaffte sie es, sich zu verwandeln und damit Grenzen zu überwinden in eine andere Welt.
    Jedenfalls hatte sie es nicht geschafft, mich zu stoppen. Was nicht heißen sollte, daß sie aufgeben würde. Im Gegenteil, sie wußte jetzt, mit wem sie es zu tun hatte. Sicherlich besaß sie auch den Instinkt, mich als gefährlich einzustufen.
    Im Hausflur drängten sich Kinder nahe der Tür zusammen. Ich konnte an ihren Gesichtern erkennen, daß auch sie wußten, was sich ereignet hatte.
    »Ihr habt nichts gesehen?« fragte ich sie.
    Kopfschütteln…
    »Gut.« Ich öffnete die Haustür und fand mich in einer Parallelgasse wieder.
    Die schrillen Geräusche der Bobby-Pfeifen hallten an meine Ohren. Ich lief um die nächste Ecke herum. Uniformierte verteilten sich auf dem Hof, wo noch immer die beiden blutigen Hälften des Schäferhundes lagen und von Chiefinspektor Tanner begutachtet wurden.
    Als er mich kommen sah, schüttelte er den Kopf, deutete auf den zerstörten Eingang und fragte: »Warst du das?«
    »Nein.«
    »Wer dann, zum Henker?«
    »Eine Frau.«
    Das Gesicht des Chiefinspektors bekam noch mehr Falten. »Verflucht noch mal, dann haben die Zeugen ja recht, die behaupten, es wäre eine Frau gewesen.«
    »Scheint mir auch so.«
    »Und die soll auch den Hund zerrissen haben?« erkundigte er sich lauernd.
    »So ist es.«
    »John.« Er hielt mich am Arm fest. »Womit haben wir es hier zu tun? Ich sehe es dir an, daß du mehr weißt.«
    Ich schaute gegen Tanners Hutkrempe. »Leider nicht genug, Tanner, leider nicht genug.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Keine Ahnung. Es ist mir alles noch ein Rätsel. Sie persönlich hat mich nicht aufhalten können. Dann schickte sie mir die Schrumpfköpfe. Die konnte ich zerteilen…«
    »Was schickte sie dir?«
    »Schrumpfköpfe, Tanner. Du kannst sie sehen, wenn du in das Haus gehst. Okay?«
    »Warte hier.« Tanner mußte los und redete mit einigen Bobbies, die dabei waren, Aussagen von Zeugen aufzunehmen. Sie sprachen auch mit dem Jungen, der so fürchterlich geschrien hatte. Er war der Besitzer des Hundes gewesen.
    Tanner persönlich schritt die Treppe hoch und kam sehr schnell wieder zurück. Den Hut hatte er diesmal tiefer in die Stirn geschoben, ein Zeichen, daß er innerlich kurz vor der Explosion stand.
    »Du hast recht gehabt, John.«
    »Klar.«
    Er fluchte, daß es weit zu hören war. »Wie, zum Teufel, sind die Köpfe dahingekommen, John?«
    »Da mußt du mich etwas Leichteres fragen. Ich habe keine Ahnung, glaub mir. Ich bin nur der Meinung, daß die Schrumpfköpfe geschickt worden sind. Sie stehen dieser Person zur Seite.«
    Tanner nickte? Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, als hätte er überhaupt nichts gehört. Er starrte mehr ins Leere und schüttelte dabei den Kopf.
    »Woran denkst du?«
    »An zwei Dinge, John. Zunächst einmal daran, daß die Person wie vom Erdboden verschluckt worden ist, und zum anderen an ihre verdammte Kraft. Das… das muß ja der reinste Wahnsinn sein, wie ich finde. Oder meinst du nicht?«
    »Ja, sie zerreißt den Hund, sie zertrümmert die Stützbalken und…«
    »Karate?«
    »Liegt nahe.«
    »Wenn du so redest, Sinclair, glaubst du selbst nicht daran.« Er stieß mir gegen die Brust.
    »Da hast du recht, ich kann daran nicht glauben. Da steckt etwas anderes

Weitere Kostenlose Bücher