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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bin.«
    Zamorra lächelte. Er streichelte die Wange des Mädchens.
    »Ich gebe dir die Freiheit«, sagte er. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich möchte gern alle befreien, aber ich bin kein Kämpfer. Das Geld reichte nur für dich.«
    »Aber warum für mich?«
    »Weil du mich an jemanden erinnerst, den ich vor einiger Zeit verlor«, flüsterte er heiser. Dann straffte er sich. »Ihr konnte ich nicht helfen, dir schon. Doch daran will ich nicht mehr denken. Frage mich nie wieder danach.«
    Er sah an ihr herunter. »Wir kaufen dir ein Kleid«, entschied er.
    »Und was wird dann? Wohin soll ich dann gehen?«
    Kurz spielte er mit dem Gedanken, sie mit sich ins Santor-Haus zu nehmen. Doch der Dominus würde ihn nur einen sentimentalen Narren schimpfen. Und das Haus war schließlich auch keine Herberge!
    »Ich beschaffe dir ein Quartier in einem Gasthaus«, sagte er. »Für diese Nacht. Du bist frei. Morgen wirst du dir eine Arbeit verschaffen. Du wirst deinen Unterhalt selbst verdienen müssen. Aber es wird dir sicher leicht. Du bist jung und sehr schön.«
    Sie nickte nur, konnte noch gar nicht fassen, daß die Zeit des Leides ein Ende hatte.
    Zamorras Kupfermünzen reichten aus für ein einfaches, kurzes Kleid und ein noch einfacheres Zimmer. Danach war sein Beutel leer. Aber er schwieg darüber.
    Mit einem Kuß auf die Stirn verabschiedete er sich von Eva. Als er zum Santor-Haus zurückging, fühlte er sich einfach gut. Die glänzenden Augen des Mädchens vergaß er nicht mehr.
    Elf Dukaten für ein Herz voll Glück. Was konnte es Schöneres geben? Daß er selbst jetzt nichts mehr besaß - was spielte das für eine Rolle?
    ***
    Der Abend kam. Die Nacht kam. Und mit der Nacht erfüllten sich Santors Ahnungen. Der Überfall. Der Zauberbann, der während des Überfalls über dem vermeintlich einzigen Sklaven Zamorra lag. Und die Entführung, die dennoch nicht verhindert wurde…
    So hatte eines zum anderen geführt. Aber die wahren Hintergründe ahnte keiner der Betroffenen. Warum die Entführung? Und warum ausgerechnet Santors Tochter Patricia?
    Und was überhaupt?
    ***
    Nicole Duval fragte sich, was Zamorras haarsträubenden Zustand hervorgerufen hatte. Er lebte, aber er war zu einem seelenlosen Zombie geworden, der nicht einmal mehr auf Reize von außen reagierte. Eine leere Hülle…
    Was war geschehen, während sie geschlafen hatte. Und warum hatte es nur ihn betroffen, nicht aber sie?
    Ein magischer Angriff? Aber von wem? Wer wußte denn, daß sie hier waren? Es war ein Blitzentschluß gewesen, der Sache mit den Kobras nachzugehen… und außerdem hätte Zamorras Amulett einen solchen Überfall doch abfangen müssen! Es reagierte doch sonst immer auf die Nähe von Schwarzer Magie!
    Vorsichtshalber checkte Nicole die weißmagischen Absicherungen. Einfacher Standard, schnell angelegt… und unbeschädigt. Hier konnte nichts durchgekommen sein.
    Und krank war Zamorra auch nicht, daß er von einem Moment zum anderen ins Koma fallen konnte!
    Was sollte sie tun?
    Einen Arzt rufen?
    Das wäre das Vernünftigste. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, daß Zamorras Zustand medizinische Ursachen hatte. In dem Falle würden sie beide durch die medizinische Versorgung nur völlig in ihrer bisherigen Handlungsfreiheit blockiert. Wenn Magie im Spiel war, konnte ein Mediziner ohnehin nichts ausrichten.
    So entschied Nicole sich, erst einmal abzuwarten.
    Aber die Wartezeit nutzte sie anders.
    Sie aktivierte das Amulett, um per Zeitschau herauszufinden, was sich vor Stunden oder Minuten, vor ihrem Erwachen, hier abgespielt hatte…
    ***
    »Warum Patricia?« fragte Santor dumpf. »Oh, ich ahnte es… ich ahnte, daß etwas geschehen würde. Nun ist alles umsonst… sie haben sie entführt… warum?«
    Er sprang auf, trat zum Fenster und sah in die Nacht hinaus.
    »Ich hörte sie schreien«, sagte er leise. »Ich hörte dich toben, Zamorra. Aber ich hörte Parco nicht. Was tat er?«
    »Er… er kämpfte auf seine Weise«, sagte Zamorra. Er kämpfte gegen seine eigene Furcht, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Ich lag unter einem Bann«, fuhr Santor fort. »Konntest du die Entführung beobachten?«
    Zamorra berichtete von seinen Beobachtungen.
    »Also wirklich ein Zauberer«, stöhnte Santor. »Ein Zauberer und seine Helfer. Aber, ihr Götter, warum ausgerechnet Patricia?« Er ballte die Fäuste.
    Plötzlich fuhr er herum. »Du wirst die Entführer finden«, sagte er dumpf. »Du wirst sie finden und zur Rechenschaft ziehen. Du

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