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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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desto mehr wurde er von Lucifuge Rofocale abhängig. Er mußte ihm bald wieder ein Opfer bringen. Denn wenn der Schatten erstarkte, verlor Aaraa im gleichen Maße mehr von sich selbst, das er nie wieder zurückerlangen würde.
    Ich glaube, Magnus, überlegte er, du wirst auf dieses Mädchen verzichten müssen. Mein Dämon kann viel mehr damit anfangen…
    Langsam schritt er seinen Gemächern entgegen, die er bewohnte, wenn er sich im Palast aufhielt.
    Er mußte vorsichtig zu Werke gehen. Sehr bedachtsam.
    Denn Magnus war mißtrauisch.
    Und gefährlich. Einen Mann, der die Priester der drei Götter in ihre Schranken wies, durfte man nicht unterschätzen…
    ***
    Zamorra folgte den Spuren. Er fand sie etwa eine Meile östlich der Stadt. Dort hatten zwei Menschen die Straße in nördlicher Richtung verlassen. Die Stiefelabdrücke des einen gingen erheblich tiefer, was bewies, daß er eine schwere Last trug. Nach einer halben Meile wurden die Abdrücke des anderen tiefer. Lastwechsel.
    Da wußte Zamorra, daß er richtig war.
    Die beiden Männer von der Mördergilde trugen die Entführte. Sie waren zu Fuß. Dann fand er Spuren eines Lagerplatzes. Hier hatten drei Pferde gestanden. Von hier an gab es nur noch Hufspuren.
    Sie wurden nicht jünger, das hieß, daß die Assassinen ihr Tempo scharf vorantrieben und der Abstand zu Zamorra nicht geringer wurde.
    Der Abend kam. Es wurde dämmerig, und Zamorra begann sich nach einem Platz für das Nachtlager umzusehen. Während der Dunkelheit war eine weitere Verfolgung sinnlos. Wohl oder übel mußte er pausieren und hoffte, daß auch die Entführer über Nacht ruhten.
    Zudem plagte ihn jetzt doch der Hunger. Er schalt sich einen Narren, nicht wenigstens eine Armbrust mitgenommen zu haben. Damit hätte er sich einen Braten schießen können.
    So blieb er auf Früchte angewiesen.
    Zamorra verließ die Fährte im rechten Winkel und näherte sich einem Ausläufer des Waldes, der hier einen weiten Bogen zog. Er wußte, daß die Entführer morgen in den Wald vorstoßen würden, wenn sie die Richtung beibehielten. Wohin wollten sie? In die glühenden Berge? Dort befand sich doch nur der Kaiserpalast…
    Wollten sie wirklich dorthin?
    Warum?
    Zamorra erreichte den Waldrand, leinte den Braunen an einen Baum, daß er grasen konnte, und gab ihm aus dem großen Ledersack zu saufen. Er mußte den Wasservorrat bald wieder auffrischen.
    Zamorra pflückte Früchte von den Bäumen. Einige schmeckten bitter, andere gefielen ihm, und er war schon fast gesättigt, als er einen schwachen Lichtschein im Wald zu sehen glaubte.
    Er sah sich um. Der Mond hing längst höllenrot am Himmel, und die ersten Sterne begannen zu funkeln. Woher also kam die Helligkeit?
    Zamorra warf den Mantel ab und rollte ihn zusammen; der Stoff würde ihn nur behindern. Zwei der drei Dolche im Gürtel, bewegte er sich langsam und vorsichtig in das Unterholz hinein und zwischen den mächtigen Baumstämmen hindurch, die um so dichter wuchsen, je weiter er sich in den Wald hineinbçwegte.
    Er achtete darauf, daß er mit den weichen Sohlen auf keine Äste trat, deren Knacken ihn verraten konnte. Er mußte wissen, was die Helligkeit bedeutete! Wenn es eine Bedrohung war, konnte er jetzt noch nach einem entfernteren Lagerplatz suchen.
    Er wollte kein Risiko eingehen.
    Übergangslos stand er am Rand einer Lichtung. Er bog die Zweige der dichten Sträucher beiseite und sah…
    In der Mitte der Lichtung brannte ein Feuer. Es war klein, aber hell genug, daß er es von fern hatte bemerken können.
    Feuer mitten im Wald… war das nicht Leichtsinn?
    Zamorra schluckte. Das Feuer war äußerst fachmännisch angelegt. Es konnte keinen Waldbrand verursachen, selbst wenn man es eine Zeit lang unbeaufsichtigt ließ. Die Scheite waren kurz, und ringsum lagen Steine. Alles Laubwerk war in weitem Umkreis sorgfältig entfernt.
    Auf der anderen Seite der Lichtung stand ein Pferd. Eine Stute mit schneeweißem Fell. Aber war es wirklich ein Pferd? Sekundenlang zögerte er. Da war etwas, das er nicht zu deuten vermochte, etwas Fremdes…
    Da das Feuer, dort das Pferd. Und wo war der Mensch, der dieses Feuer entfacht hatte?
    Zamorra trat langsam aus dem Gesträuch hervor und auf die Lichtung. Eine Hand lag auf dem Griff des Kurzschwertes. »Hallo…?« sagte er leise. »Wer ist da? Zeige dich!«
    Das Pferd hob den Kopf und sog die Luft prüfend durch die Nüstern. Es bewegte sich nicht, stand einfach da. Das war kein normales Pferd, Zamorra wußte es

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