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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wachsam um. Die anderen Sklaven waren angekettet. Man hatte einen stabilen Eisenpfahl in den Boden gerammt, und selbst wenn sie es schafften, ihn aus dem Boden zu zerren, waren sie noch miteinander verbunden und behinderten sich gegenseitig bei der Flucht.
    Zamorra musterte sie der Reihe nach. Zwei ältere Männer kauerten da, die der Händler erst gar nicht nach draußen geschickt hatte, die Forderung nach jungen Arbeitern noch im Ohr. Und ein gutes Dutzend gut gewachsener junger Frauen und Mädchen…
    Plötzlich erstarrte Zamorra.
    Er glaubte in einen tiefen, schwarzen Abgrund zu stürzen.
    »Eva«, flüsterte er entsetzt.
    ***
    Eine alte Wunde in seinem Herzen brach wieder auf.
    Eine Erinnerung… eine falsche Erinnerung?
    Etwas in ihm wollte erwachen und ihm etwas sagen.
    Eva…
    Es waren ihre Gesichtszüge. Er kannte sie! Aber woher? Ihm fehlte die Erinnerung daran; er glaubte nur zu wissen, daß er sie einmal gut gekannt hatte und daß er ihr nun unbedingt helfen mußte. Aber woher er dieses seltsame Wissen hatte, konnte er beim besten Willen nicht sagen.
    Er glaubte auch zu wissen, daß sie tot sei, ermordet. Aber… das mußte in einem Traum gewesen sein. In einem Alptraum, von dem er nicht einmal genau wußte, ob er ihn wirklich geträumt hatte.
    Aber sie mußte es sein. Dieses wunderschöne Mädchen mit dem Sklavenring um den Hals.
    Der Wächter wurde aufmerksam, und seine nervige Faust spannte sich um den Schaft der Doppelaxt.
    »Eva«, flüsterte Zamorra wieder. »Bist du es wirklich?«
    Er starrte sie forschend an. Und in seinem Herzen brannte und fraß die Ahnung, daß er ihr damals hätte helfen können und es aus irgendeinem Grund nicht getan hatte. Oder war es so gewesen, daß er es nicht gekonnt hatte?
    Was war das für eine Erinnerung, die doch nicht zu ihm gehören konnte?
    »So heiße ich, Herr«, hauchte sie.
    Herr! Wie das Wort sich in seine Brust brannte, mit flammenden Messern eingeschnitten! Herr! Er, der Sklave! Und dazu der Name!
    »Halte den Mund!« befahl der Wächter. Er musterte Zamorra aufmerksam. »Willst du sie kaufen? So sprich mit Cristofero, doch du siehst nicht danach aus, als ob du genügend Geld hast. Bist du nicht selbst ein Sklave?«
    Ruckartig wandte sich Zamorra ab.
    Zweifel und Unsicherheit fraßen in ihm, als er wieder ins warme Sonnenlicht hinaustrat.
    Dort war Dominus Santor fündig geworden!
    ***
    Santor schwang sich auf die breite Bank hinauf und blieb direkt vor dem Jüngling stehen. Seine Hand glitt prüfend über die Muskeln, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Wie heißt du?«
    »Parco, Dominus.«
    Santor sprang wieder nach unten und starrte den Händler an. »Was willst du für dieses schwache Knäblein, Cristofero?«
    »Zehn Dukaten, Herr!« ächzte der filzbärtige Händler. »Bedenke, daß er vielleicht schwach aussehen mag, aber doch über beträchtliche Muskelkräfte verfügt. Zudem stammt er aus edlem Haus und kann dir…«
    »Geschwätz«, knurrte Santor. »Zehn Dukaten für einen verweichlichten Burschen aus edlem Hause, der nicht einmal weiß, wie man Unkraut jätet! Du bist irre, Händler! Vier Dukaten, nicht mehr!«
    Nach längerem Feilschen einigten sie sich auf sieben Dukaten.
    Cristofero strich die Münzen ein, nachdem er sie auf ihre Echtheit geprüft hatte, dann händigte er Santor einen kleinen Schlüssel für den Halsring des Sklaven Parco aus. Aber Santor winkte ab.
    »Nicht jetzt und nicht hier«, sagte er. »Ich nehme ihn nicht sofort mit. Zamorra wird ihn am Abend - nein, besser doch schon in den Mittagstunden holen. Und du wirst darüber schweigen, daß du mir einen Sklaven verkauftest. Dafür bekommst du einen achten Dukaten.«
    Nachdenklich sah Cristofero den beiden nach, als sie davonritten - der Dominus und Zamorra. Aber er würde schweigen. Das war er seiner Berufsehre schuldig. Aber eigenartig fand er es schon, daß der Dominus seinen neuen Sklaven nicht sofort mitnahm…
    ***
    »Wir hätten ihn doch direkt mitnehmen können, Dominus«, sagte Zamorra schließlich, als sie im großen Sonnenhof des Santor-Hauses saßen. Auch Patricia, die hübsche Tochter des Dominus, war zugegen.
    »Es gibt eine ganze Menge guter Gründe dagegen«, erwiderte Santor. »Unsichere Zeiten brechen an, und allerlei Gesindel treibt sich in der Stadt herum.«
    Zamorra begriff nicht. Was wollte der Dominus damit andeuten? Unsichere Zeiten? Drohte Krieg? Und Gesindel trieb sich zu allen Zeiten in den Straßen herum. Das war nie anders gewesen.
    Der Mann

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