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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tatsächlich erstaunlich gut schmeckte.
    Er lächelte.
    »Ich schätze, Mister Landlord, das wird nicht das einzige Bier sein, das Sie an mich loswerden. Allerdings noch nicht jetzt sofort. Vermieten Sie Zimmer?«
    »Sicher, Sir.«
    Zamorra hob zwei Finger. »Zwei Doppelzimmer, wenn's recht ist.«
    Der Wirt schielte durchs Fenster nach draußen, wo der Mercedes parkte. Nicole hatte ihn so abgestellt, daß man das protzige Typenschild am Heck sehen konnte. »Warum kommen Sie hierher? Die Hotels in Exeter bieten wesentlich mehr Komfort. Fernseher und Zimmertelefon kann ich Ihnen nicht bieten.«
    »Aber sicher ein kerniges Frühstück, das hoffentlich nicht zu früh stattfinden muß.«
    »Meinetwegen können Sie morgens um fünf frühstücken oder nachmittags um drei«, sagte der Wirt. »Zahlen Sie in bar?«
    Zamorra nickte und kramte nach Geld und Ausweis.
    Der Bärtige interessierte sich nur für das Geld. Er fragte nicht mal nach dem Namen, sondern fischte zwei mit Magnetstreifen versehene Plastikkarten aus einem Fach. »Die Schlüssel«, sagte er. »Für Haustür und Zimmer. -Miles, John - seid ihr so freundlich, beim Gepäcktragen zu helfen?«
    Zwei breitschultrige Männer erhoben sich von den Tischen.
    Zamorra betrachtete schmunzelnd die KeyCards. »Scheint doch etwas Komfort zu geben.«
    »Man tut, was man kann. Soll ich noch ein, zwei, drei, ganz viele Biere zapfen?«
    »Später«, sagte Zamorra.
    Die Zimmer erwiesen sich als klein, aber sauber. Zudem lagen sie zu ebener Erde. Also kein Problem, notfalls auch durchs Fenster zu steigen.
    Was bedeutete, daß auch jemand durchs Fenster herein konnte…
    Noch während die Spanier und Nicole die beiden Zimmer bezogen, entwich Zamorra bereits wieder in die Schankstube. Dort stand noch sein Bierkrug. Der Dämonenjäger nahm wieder einen Schluck.
    »Ich suche einen Mister Brendon«, sagte er.
    »Was wollen Sie von ihm?« fragte der Wirt, die Augenbrauen hebend. »Gibt es ein Problem?«
    »Ich will nur mit ihm reden.«
    »Worüber?«
    Zamorra lächelte. »Es ist eine persönliche Angelegenheit.«
    »Tja, dann sind Sie bei mir genau richtig, Sir.«
    »Ich sagte, daß es etwas Persönliches ist«, erinnerte Zamorra.
    »Und ich sagte, daß Sie bei mir genau richtig sind«, wiederholte der Wirt.
    »Was heißen soll«, mischte sich ein anderer der Gäste ein, »daß unser Reverend einen etwas bizarren Humor entwickelt. Brendon ist Prediger, Krämer, Wirt, Arzt und so weiter. Unser Diaboloknackuniversalgenie. Kann alles, macht alles, verkauft alles, weiß alles, erzählt alles und trinkt alle unter den Tisch.«
    Zamorra nickte nachdenklich. »Schön, Mister Brendon«, sagte er. »Kann ich Sie unter vier Augen sprechen?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie das können. Aber versuchen wir's einfach mal. Und wehe, ihr Spitzbuben vergreift euch zwischendurch an der Zapfanlage, ohne ordentlich aufzuschreiben - was glaubt ihr wohl, was ich euch am Sonntag bei der Beichte alles auferlegen werde?«
    »Wofür hältst du uns? Für Bierdiebe?« knurrte einer der Gäste.
    »Ich halte euch für das, wofür ihr euch haltet«, grinste Brendon. »Kommen Sie, Fremder.« Er winkte Zamorra durch eine schmale Tür nach hinten in die Küche. »Was ist das denn für eine so schrecklich persönliche Sache?«
    »Es geht um einen Mann, der in der vergangenen Nacht Ihre Hilfe erbat -sofern Sie wirklich der Arzt Brendon sind.«
    Der Bärtige rückte seinen Ausweis, der tatsächlich auf den Namen Brendon ausgestellt war. »Wenn Sie meine Praxis sehen wollen, müssen wir aber ein paar Dutzend Meter weit gehen.«
    »Sie haben auf den Mann geschossen«, sagte Zamorra.
    Brendons Augen verschwanden völlig hinter dem gewaltigen Bartwuchs. »Wovon reden Sie?«
    Zamorra griff in die Tasche und zeigte seinen Sonderausweis des britischen Innenministeriums vor. »Sie können gern in London anrufen und meine Legitimation überprüfen.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte Brendon vergrätzt. Er pflückte ein Handy aus der Westentasche und tippte eine kurze Ziffernfolge ein. »Ja, Brendon hier. Jemand sitzt mir mit einem Ausweis gegenüber, den ich nicht kenne. Können Sie mir sagen, ob so was echt ist? Die Ausweisnummer lautet…« Er las die Zahlen- und Buchstabenkolonne ab und beschrieb den Ausweis, den Zamorra ihm bereitwillig entgegenhielt.
    »Ah, ist also wahrscheinlich echt… hm, wie groß ist diese Wahrscheinlichkeit denn? Hoppla, polizeiähnliche Vollmachten, sagen Sie? Wie polizeiähnlich? Können Sie

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