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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mir auch nicht sagen? Können Sie überhaupt etwas außer vage Sprüche von sich geben? Danke, das war's…«
    Er schaltete ab und lehnte sich mit seinem Stuhl zurück. »All right, Mister Zamorra. Was wollen Sie jetzt von mir?«
    »Wissen, warum Sie geschossen haben.«
    »Wer sagt, daß ich geschossen habe? Womit denn? Ich besitze nicht einmal eine Waffe. Früher hatte ich mal eine, aber seit die neuen Gesetze Privatpersonen vom legalen Waffenbesitz ausschließen, nicht mehr.«
    »Natürlich«, sagte Zamorra. »Sie sind ein Mann, der sich ganz streng an die Gesetze hält. Deshalb haben Sie vorhin auch nicht mal nach Namen und Ausweisen gefragt, als ich die beiden Doppelzimmer erbat.«
    »Das war also eine Falle, wie?«
    »Wir brauchen die Zimmer wirklich.«
    »Vielleicht schmeiße ich Sie aber wieder raus. Was, zum Teufel, wollen Sie von mir? Sie sind kein richtiger Polizist. Sie haben zwar diesen Ausweis, aber der sieht mir eher nach Secret Service aus.«
    »Warum haben Sie auf Antony Grissom geschossen?«
    »Ich habe nicht… nicht auf Antony Grissom geschossen. Ich kenne keinen Antony Grissom.«
    »Worauf haben Sie dann geballert?« fragte Zamorra.
    »Na schön, ich habe geschossen. Auf einen Wolf.«
    »Und wo ist dieser Wolf jetzt?«
    »Geflüchtet.«
    »Antony Grissom ist kein Wolf«, sagte Zamorra.
    »Lassen Sie mich mit diesem Antony Grissom in Ruhe«, knurrte Brendon. »Darf ich Ihnen den Unterschied zwischen einem Wolf und einem Menschen näher erläutern? Er beginnt beim Pelz… hm.« Er unterbrach sich, betrachtete seine Hände und raufte sich den Bart. »Naja, und er endet nicht zuletzt beim Schwanz, der beim Wolf recht buschig ausgeprägt ist, während er dem Menschen…«
    Zamorra hüstelte.
    »…gänzlich fehlt«, fuhr Brendon fort. »Zudem gibt es noch einige weitere interessante Unterschiede, die dem Biologen oder auch einem Arzt auf Anhieb verraten, daß…«
    Zamorra winkte ab. »Sie haben nicht auf einen Wolf geschossen. Haben Sie ihn vielleicht für einen… Wolfsmenschen gehalten?«
    Brendon starrte ihn an.
    »Für einen Werwolf«, detaillierte Zamorra, als Brendons Schweigen anhielt.
    »Für einen Mann, den das Innenministerium nach Longdown schickt, stellen Sie eine ziemlich verrückte These auf«, sagte Brendon.
    »Ich möchte Ihre Waffe sehen«, sagte Zamorra.
    »Und, was soll der Quatsch?« Brendon erhob sich. »Jetzt passen Sie mal ganz genau auf, mein Gutester. Ihr Ausweis beeindruckt mich nicht besonders. Ich habe auf einen Wolf geschossen, klar? Oder hat Ihr ominöser Antony Grissom etwa Anzeige erstattet? In dem Fall wäre wohl erst mal die Polizei von Exeter zuständig, allenfalls Scotland Yard, aber nicht das Ministerium.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ob der Ausweis Sie beeindruckt oder nicht, interessiert mich nicht. Er gibt mir das Recht, Sie festzunehmen. Aber ich habe nicht die Absicht, es sei denn, Sie machen mir Ärger. Sie müssen doch einen Grund gehabt haben, auf Grissom zu schießen. Sie haben ihn für einen Werwolf gehalten, nicht wahr?«
    »Es gibt keine Werwölfe.«
    »Aber es gibt hier auch keine normalen Wölfe.«
    »Sie glauben wirklich an diesen Nonsens, wie?«
    »Was ich glaube, spielt hier keine Rolle«, sagte Zamorra.
    Der Wirt seufzte. »Na schön, James Bond. Dann kommen Sie mal mit.«
    Das Haus, in dem er wohnte, befand sich einige hundert Meter entfernt. Brendon zeigte Zamorra eine Schrotflinte.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es war von einer Pistole die Rede.«
    »Ich besitze keine Pistole. Ich habe mit dem Gewehr auf den Wolf geschossen.«
    »Aus diesem Gewehr ist seit einiger Zeit nicht mehr geschossen worden«, widersprach Zamorra.
    »Ich habe es gereinigt.«
    Zamorra grinste. »Wetten, daß Sie das nicht getan haben? Eine Labornase wird bestätigen, was meine Schnüffelnase mir verrät.«
    »Na schön.« Brendon ging voraus in eine kleine Arztpraxis. Er nahm eine Pistole aus der Schublade und hielt sie Zamorra entgegen. Der schnupperte daran und roch das verbrannte Pulver.
    »Ein nettes chirurgisches Instrument«, stellte er fest. »Implantiert kleine Bleikörper.« Er warf das Magazin aus. Eine Patrone fehlte. Die Spitzen der anderen glänzten nicht bleigrau, sondern silbern.
    »Teures Hobby, nicht?«
    Brendon antwortete nicht.
    Zamorra schob das Magazin wieder in den Griff der Pistole zurück und legte sie auf den Tisch. »Geweihtes Silber gegen Werwölfe. Warum haben Sie Grissom für einen Werwolf gehalten? Und wo befindet der Mann sich

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